Ernährungsgrundlagen- Wie gesund sind Kohlenhydrate wirklich?

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Kohlenhydrate Foto: Pizza
Ernährungsgrundlagen - Kohlenhydrate

Köln – Kohlenhydrate, KH’s oder neumodisch auch Carbs genannt, sind die Energiequelle schlechthin für unseren Körper. Zumindest ist das die gängige Meinung der heutigen Gesellschaft.
Kohlenhydrate sind nichts anderes als Verbindungen aneinandergereihter Zuckermoleküle, welche im Körper aufgetrennt werden und zu Energieträgern umgewandelt werden. Dieser hauptsächlich im Dünndarm stattfindende Prozess nennt sich Glukoseresorption. Anschließend gelangt die Glukose ins Blut und dient der Energiebereitstellung.
Ein Gramm Kohlenhydrate besitzt einen Brennwert von 4kcal, welches nach der Aufnahme sofort zu Glukose (Zucker) verstoffwechselt und in Adenosintriphosphat (ATP – Energie) umgewandelt wird. Dieser lebenswichtige Treibstoff wird durch eine Reihe biochemischer Prozesse zur Energiebereitstellung für chemische, osmotische und mechanische Arbeit genutzt.
Nimmt man beispielsweise Kohlenhydrate nach einem harten Workout zu sich, so wird diese umgewandelte Energie sofort bereitgestellt und dient bedingt dem Muskelaufbau und der Regeneration.
Werden aber zu viele Kohlenhydrate aufgenommen ohne vorheriges hartes Workout, wird die überschüssige Glukose in Glykogen umgewandelt und in Leber-, Muskelgewebe und zu kleinen Teilen in der Niere gespeichert. Dies sind die sogenannten direkt abrufbaren Glykogenspeicher.
Dieser Prozess wird als Glykogenese bezeichnet.
Sind diese Speicher aber irgendwann auch gefüllt und es befindet sich trotzdem noch weitere Glukose im Blut, wandelt unser Körper diese in Fett um und speichert es für schlechte Zeiten in den Fettzellen.
Diesen Prozess nennt man Lipogenese.

Nach einer Mahlzeit befindet sich nun also die Glukose in unserer Blutbahn und lässt den Zuckerspiegel ansteigen
„“ und jetzt?
Um den Blutzuckerspiegel nach der Aufnahme von Kohlenhydraten wieder auf ein normales Level zu bringen, besitzt der Körper die Bauchspeicheldrüse, welche mit zu den wichtigsten Bausteinen unseres Körpers gehört.
Nach einer Mahlzeit stellen die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, das anabole Hormon Insulin her, welches nun vermehrt ins Blut ausgeschüttet wird.
Insulin ist ein Schlüsselhormon, welches dafür sorgt, dass unsere Zellen im Körper mit Nährstoffen und Energie versorgt werden.
Der Gegenspieler vom Insulin ist das Glukagon, welches dafür sorgt, dass der Spiegel bei Unterzuckerung wieder angehoben wird.
Der Zustand von Unterzuckerung nennt sich Hypoglykämie.

 

Das Insulin dockt an bestimmten Rezeptoren der Zellen an und gewährleistet so eine verbesserte Glukoseaufnahme für die Zelle.
Kohlenhydrate sorgen also für einen Blutzuckeranstieg im Blut, woraufhin die Bauchspeicheldrüse einen mehr oder weniger starken Insulinausschuss produziert, um den Zuckerspiegel zu regulieren „“ das Insulin versorgt die Zellen und baut somit den Zuckerspiegel ab. Sind die Zellen überfüllt, wird die Glukose in den Fettzellen und in der Leber für schlechte Zeiten eingelagert, zeitgleich wird der Fettabbau gestoppt!
Richtig eingesetzt ist Insulin das anabolste Hormon welches unser Körper besitzt und hilft beim Muskelaufbau „“ Hypertrophie.
Doch Vorsicht!

