Köln – Das Testspiel des 1.FC Köln am Sonntag beim Wuppertaler SV, war für mich eine gute Gelegenheit, der Familie und den altehrwürdigen Mauern des Zoo-Stadion, wieder einmal einen Besuch abzustatten.
Der warme Sommertag und die Rückreise aus Ostfriesland bot sich dazu förmlich an. Mit Cousin Klaus Dieter, trafen wir uns vor dem Stadion. Mit uns waren über 5000 Besucher gekommen und der WSV war wohl auf den Andrang nicht ganz vorbereitet.
So kamen wir gerade mal zum Anpfiff auf unsere Plätze unter dem Dach der Haupttribüne. Und dann saß ich auf einmal wieder dort und schaute mich um. Ach ja. Nach all den Jahren hat sich das Stadion schon verändert. Irgendwie wird es eine gewisse Hässlichkeit nicht los. Ich kenne es ja noch aus den Zeiten mit der Radrennbahn. Ui jui jui. 1.Bundeliga und die Gäste hießen HSV und S04 und Bayern München. Damals passten knapp 30.000 hier rein. Ohne die Zaungäste auf der Zoomauer. Der Beton war damals schon schäbig, doch wenn die Bude voll war, haste davon nichts mehr gesehen. 🙂
Und der 1.FC Köln war ja auch schon öfter hier. Die Stimmung im „Tal der Tränen“ am Sonntag war gut. Die Kurve der FC Fangemeinde war sogar erstaunlich gut besetzt, doch die war das ganze Spiel über sehr verhalten und ruhig. 🙂 So gab es kein vernehmbares: Come on Effzeh!
Es gab aber auch kein wirklich mitreißendes Fußballspiel der Geißböcke auf dem Grün. Ein Testspiel halt. In dem sich der Gastgeber vor allem durch gute Kombinationen und hohes Tempo auszeichnete. Teils traten da schon sehr krasse Geschwindigkeitsunterschiede hervor und so war es nicht verwunderlich, das der FC in den ersten fünfundzwanzig Minuten heftig unter Druck geriet. Vor allem über die Flügel brannte der WSV ein paar scharfe Hereingaben in den FC Strafraum. Situationen, die so ein wenig an die letzte Saison erinnerte. Kessler hatte es jedoch gut im Griff.
Danach beherrschten die Geißböcke das Mittelfeld und es gab gute Aktionen. Für mich eigentlich die beste Aktion des Spiels, wie sich Koziello, mit einem spontanen Sprint in der Mitte befreite, drei Gegner stehen ließ und einen genialen Pass auf Serouh Guirassy schob, der dann, seine bis dahin dritte Großchance , kühl verwandelte.
Über das weitere Spiel muss man nicht viel sagen. Der Gastgeber hatte sich eigentlich anhand der Gesamtchancen in der Partie einen Sieg verdient, schlug sich aber mit einem Eigentor. Wobei Koziello, den garantiert auch selbst im Netz untergebracht hätte. Ich möchte das Spiel auch gar nicht so hoch hängen.
Den Gesichtern der FC Profis sieht man in jedem Fall den Willen an. Das einiges noch nicht selbstverständlich ist, ist selbstredend.
Alles in allem, war es ein geruhsamer und netter Fußball Nachmittag. Den Eintritt habe ich sehr gerne bezahlt, denn der 1.FC Köln spendete seine Antrittsprämie für das Testspiel, für die Betroffenen der Wuppertaler Hausexplosion.
1. FC Köln: Kessler, Czichos (60. Sörensen), Zoller (60. Risse), Clemens (60. Özcan), Guirassy (60. Terodde), Koziello, Meré (60. Sobiech), J. Horn (46. Führich), Handwerker, Lehmann (60. Nartey), Bader (60. Schmitz)
Tore: 0:1 (32.) Guirassy, 1:1 Windmüller (49.), 2:1 Bednarski (60.), 2:2 (Eigentor, 85.)