Köln- Früher als die Versicherungsvertreter noch von Haus zu Haus zogen überkam mich jedesmal die Krise, wenn einer von der Humbug Mülleimer vor der Tür stand, um mir einen besseren Versicherungschutz auf zu schwatzen. Eine gruselige Bande von Zeitdieben, genauso lästig wie die Zeitungsdrücker Kolonnen. Die im Markt verbliebenen Versicherungen haben uns Gott sei Dank von dem lästigen Fuß in der Tür befreit.
Lästige permanente Spam Attacken von Webdesigner und SEO Spezialisten
Im Internet macht sich eine besonders üble Spezies breit. Die klingelt zwar noch nicht an der Haustür doch sie ist präsent. Täglich wüten lästige Mails in meinem Postkorb.
Eine Armada von „Webdesignern“ und „SEO“ Spezialisten ist unterwegs um Aufträge zu fischen. Wie Piraten surfen sie durch Netz und sind auf fette Beute aus. Sie sind schlimmer als alle Viagra Spam Mails, weil deren Mails nicht automatisch im Spam Ordner landen. In der Regel handelt es sich ja um ordentliche Domains und anschreiben einer „Agentur“.
Man muss die lästige Werbung erst kennzeichnen und auch noch löschen. Aus meiner Sicht ist das Terror und ich empfinde das als Fuß in der Tür.
„Ihre Homepage ist nicht optimal. Sie werden nicht gefunden, denn ihre Seite ist nicht für Mobile Ansichten optimiert. Ihre Navigationsstruktur ist nicht Benutzer optimiert..“ Oder:“Wir haben Ihre Internetseite besucht und festgestellt, dass sie sehr gut aussieht. Leider haben wir Ihre Webseite in den populärsten Suchmaschinen (Google, Yahoo, Bing) für die meisten Suchwörter nicht gefunden.Wir bieten Ihnen die Durchführung der Optimierung und der Positionierung Ihrer Seite gegen eine sehr preisgünstige, einmalige Gebühr an. Wir gewährleisten Ihnen eine schnelle Steigerung der Position Ihrer Seite sowie die Sicherheit und die Vertraulichkeit der Daten. Speziell für Sie haben wir ein Sonderpreisangebot bis zum Ende des heutigen Tages vorbereitet.“
Dazu werden Screenshots und inzwischen sogar Links zu Videos versendet, in denen der Webdesigner seine Vorschläge detalliert erklärt,um sich mit seinem Fachwissen in Szene zu setzen.
Praktikanten werden auf die Unternehmen losgelassen
Texte, Anrede und Aufbau lassen darauf schließen, das in der entsprechenden Agentur ein neuer Praktikant seinen Dienst verrichtet und fleißig, aber ohne jegliche Kontrolle darüber was er denn da macht, im Netz schlecht aussehende Homepages recherchiert. Diese zukünftige Kundenpotential wird dann eifrig beackert.
Doch wie kommt das beim Kunden an? Gibt es da schon verlässliche Studien über dieses Geschäftsmodell?
Ich habe eine Homepage. Wäre oder bin einer dieser potentiellen Kunden? Nein! Ich weiß doch wie meine Homepage aussieht. Und wenn die so aussieht dann hat das einen Grund.
Der wäre:
Ich han kin Zick um mich ze kümmere. Meint. Ich habe keine Zeit mich darum zu kümmern. Oder. Ich habe keine Geld um dieses „kümmern“ an eine Agentur zu vergeben.
Meine Webseite hat in 10 Jahren noch nie einen Auftrag eingebracht.
Sie ist nur gedacht damit die Leute meine Telefonnummer finden.
Mobile Ansichten interessieren mich und meine Kunden nicht.
Ein Redesign oder SEO Optimierung halte ich für Schwachsinn.
Die war in der Entwicklung vor 5 Jahren teuer genug, mehr gebe ich dafür jetzt nicht aus.
Was Google meint oder rankt ist mir schnurz…
Ich könnte die Kette der Argumente locker fortsetzen. Sie entspricht meiner Philosophie und der vieler meiner Kunden.
Ja da guckt ihr Türklinkenputzer? Kann sich das ein Webdesigner wie ihr gar nicht vorstellen? Könnte es sein das ein Homepage Besitzer Gründe hat nichts zu tun? Könnte es sein,das es Menschen und Unternehmen gibt, die vollkommen eigene Vorstellungen von einer Homepage haben, die nicht der eines Webdesigners entspricht?
Könnte es sein das Homepage Entwicklungen zum Beispiel dem Printdesign entstammen und etwas mit dem Gesamtauftritt des Unternehmen in der Öffentlichkeit zu tun haben.?
Man sollte beim betrachten einer Hompage die nicht Web 4.0 kompatibel ist, nicht unbedingt davon ausgehen das der Besitzer ein ahnungsloser Trottel ist, der nur darauf wartet, von einem Webdesigner belehrt zu werden!
Ich habe in den letzten 10 Jahren gelernt das der Kundenwunsch oberste Priorität hat.
Mein Tipp an die Webdesigner und Seo Spezial Unternehmen:
Bevor ihr extra neue Entwürfe anfertigt oder Videos dreht,oder dem Kunden Aufklärung per Mail sendet, fragt doch erst einmal höflich an, ob es überhaupt irgendeinen Bedarf in Sachen „Webdesign“ gibt.
Wenn Ihr keine Antwort erhaltet, löscht den Kontakt einfach aus Eurer Datenbank und gut ist. Das würde Euch sicher zu mehr Aufträgen verhelfen und Euren Ansatz und Eure Kompetenz vertrauenswürdiger erscheinen lassen.
Last but not least liebe Klinken- und Türtreter, die kompetenten Webdesigner die ich kenne, haben keine Zeit nach schlechten Homepages zu stöbern. Für die sind Webseiten im Netz, wenn man zufällig drauf stößt, schon mal für eine Aktion Kopf-> Tisch Kopf -> Tisch, oder einen Lacher gut.
Doch wenn Sie keinen Auftrag bekommen, erst mal vollkommen in Ordnung und zwar so,wie sie halt sind. 🙂