Die Insulinausschüttung, durch die Bauchspeicheldrüse, ist die einzige Möglichkeit um auf natürliche Weise unseren Blutzuckerspiegel wieder zu senken.
Ist diese Funktion irgendwann durch zu hohe Mahlzeitenfrequenzen, übermäßiger Konsum von qualitativ minderwertigen Kohlenhydratquellen und keinerlei regelmäßiger sportlicher Aktivitäten ausgereizt, kommt es zum metabolschen Syndrom, Übergewicht, Diabetes Typ II und weiteren Krankheiten.
Hohe Insulin-Schwankungen im Blut lösen Heißhunger-Attacken aus, da der Botenstoff die Wirkung des Sättigungshormons Leptin blockiert.
Man muss eindeutig einen Unterschied zwischen verarbeiteten und unverarbeiteten Kohlenhydraten machen.
Was die Wenigsten wissen ist, dass Kohlenhydrate in fast allen Nahrungsmitteln mehr oder weniger zu finden sind. Es ist faszinierend worin überall Kohlenhydrate enthalten sind, wenn man die Nährstoffangaben verschiedener Produkte betrachtet und mal mit offenen Augen schaut, was man sich täglich zuführt.
Die Meinungen über Kohlenhydrate gehen weit auseinander. Von absoluter Verteuflung bis hin zur rein kohlenhydratlastigen Ernährung gibt es heutzutage nichts was es nicht gibt.
Es gibt sehr stark verarbeitete Kohlenhydrate wie beispielsweise Zucker, Brot, Nudeln oder gar Fertigprodukte. Dann gibt es die natürlichen Kohlenhydratquellen, wie beispielsweise Kartoffeln, Reis, Bohnen, Linsen etc.
Grundsätzlich kann man sagen, dass je stärker ein Lebensmittel verarbeitet ist, desto stärker ist die Insulinausschüttung. Im Umkehrschluss ist die Ausschüttung niedriger je natürlicher ein Produkt ist.

 

>>Statt Kinderriegel, Snickers und Co esse ich jetzt nur noch Früchte und befriedige mein Verlangen nach Zucker auf gesunde Art und Weise?<<
Denkste!
Fruktose ist ein Einfachzucker, der in natürlicher Form hauptsächlich in Früchten enthalten ist und unterscheidet sich zu Glukose in einem sehr wichtigen aber unbekannten Fakt.
Fruktose wird zwar ebenfalls wie Glukose dazu verwendet, die Glykogenspeicher der Leber und Muskeln zu versorgen, jedoch wird überschüssige Fruktose direkt in Fett umgewandelt, obgleich die Glykogenspeicher niedrig oder hoch sind. Das liegt unter anderem daran, dass Fruktose ohne Insulinrezeptoren verstoffwechselt wird und somit direkt zu Speicherfett wird.
Bei übermäßigem Konsum!
Wie bei allem macht auch hier die Dosis das Gift! Hier und da ein Stück Obst ist alles andere als ungesund und macht Spaß.
Wesentlich schlimmer ist, dass in den meisten Süßigkeiten, Säften, Fertigprodukten und stark verarbeiteten Lebensmitteln Fruktosesirup enthalten ist.
Fruktosesirup wird in unvorstellbar großen Mengen, sehr günstig aus Mais hergestellt und wird deswegen häufig auch Cornsirup genannt.
Amerika zählt zu den Hauptherstellern und Exporteuren aber auch Hauptkonsumenten von fruktosesiruphaltigen Nahrungsmitteln.
Die ersichtlichen Folgen in der Bevölkerung sind allseits bekannt – Bigger, Better, Oversize!

Im Endeffekt muss jeder für sich selbst entscheiden wie er sich ernähren möchte.
Fakt jedoch ist, dass die Kohlenhydrate, die sich durch Agrarwirtschaft und „Geiz ist Geil Mentalität“ etabliert haben, von unserem Körper eigentlich nicht benötigt werden. Im Gegenteil „“ isst man zu viele Kohlenhydrate werden im Körper Entzündungsreaktionen erhöht, da diese inflammatorisch wirken. Dies behindert eine optimale Regeneration, fördert Stress, hohen Blutdruck, und senkt den Fettstoffwechsel was eine Leistungssenkung grade für Sportler bedeutet.

Viele Zivilisationskrankheiten wie Cholesterin, Diabetes Typ 2, Übergewicht, Stoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Alzheimer und Krebs werden mittlerweile auf den Überkonsum von Kohlenhydraten und Bewegungsmangel zurückgeführt. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse etablieren sich leider nur schleppend. So empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) immer noch eine tägliche Ernährungsweise die hauptsächlich aus Kohlenhydraten besteht, was für mich persönlich sehr erschreckend ist.
Vielmehr sollte auf eine vermehrte Aufnahme von guten Fettsäuren und hochwertigem Eiweiß geachtet werden. Diese fördern nicht nur die hormonelle Regeneration sondern stärken auch das Immunsystem und werden als Energiequelle benötigt.
Richtige Ernährung und ausreichende Bewegung sind nicht nur präventiv wirksam, sondern bringen viele Menschen sogar weg von Medikamenten und verbessern nachhaltig das gesamte Leben.

Lust bekommen etwas für die eigene Gesundheit zu tun?

Beitrag Ernährungsgrundlagen

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der Kölner André Hermens, Personal Trainer berichtet über Ernährung, Lifestyle, Fitness, Sport mit lebensechten Storys und Praxiserfahrung