Während die Sportwelt bei Olympia in Sotschi weilt, röhren in der arabischen Wüste die neuen 6 Zylinder Turbos. Auch nach dem ersten Tests in Spanien, kämpfen viele Formel1 Teams immer noch mit der neuen Technik. Bester deutscher Pilot war am ersten Tag Nico Hülkenberg. Gestern reichte es aber nur für Rang zwei. Der Force-India Pilot benötigte bei 27° und Sonnenschein in der Wüste 1:36,445 Minuten für seine schnellste Runde. Hülkenberg lag damit aber deutliche 1,535 Sekunden hinter dem schnellen Formel-1-Rookie Magnussen im McLaren Mercedes. Der Mercedes Pilot war auch schon in Jerez schnellster. Respekt!
Einen Auftakt nach Maß gab es für Weltmeister Vettel und Red Bull wieder nicht. Nach dem Desaster von Jerez folgte für Sebastian Vettel ein verkorkster Bahrain Auftritt am Mittwoch. Der wurde gestern mit weiteren technischen Pannen gekrönt. Immerhin kam Weltmeister Vettel dann endlich ans Fahren. Mit insgesamt 58 Runden fuhr er etwas mehr als eine Grand-Prix-Distanz. Doch der neue RB10 kann nicht mit der Konkurrenz mithalten. Der Abstand zu den anderen Formel1 Teams beträgt fast 5 Sekunden. Ein Zeichen für eine Wende in der Formel1, oder wieder nur verdeckte Karten bei den Österreichern? Die Gesichter und Kommentare bei Twitter sprechen eine andere Sprache und die klingt nach Sand im Getriebe.
Vor dem Großen Preis von Australien verbleibt noch ein Test in Bahrain. Vom 27. Februar bis 2. März geht es noch mal in die Wüste. Gelegenheit genug den Red Bull auf Vordermann zu trimmen. Sebastian Vettel zeigte sich gegenüber der Formel1 Presse nicht glücklich über die Umstände, meint aber man wolle noch nachlegen.
Besser lief es bei Ferrari und Fernando Alonso. Dessen rote Diva blockierte zwar einmal die Strecke weil riesige schwarze Rauchwolken aus dem Heck kamen. Ein Ölleck musste, nachdem der Spanier es aus eigener Kraft wieder in die Box schaffte, beseitigt werden. Doch dann konnten eine Menge Testrunden gefahren werden. Insgesamt postet die Scuderia fröhliche Bilder und scheint zufrieden. Nun ja, ein ansehnliche Rundenzahl und der dritte Platz hinter Force India und McLaren Mercedes ist ja auch ganz in ordnung und kann sich für das italienische Formel1 Team schon mal sehen lassen. Felipe Massa und Williams waren nicht so gut wie in Jerez, den auch bei denen spielt der Technik Teufel in Form von schlechter Kühlung eine wichtige Rolle.
Bei Mercedes GP und Nico Rosberg lief es auch nicht rund. Zweimal streikte der Silberpfeil auf der Strecke und die Session wurden gestoppt. Ursache des Malheurs war nach Informationen von Auto-Motor-und-Sport.de, das im neuen V6-Turbo-Triebwerk der Wasserdruck abgefallen war. Trotzdem kam der Silberpfeil-Pilot auf 85 Runden und reihte sich hinter dem Ferrari ein. Der heiß erwartete Lotus konnte bei weitem auch noch nicht überzeugen.
Es bleibt der heutige Tag abzuwarten. Insgesamt sieht alles nach einem sehr holperigen Saisonstart aus. In erster Linie kämpft man mit der Technik. Vieles an den neuen Power Units und der Kühlung scheint den Formel1 Ingenieuren noch ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.
Zumindest deutet für die Formel1 Fans nichts auf einen langweiligen und wie seit drei Jahren von Red Bull dominierten Saisonverlauf hin. Aber auch Mercedes und Ferrari haben noch kein Rennen gewonnen. Die Spannung steigt.