Köln- Man mag denken, dass in Zeiten schnell vergebener Kredite Pfandleiher nicht mehr gebraucht werden, doch das stimmt nicht. Wer zügig (bares) Geld braucht und einen wertvollen Gegenstand für eine Zeit entbehren kann, der kann diesen bei einem Leihhaus verpfänden. Dieses Modell funktioniert sogar mit einem Auto, wobei es sogar die Möglichkeit gibt, das Auto zu verkaufen und dann wieder anzumieten, wodurch man es nicht abgeben muss – lediglich der Besitzer wechselt. Den Wagen kann man also weiter benutzen.
In der Regel und vor allem: als Privatperson gibt man den Wertgegenstand jedoch ab. Das funktioniert natürlich nur, wenn man etwas besitzt, das tatsächlich einen hohen, objektiven Wert besitzt. Natürlich könnte man den Gegenstand auch verkaufen, doch dann wäre er ja weg. Das Pfandhaus (es gibt in Köln eine erquickliche Anzahl) ist hingegen die richtige Adresse, wenn man seine Sache später wieder haben will.
Das Ganze ist in Deutschland streng geregelt, sodass man sich keine Sorgen machen muss, dass Dinge einfach verschwinden oder der Pfandleiher unseriös ist. Dennoch sollte man auch bei diesem Thema auf sein Bauchgefühl hören und mit jemandem zusammenarbeiten, bei dem man ein gutes Gefühl hat.
Wir haben die wichtigsten Eckpunkte notiert.
Was sind Pfandleiher?
Sie übergeben den Gegenstand, zum Beispiel Schmuck, hochwertige Elektronik oder Edelmetall an den Pfandleiher, der ihn für Sie wertschätzt. Sie müssen Ihren Ausweis vorlegen, eine Verdienstbescheinigung wird allerdings nicht benötigt. Im Tausch gegen den Wertgegenstand erhalten Sie Bargeld. Natürlich gibt es auch eine Pfandquittung. Ihre Bonität wird dadurch nicht beeinflusst, Ihre Bank oder andere Stellen erfahren nichts von diesem Geschäft.
Der Pfandleiher gibt Ihnen als Neukunde vor Vertragsabschluss ein Formular mit Kreditinformationen. Sie erhalten eine Kreditvereinbarung zur Unterzeichnung. Überprüfen Sie diese sorgfältig und stellen Sie Fragen, wenn Sie etwas nicht verstehen. In der Vereinbarung wird festgelegt, wie lange das Darlehen läuft und wie viel es kosten wird. Es dauert normalerweise mindestens drei Monate (Sie können jedoch einen kürzeren oder längeren Zeitraum vereinbaren).
Sie erhalten eine zuvor vereinbarte Summe und die Information, zu welchem Betrag Sie den Gegenstand wieder auslösen können. Der Aufschlag sind Ihre Zinsen, der Gegenstand dient als Sicherheit.
Wenn Sie das Darlehen während der Rückzahlungsfrist nicht zurückzahlen, kann der Pfandleiher es verkaufen, um das Geld zurückzugewinnen.
Wie arbeiten Pfandleiher?
Was und wie Sie bezahlen: Sie können erwarten, einem Pfandleiher einen Zinssatz zu zahlen, der höher als bei einem Bankdarlehen ist. Möglicherweise wird Ihnen ein monatlicher oder täglicher Zinssatz angegeben, obwohl der Pfandleiher auch den jährlichen Zinssatz angeben muss. Stöbern Sie herum, um die günstigsten Preise zu finden. Normalerweise tilgen Sie das Darlehen dann in einer Zahlung und nicht in Raten.
Auch wenn die Zinsen höher sein können als bei der Bank, hat die Pfandleihe einige Vorteile:
Sie ist unabhängig von Ihrer Kreditwürdigkeit, da nur der Gegenstand als Sicherheit dient.
Sie ist ideal, um einen kurzen Zeitraum zu überbrücken.
Je eher Sie den Gegenstand auslösen, umso geringer sind Ihre Kosten. Neben den Zinsen können allerdings auch Gebühren anfallen.
Ihre Bank oder andere Kreditgeber erfahren nichts von diesem Kredit. Er wirkt sich nicht auf die Bonität aus.
Sie müssen keine Ratenzahlung vornehmen, sondern regeln alles in einem Rutsch.
Banken vergeben am liebsten Kredite mit einer höheren Summe ab mindestens 10.000 Euro. Wenn Sie nur 500, 2000 oder 5000 Euro brauchen, gehen Sie zum Pfandleiher.
Es geht schnell – normalerweise haben Sie Ihr Geld noch am selben Tag.
Ein Pfandleiher sollte Sie Ihre Waren jederzeit einlösen lassen und nur Zinsen für den Zeitraum berechnen, in dem Sie das Geld ausgeliehen haben.
Wenn Sie Ihre Sache nicht auslösen
Es kommt vor, dass Sie aus verschiedenen Gründen Ihren Gegenstand nicht wieder auslösen können oder wollen. Dann wird der Pfandleiher ihn nach der Auflösung des Vertrages seinerseits verkaufen oder sogar versteigern.
Wenn der Gegenstand verkauft wird und ein Defizit zur ausgegebenen Summe vorliegt, wird der Pfandleiher Sie normalerweise nicht dafür verantwortlich machen und die Differenz einfordern. Das ist sein Risiko und einer der Gründe, warum man im Pfandhaus das Gefühl bekommen kann, zu wenig für seinen Gegenstand zu erhalten.
Die Nachteile der Pfandleihe
Die Verwendung eines Pfandleihers kann eine relativ teure Art der Ausleihe sein. Normalerweise können Sie nur einen Prozentsatz des Wertes des Gegenstands ausleihen, den Sie verpfänden möchten. Wenn Sie beispielsweise Schmuck im Wert von 200 Euro haben, können Sie möglicherweise nur 100 Euro ausleihen.
Was tun, wenn Sie sie nicht zurückzahlen können? Wenn Sie Ihr Darlehen nicht fristgerecht zurückzahlen können und nicht möchten, dass Ihr Artikel verkauft wird, können Sie den Pfandleiher fragen, ob er bereit ist, die Frist zu verlängern, er ist jedoch nicht verpflichtet, zuzustimmen.
Was kann man verpfänden?
Schmuck ist das beliebteste Objekt zum Verpfänden, aber es ist bekannt, dass Menschen alles verpfänden, von Designerhandtaschen bis hin zu exotischen Autos oder Oldtimern. Autos kann man jedoch nur in manchen Leihhäusern versetzen, denn schließlich müssen diese untergestellt werden.
Am besten eignet sich Edelmetall wie Gold- und Silbermünzen. Hier lässt sich der Wert recht eindeutig feststellen, da es einen Tagessatz gibt, der sich auf das Gewicht bezieht, Man wird dennoch etwas weniger Geld bekommen, doch es ist viel objektiver als bei anderen Gegenständen. Zudem hängt das Herz wahrscheinlich weniger an einer Münze als an einem Schmuckstück, das man von Oma geerbt hat. Das macht den Vorgang etwas einfacher.