WDR recherchiert Fahnungspanne bei NSU- Terrorhinweis 2006 blieb unbeachtet

1974

Köln – Das WDR Magazin Westpol deckt eine weitere Panne im Fall NSU auf. Nach der Recherche wurden detaillierte Hinweise auf rechtextreme Terroristen 2006 vom Innenministerium in Düsseldorf umgedeutet. Die Aktuelle Stunde berichtet bereits seit zwei Wochen intensiv über die Vorgänge rund um den damaligen Anschlag in der Keupstrasse in Köln. Die Polizei hatte bereits 2006 konkrete Hinweise, dass hinter der Mordserie der NSU an neun Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund rechtsextreme Terroristen stecken könnten.

Das geht aus internen Dokumenten hervor, die dem WDR Politikmagazin Westpol vorliegen. Sogenannte Profiler des bayerischen und des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes hatten im Mai 2006 darauf hingewiesen, dass die Täter Rechtsextreme sein könnten, die sich aber möglicherweise Ende der neunziger Jahre aus dieser Szene zurückgezogen hätten. Die Morde wurden von den Profilern als „Kommandoaktionen“ eingestuft. Die Motivation sei Hass auf Ausländer, die Täter würden mit der Vorstellung einer eigenen „Mission“ handeln. Dokumentiert wird darüber hinaus eine „ausgeprägte Schießfertigkeit“. Eine „professionelle Ausbildung“, etwa beim Militär, sei wahrscheinlich.

Die Erkenntnisse der Ermittler von 2006 passen verblüffend gut zu den Biographien von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Ihr Wissen präsentierten die Profiler damals der Ermittlungsgruppe „Bosporus“ in Nürnberg, die die Suche nach den Verantwortlichen für die Mordserie koordinierte. Einen Monat vor dem Bericht waren der Kioskbesitzer Mehmet Kubasik in Dortmund (4.4.2006) und der Internetcafé-Betreiber Halit Yozgat in Kassel (6.4.2006) durch den NSU ermordet worden.

Die Profiler aus Bayern und NRW wiesen zudem auf mehrere Parallelen zwischen der Mordserie und dem Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße hin, bei dem im Juni 2004 22 Menschen verletzt wurden. Wie Westpol letzte Woche berichtet hatte, waren schon kurz nach diesem Anschlag Hinweise auf rechtsextreme Täter aufgetaucht. Dennoch wurde die tat in der Keupstraße, von der sogar ein Video der Täter vorlag, 2006 nicht in die Ermittlungen der Bosporus-Fahnder aufgenommen. Die damalige Empfehlung der Profiler, einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Bombenattentat und der Mordserie genauer zu untersuchen, wurde nicht verfolgt, obwohl der Leiter der Ermittlungsgruppe Bosporus sogar den Auftrag dazu gab. Doch seine Vorgesetzten, Vertreter verschiedener Landeskriminalämter und des Bundeskriminalamtes, hielten weiterhin die These „rechter Terrorismus“ für unwahrscheinlich.(Quelle Ots/Westpo)l

Vorheriger ArtikelUnbekannte Randalierer beschädigen mehr als 20 Fahrzeuge
Nächster Artikel1:0-Heimsieg des 1FC Köln gegen Ingolstadt
Jazzie ist mein Nickname als Schlagzeuger und Jazzmusiker. Das Colozine Köln News Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Main Stream Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser aller höchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des ersten Fußballclub Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport,Tennis,Squash und Motorrad fahren. Ich bin Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Neben Köln, zieht es mich nach Ostfriesland. Denn dort ist das Meer und ein 243 Jahre altes Haus :-) Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) Oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74