Zeitenwende oder Stagnation – COP27 in Ägypten

3082

Köln – Wir leben in einer Zeitenwende, das ist inzwischen bei allen Menschen angekommen. Heute geht die 27. Weltklimakonferenz (COP) der Vereinten Nationen in Ägypten zu Ende. Dem Glasgower Klimapakt aus dem letzten Jahr sollte eine konsequente und schnelle Umsetzung folgen. Es sieht nicht so aus, als könnten wir Menschen viel mehr als letztes Jahr erwarten.

Die Industriestaaten, als historische Verursacher der Klimakrise, sollten eigentlich vorangehen und einen fairen Beitrag leisten. Südliche Länder leiden bereits überproportional unter den Auswirkungen der Erderhitzung. Gestern habe ich auf dem ZEIT Twitter Kanal eine Diskussionsrunde zum Thema Zeitenwende und COP27 und dessen Ergebnissen verfolgt.

Positiv in der Auswertung aller Statistiken zum Klimawandel scheint, bedingt durch die Coronapandemie weltweit, dass in einigen Ländern bei den CO₂-Emissionen ein leichter Rückgang stattgefunden hat. Das ist erfreulich. Wie wir alle wissen, aber am Ende zu wenig.

Bedingt durch den Ukraine-Krieg stiegen im letzten Jahr für die Verbraucher in Deutschland die Kosten für Energie. Das finde ich letztlich OK, wenn fossile Energie durch Alternativen ersetzt werden. Was ich aber gar nicht verstehe, dass wir genügende grüne Energie zur Verfügung haben, die aber an ein Atomstrom Land wie Frankreich exportieren und bei uns die Preise steigen.  Und jetzt könnte hier die Leier losgehen, was nicht richtig läuft, doch das unterlasse ich.

Der wichtigste Punkt an einem Klima-Gipfel und das Thema über das für mich am wenigsten gesprochen wird, ist die Produktion grüner Energie, sprich Strom- und Wasserstoffproduktion, die allen Ländern helfen würden den CO₂ Ausstoß zu reduzieren. Ich denke wir Bürger und die Industrie warten da schon lange darauf. Händeringend sogar. Ich würde lieber mit Wasserstoff als mit Gas heizen. Doch wie die Spezialisten vermelden wird das in Deutschland mindestens noch 10 Jahre dauern, bis das Netz das kann.

Warum wird kein gemeinsames, weltweites Energiekonzept entworfen?

Ich verstehe es nicht, dass die Nationen dieser Welt nicht in der Lage sind, Beschlüsse zu fassen, die sich und die Welt aus der Abhängigkeit fossiler Energien zu befreien.
Wir sollten doch alle ein Bewusstsein dafür haben, dass es so nicht weitergeht. In Afrika nach Erdöl und Gas bohren kann doch nur der größte Unsinn des kommenden Jahrhunderts sein.(Herr Scholz SPD unterstützt das)  TOTAL bohrt in Afrika nach „ÖL“ und baut Fracking in den USA aus. (Doku ARTE)  Christian Lindner (FDP auf Twitter) will in Deutschland Fracking und Atomkraft salonfähig machen. Das ist doch komplette Fehllenkung.

Schon vor 10  Jahren gab es das Sahara Strom Projekt. Deutsche Unternehmen wie Siemens waren beteiligt, stiegen aber aus, weil ehedem die Stromtrassen durchs Mittelmeer zu teuer gewesen wäre und es keine Speichertechnologie gab. Dabei wäre es heute ein leichtes, ein Stromkabel durch das Meer zu verlegen, wie belgische Unternehmen das aktuell in der Nordsee für den Offshore Windstrom in meiner Heimat gerade machen.
Heute wären wir froh, es gäbe sie, die fertigen Solarpaneele, der Wasserstoff über die Gasleitungen durchs Mittelmeer (die ja bereits liegen) transportiert. Und ich wäre froh, wenn die EU schon im vergangenen Jahr, mit Beginn des Ukraine-Krieges, damit angefangen hätte, aus armen afrikanischen und südlichen Ländern mit Solar- und Windkraft die größten Stromproduzenten aller Zeiten zu machen.

Wenn wir alles Geld, was uns aus wirtschaftlichen Überschüssen und Erträgen Staatenübergreifend zur Verfügung steht, dahin investieren würden, wäre wir so schnell aus den Abhängigkeiten von Ölmultis und Lieferanten fossiler Energien und wir würden den CO₂ Ausstoß um ein Vielfaches verringern.

Und wenn alle Staaten gemeinsam investieren und gemeinsam produzieren, über Ländergrenzen hinweg, hätte alles bei einem gemeinsamen Verteilungssystem einen einheitlichen Preis. Solche Energie-Produktionsinseln oder Standorte ließen sich auf der ganzen Welt einrichten.  Profitieren würden einmal nicht die fossilen Multis dieser Welt, sondern die Menschen. Wir schaffen es über Ländergrenzen hinweg Mondprojekte zu finanzieren.

Warum schaffen wir das nicht bei den Erneuerbaren Energien?

Je eher wir den Mut besitzen, den Öl-, Gas und Strommultis und deren Lobbys den Hahn abzudrehen, um so eher haben wir eine Chance, auch den armen Menschen in den armen Ländern der Welt, die Erde zu erhalten. Wenn wir das wollen und Politiker in unserem Sinne dazu bewegen, so zu handeln, dann werden wir dieses Ziel erreichen.

Die COP27 und das, was von dort kommuniziert wird, entspricht eher Stagnation und ist erneut kein Durchbruch. China bleibt China. Für die USA gilt „sam procedure as last year“ und die Übrigen sind ständig bemüht und verlassen schulterzuckend den Saal, frei nach dem Motto: „War schön in Ägypten. War gut, dass wir gesprochen haben. Mehr war diesmal leider nicht drin. CAYA Net Year.“

Vorheriger ArtikelMAR Malade Tour – Feines Konzert im Kölner Yuca
Nächster Artikel#Tk4711 – Stell dir vor es ist Fußball WM und keiner guckt hin
Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74