Wird Facebook mit InstantArticles zum Journalismus Killer?

4147
Köln News Nachrichten COLOZINE
Köln News Nachrichten COLOZINE

Köln- Seit zwei Tagen reden die Medien über ein neues Online Thema. Instant Articles. In den USA, Großbritannien und Deutschland erproben großen Medienriesen gemeinsam mit Facebook eine neue Art der Online-Berichterstattung.

In der Folge sollen künftig bei Facebook nicht nur Anreißer ihrer News Inhalte erscheinen, sondern komplette Artikel, sowie Foto-Galerien und Videos. Die „New York Times“ hatte bereits vergangenen Monat über das Vorhaben berichtet und ging dann vorgestern mit den ersten Artikeln on.

In Deutschland sollen sich den Berichten zufolge „Bild.de“ und „Spiegel Online“ am Projekt „Instant Articles“ beteiligen. In den USA sind auch „National Geographic“ und „Buzzfeed.com“ dabei. In Großbritannien beteiligen sich die BBC und der“Guardian“.

Bisher kann man die Folgen nicht absehen, außer einer ganz gravierenden. Die Abhängigkeit des Journalismus. Werbung gab es im Journalismus schon immer, doch der wurde von den Zeitungen immer selbst bestimmt. Ort, Zeit und Platzierung blieben den Presseunternehmen überlassen. Wobei die rein journalistischen Artikel und die damit verbundene Arbeit stets bestens zur Geltung kam. Es gab für den Kunden beim Blick auf eine Zeitungsseite nie das Problem, zwischen Artikeln und Werbung zu unterscheiden.Das ist im Facebook Umfeld gar nicht mehr möglich.

Auf den Internetseiten der heutigen Pressemedien ist es für den Besucher gerade eben noch einfach, Werbung und Journalismus auseinander zu halten.

Das wird spätestens bei Facebook , die mit Instant Articles einen eigenen News Suchindex neben Google aufbauen will, wohl nicht mehr möglich sein. Mark Zuckerberg plant seine Macht und seinen Aktienwert durch die Kooperation im Medienmarkt aufzustocken. Dazu reicht er nun den Medienzaren die Hand. Sein Facebook Ziel lautet: Das INTERNET ist Facebook und alles andere braucht ihr nicht!

Wird die Presse die helfende Hand annehmen? Ich denke ja.

Die Verluste der Zeitschriftenverlage sind hoch. In den letzten Jahren haben schon einige die Bühne verlassen. Payed Content für Pressemedien setzt sich auch nicht richtig durch und so sterben die Zeitungen in Papierform und als Online Zeitschriften so ein wenig aus.

InstantArticles ist noch eine Versuchsphase. Vielleicht wird es dabei bleiben, denn ich glaube noch lange nicht daran, das Facebook durch InstantArticle attraktiver wird. Für mich persönlich gesehen ist Facebook immer verzichtbarer. Die Werbung geht mir auf den Keks und um in Kontakt mit meinem Freundeskreis zu bleiben, reichen mir ein bis zweimalige wöchentliche Loggins voll und ganz.

Das was ich dann zu sehen kriege, sind in erster Linie Links zu Videos und Photos und für die habe ich kaum Zeit. Ein kurzes „gefällt mir“ und weg!

Eher lese ich morgens früh die Zeit,Spiegel oder NYT online,oder schaue mir News über Twitter an. Auf bezahlte Inhalte kann ich verzichten. Ich arbeite seit 15 in der OS Community und trage auch mit meiner Arbeit gerne dazu bei, das den Menschen in der Internetwelt, selbst hochwertige kostenlose Inhalte, zur Verfügung stehen.

Ich lese viel in Community Blogs rund um meinen Job und als Webdesigner hat man da jede Menge zu tun. Damit ist der Tag neben der Arbeit gegessen. Fitness im Job rund um die neuen Medien. Trends, Apps und Devolopment haben höchste Priorität. Das können die meisten Printmedien aber eben nicht erfüllen. So bleibt es für mich mit t3n bei einem Fachmagazin. Und gut.

Im weitesten Sinne tun mir jedoch die echten Journalisten leid. Facebook wird der Jobkiller werden. Die Verlagshäuser, die auf das Pferd aufspringen, werden in der Folge irgendwann ihre Online Magazine in die Tonne kloppen können und rationalisieren weitere Arbeitsplätze weg.

Die Artikel für Facebook werden, das wird sich schnell zeigen, eine ganz andere Art und Aufmachung haben müssen. Mehr Video, mehr Bild und weniger Text. Das ergibt für die Autoren weniger Zeilen, Worte und Kohle.Bis dann eines Tages einer drauf kommt, das Texte keinen Sinn machen, weil Facebook Leser gar nicht lesen, sonder klicken wollen. Und diesen Trend verfolgen wir ja irgendwie alle, oder?

Zu Beginn des Internet gab es noch viele Kommentare, Foren und Meinungen. Je jünger die Online Generation wird, um so extremer wandelt es sich ins Gegenteil.

Was tun? Facebokk abnicken und durch? Ich denke NEIN!

Ich denke eher man sollte das aus sitzen. Abwarten und Ruhe bewahren.

Seit zehn Jahren folgen die Mainstream Medien jedem Trend von Google & Co wie blöde.

Wenn man bedenkt, wie wenige Mitarbeiter Google&Co für ihr Gesamtwerk einsetzen, muss man sich darüber im klaren sein, wie beschränkt deren Geist letztlich nur sein kann. Wenn das Brainstorming am Ende nur eine Richtung gestreamt wird – kommt was raus? Mit Sicherheit kein Ergebnis, das für die gesamte Menschheit auf dem Globus verbindlich sein kann.

Aber genau das machen wir im Augenblick. Wir sind FB und Google hörig bis zum geht nicht mehr!

Wenn sich 500 Journalisten aus den europäischen TV und Printmedien eine Woche zusammensetzen würden, um gemeinsam darüber nach zu denken, was wir in Europa eigentlich brauchen und wie unsere Online Welt aussehen könnte, jenseits von Entwicklungen in den USA, wären wir ganz bestimmt ein Stück weiter.

Für mein Gefühl hat gute Recherche und guter Journalismus in der europäischen Kultur einen weit aus höheren Stellenwert als in den USA. Bis die Printmedien absolut verzichtbar sind, wird noch viel Wasser den Rhein hinab fließen, meint ein paar Jahre wird es wohl noch dauern. Ob es Facebook in der heutigen Form dann noch gibt?

Vorheriger ArtikelDer MSV spielt wieder in der 2. Fußball Bundesliga Aufstieg perfekt!
Nächster ArtikelSeverino gewinnt das RTL Finale von DSDS
Jazzie ist mein Nickname als Schlagzeuger und Jazzmusiker. Das Colozine Köln News Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Main Stream Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser aller höchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des ersten Fußballclub Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport,Tennis,Squash und Motorrad fahren. Ich bin Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Neben Köln, zieht es mich nach Ostfriesland. Denn dort ist das Meer und ein 243 Jahre altes Haus :-) Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) Oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74