Sebastian Vettel sah mit sieben Sekunden Vorsprung als erster die Zielflagge in Suzuka. Dahinter passierten Mark Webber und Romain Grosjean den Zielstrich. Den WM Titel konnte das Red Bull Team in Japan jedoch nicht feiern, denn Alonso brachte die Ferrari Flunder bis auf den vierten Platz nach vorn. Für Vettel war es im 15. Rennen der neunte Saison Sieg.
Nach fünf Triumphen in Serie steht er nun unmittelbar vor seinem vierten WM-Titel. Feiern wird er diesen wahrscheinlich beim nächsten Rennen in Indien.
„Es war phantastisch, ein wundervolles Rennen“, sagte Vettel im Ziel. Dabei sah es erst gar nicht nach einem Sieg aus. Denn der Lotus von Grosjean düste am Start an den beiden Red Bull vorbei und sah lange Zeit als sicherer Sieger aus. Die Pace des Franzosen war gut. Die Tatik der Österreicher besser. Überhaupt, was sollen sich die Österreicher freuen, denn so oft wurde die Nationalhymne noch nie im TV gespielt wie in diesem Jahr.
Vettels jagte nicht auf Gedeih und Verderb hinter den beiden Kontrahenten hinterher und begann früh, Reifen zu schonen. Er kam mit zwei Wechseln aus und langte erst am Ende richtig hin. Das bezeichne ich als meisterlich. Nach dem Start hatte er zufällig Lewis Hamilton den linken Hinterreifen aufgeschlitzt und auf diese Weise einen gefährlichen Kontrahenten elemeniert. Durch den Ausfall von Hamilton, einer Durchfahrtstrafe für Rosberg, einen verpatzten Boxenstop von Felipe Massa, oder Teamorder bei Ferrari, das weiß man ja nie so genau, kam Alonso weiter nach vorne als gedacht. Ein wenig können die Drei auf dem Podium sich auch bei Nico Hülkenberg bedanken, denn der Sauber Pilot ließ lange Zeit an vierter Stelle liegend, den Weltmeister Konkurrenten Alonso und Räikkönen keine Chance zum überholen. Der Sauber hatte auch in Suzuka aus den Kurven heraus eine gute Traktion und reichlich Topspeed.
Suzuka ist ein toller Kurs und scheinbar Vettels Wohnzimmer, denn es war sein vierter Sieg in Japan. Und die Japaner feierten ihren deutschen Formel1 Helden entsprechend.
Kimi Räikkönen kam in diesem Rennen nicht so gut von der Stelle. Beim Start verlor er einen Platz und kam dann früh an die Box. Der erste Reifensatz war nicht erste Sahne. Danach musste der „Icemann“ sich durchs Feld nach vorne arbeiten. Gelinde ausgedrückt, ging das für Räikkönen Fans aber nur sehr zäh vonstatten.
Letztlich hing er dann hinter der roten Diva von Alonso fest. Offenbar war das Setup nicht so gut wie bei Grosjean, denn um am Ferrari vorbei zu kommen, hätte das Rennen mindestens noch fünf Runden länger dauern müssen. War es aber nicht und so hatte im Gegensatz zum Rennen in Malaysia der künftige Ferrari Teamkollege die Nase vorn.
Betrachtet man das fünfte Rennen nach der Sommerpause, dann hat was die Verbesserungen angeht, lediglich Sauber und Lotus zugelegt.
Im Mercedes Lager gab es erneut lange Gesichter. Sowohl McLaren als auch Mercedes GP haben eindeutig einen Schritt rückwärts gemacht.
Das bestätigt auch Niki Lauda, Vorstand bei Mercedes GP:“Wir müssen jetzt analysieren und zulegen. Wenn wir die Fehler in den letzten vier Rennen nicht ausmerzen, dann wird es auch im nächsten Jahr verdammt schwer für uns werden.“ Weiter meinte er bei RTL:“Wir haben wieder enorme Probleme mit den Reifen und heute, gab es auch menschliche Fehler im Team. Das Vettel, Lewis nach dem Start den Reifen aufschlitzte, war ein normaler Rennunfall. Hinterher musste Lewis das Auto abstellen, weil der Unterboden beschädigt war.“ Tja kein guter Tag für den Mercedes Boss, der wieder einmal für Vettel die Kappe ziehen musste. Der Seb weiß wie man Mercedes die Show stehlen kann.
Das Rennen ist aus meiner Sicht nur als durchschnittlich zu sehen. Das Feld zog sich ziemlich früh auseinander und war eher durch Taktik, denn durch echtes Racing bestimmt. Tolle Kurven aber zu wenig Überholmöglichkeiten. Flügelvorteile in der DRS Zone waren auch nicht viele zu erkennen. Obendrein lässt die Performance Dichte der Formel1 Boliden zu wünschen übrig. Zwischen den einzelnen Marken klaffen doch richtig große Lücken. Das machte dieser Lauf WM Lauf in Suzuka sehr deutlich. Je langsamer die Mercedes und Ferrari sind, um so langweiliger die Rennen. Sieht man sich die Leistungen der ehemaligen Top Teams wie Williams und McLaren an, dann ist einem schon eher zum heulen zu Mute, als das man sich über ein Rennen wirklich freuen kann, geschweige denn das am TV der Adrenalin Pegel steigt.
Meine Meinung, her mit den Tankstops. Freie Reifenwahl und mindestens zwei Hersteller. Vor allem her mit zusätzliche Tests für die Teams auf ihren Hausstrecken. Auch wenn das die Kosten hochtreibt. Solche Unterschiede wie aktuell, darf es zumindest bei den Top 5 Teams der Königsklasse nicht geben. Das ihre Autos in der F1 so schlecht abschneiden, schadet mittlerweile auch dem Image der Marken.