Köln- „High Noon“ auf den Treppen des ehrwürdigen Kölner Dom. Dort trafen sich heute Mittag an die 50 Kölner Jazz Musiker zum UNESCO Welt Jazztag und brachten ein frisches und nettes Ständchen. Ich habe von der Aktion heute Nacht per Facebook durch Christoph Kozielski erfahren. Christoph ist Bassmann im Stamm des Kölner Jazz Club „Melody“.
Da heute so etwas wie ein Brückentag ist, habe ich mir gegen Mittag eine Aus-Zeit gewährt und habe mich auf den Weg zum Kölner Dom gemacht. Ich war schon ziemlich neugierig wer und wieviele Kölner Jazz Musiker sich denn dort einfinden und was die Kölner Jazz-Szene an diesem Tag geplant hat.
Die Einladung ging per Facebook an alle Kölner Jazz Musiker. In dieser wurden sie gebeten, sich mit ihren Instrumenten an der Domtreppe- Alter Wartesaal zu sammeln. Es sollte ein gemeinsames Zeichen für den Jazz sein, denn der 30. April 2012 ist der „Internationale Tag des Jazz“.
Beschlossen hat dies die UNESCO http://unesco.org bei der 36. Generalkonferenz im November 2011 in Paris. Der Tag soll an die künstlerische Bedeutung des Jazz, seine Wurzeln und seine weltweiten Auswirkungen auf die kulturelle Entwicklung erinnern, so eine UNESCO-Aussendung. Sonderbotschafter des World-Jazz-Day sind Herbie Hancock, Marcus Miller, Barbara Hendricks, Hugh Masekela, Dee Dee Bridgewater und Wynton Marsalis.
Der Tag des Jazz soll Künstler, Jazz-Enthusiasten, Historiker und Wissenschaftler sowie Musikeinrichtungen und Schulen zum Dialog anregen und die universelle Bedeutung des Jazz bewusst machen.
Zusätzlich argumentiert die UNO-Organisation auch damit, dass mit dem Jazz eine Musikform gewürdigt wird, die in mehr als 100 Jahren zu einer universellen Sprache für Freiheit, Individualität und Vielfalt geworden ist.
Für Köln wurde die Aktion ausgehend vom Kölner Stadtgarten und dort spielenden Jazz Musikern organisiert. Wie ich informiert wurde, gibt es inzwischen einen permanenten Kölner Jazz Musiker Treff, von dem ich bis heute noch nichts gehört habe, aber das macht ja nichts. Das ist eben in Zeiten von Facebook normal, wenn du in den Gruppen nicht engagiert bist, kriegst du nichts mit, weil ausserhalb bestimmer Kanäle nicht viele Jazz Informationen verbreitet werden.
So waren dann erstaunlich viele Musiker angetreten und zeigten, das auch ungeprobt und kurzfristig organisiert , trotzdem ein besonders ansprechendes Konzert zustande kommen kann. Lustig, fröhlich, kooperativ und sehr „Modern Jazz“ ging es demzufolge unter den Dom Türmen zu. Immer hin habe ich sechs Sängerinnen und sechs Kontra Bässe gezählt. Donnerwetter.
Leider war es nur ein Stück und somit viel zu kurz. Das reichlich vorhandene Publikum auf der Domplatte applaudierte heftig und hätte sich sicherlich genau wie ich, über eine weitere Zugabe gefreut. Vieleicht gibt es in der Folge für Jazzie.net noch weitere Gelegenheiten die Kölner Jazz Szene Musiker und deren Absichten etwas mehr in den Focus der Öffentlichkeit zu bewegen.