Das mobile Internet ist so alltäglich geworden, dass man es kaum noch bewusst wahrnimmt. Eine neue Studie liefert Zahlen zum Thema – und diese sind beeindruckend, vor allem vor dem zeitlichen Hintergrund der Entwicklung.
Die Kurve zeigt steil nach oben
Mobile Internettarife sind inzwischen so normal wie der Einkauf im Supermarkt. Im Internet erhält man im Handumdrehen eine Auflistung aller verfügbaren Angebote, bis zum Abschluss sind es von da an nur noch wenige Klicks. Zusammen mit den niedrigen Preisen ist es also nur logisch, dass praktisch ganz Deutschland (und darüber hinaus) mobil online unterwegs ist. Die Studie „Mobile Internetnutzung 2015“ bestätigt das:
- Mehr als ein Viertel aller Deutschen (ab 16 Jahren) nutzt das mobile Internet täglich.
- Auffällig ist dabei vor allem die rasante Entwicklung: 2010 lag die Zahl der mobilen Nutzer noch bei 4 Millionen Deutschen, 2014 waren es bereits 24 Millionen.
- Eine Versechsfachung also in nur vier Jahren – dies liegt vor allem an der intensiven Nutzung von E-Mails und anderen Kommunikationskanälen wie Instant Messagern, aber auch an Google-Suchen und sozialen Netzwerken.
- Selbst geldbezogene Themen wie Mobile Banking und Mobile Shopping finden immer häufiger auf dem Mobilgerät statt. Das zeigt sich auch an der Optimierung sämtlicher Onlineshops speziell für Mobilgeräte; diese ist schließlich nur eine Folge der wachsenden Nachfrage. Gleichzeitig ist auch der Zugriff auf das Tagesgeldkonto per App ganz einfach auf dem Smartphone möglich.
Wie so oft: Werbung als Streitpunkt
Ein zentrales Thema ist dabei stets die Online-Werbung. Diese ist aus kommerzieller Sicht für viele Anbieter notwendig, um sich zu finanzieren; das ist bereits vom Desktop bekannt, wurde dort jedoch einfach ignoriert oder bestenfalls toleriert, da die Bildschirmgröße es zulässt. In der mobilen Anzeige verhält es sich allerdings anders, da Werbung dort viel Platz einnimmt und somit als störend empfunden wird. Folglich wurde kaum einem Thema in den vergangenen zwei Jahren so viel Beachtung geschenkt wie der Optimierung mobiler Werbeanzeigen. Sie sollen präsent sein und Umsatz bringen, dabei allerdings nicht negativ auffallen und das Bedienerlebnis einschränken – das klingt nach einer unlösbaren Aufgabe und tatsächlich gibt es noch viel Luft nach oben.
Dem weiteren Aufstieg des mobilen Internets wird die Werbung jedoch keinen Abbruch tun. Ganz im Gegenteil, scheint das mobile Internet seinen nahen Verwandten, das stationäre Internet, sogar zu kannibalisieren. Dadurch gewinnen Apps weiterhin an Bedeutung, während das klassische Surfen von Website zu Website immer weniger praktiziert wird. Das Internet wird als Folge sein ganzes Gesicht verändern, die Geschwindigkeit wird steigen und Inhalte werden immer komprimierter auf kleinem Raum zu finden sein.