Köln – Trotz der ziemlich dummen 3:0 Niederlage mit wenig Spielglück in der Fußball Bundesliga, bot der 1.FC Köln beim Auswärtsspiel am Sonntag in Sinsheim, nach letzthin fußballerisch kläglichen Spielen, auch einige Lichtblicke.
Markus Gisdol wählte die gleiche Aufstellung wie gegen Schalke was mir zu Beginn der Partie schon einmal nervöses Augenzucken verursachte. Beton gegen Bebou und Kramaric. Das es nicht der richtige Weg war, um an den Erfolg in Schalke anzuknüpfen, erwies sich innerhalb kürzester Zeit.
Rückstand durch Elfmeter
Cestic erwischte einen Tag der Überforderung und der FC kassierte einen Elfmeter. Spielglück für die TSG Hoffenheim und Kramaric versenkt den Ball im Kölner Tor.(7.)
Im ersten Augenblick dachte ich, Mensch was spielen die sich wieder einen Mist zusammen. Doch das Spiel hatte ja gerade erste begonnen. Für den 1. FC Köln war der Gegentreffer der Weckruf. Von Minute zu Minute kamen die Geißböcke besser ins Spiel.
Mit besserem Spiel ist gemeint, das ich jetzt gute Ballpassagen mit sehr guten Seitenverlagerungen sah. Der FC machte das Spiel breit und baute richtig guten Druck über die Außen auf. Es kamen einige Bälle in Strafraum, doch da war dann keiner. Ehizibue kommt genial durch und vertändelt den Ball dann aber vollkommen dilettantisch vor dem Torhüter. Meine Faust landet tief und heftig im Kissen. So ein Dösbaddel, denke ich. Alter Schwede.
Ein Standard bringt die TSG in Führung der FC kämpft
Dann eine Ecke und Cestic und Bornouw stehen sich im Weg. Baumgartner macht das 2:0 nach 28.Minuten. Das erste wirklich amtliche Tor der TSG. Gisdol reagiert und bringt Jorge Meré für Sava-Arangel Cestic und ersetzt den schwachen Kingsley Ehizibue. Ich staune nicht schlecht, denn theoretisch hätte der Trainer die Mannschaft doch auch direkt so auf den Rasen bringen können.
Hector stark im Spielaufbau – Wolf verpasst zwei mal
Die Geißböcke machten munter weiter als gäbe es den Rückstand nicht. Das gefiel mir schon mal richtig gut. Und der FC hatte deutlich mehr Ballbesitz und gewann durch einen stark spielenden Jonas Hector, immer wieder Räume. Auch der starke Ondrej Duda schob ein kurze Ecke auf Jonas Hector. Es folgte ein Traum Pass auf Ellyes Skhiri. Der zieht ab. Baumann blockt. Marius Wolf ist zur Stelle, scheitert an Torhüter Baumann. Boa denke ich:“ Den musst du einfach machen Junge,Junge.“
Trainer Markus Gisdol nach dem Spiel:
Es ist schwierig für mich, das Spiel sachlich und nüchtern einzuordnen, weil wir heute Tore bekommen haben, die mich wirklich ärgern. Wenn du so verteidigst, hast du keine Chance auf Punkte.
Und dann bekommt Marius Wolf die nächste große Chance nach einer Ecke von Duda. Der Ball landet vom Hinterkopf verlängert nur am Innenpfosten. Da wären wir eigentlich schon beim Ausgleich gewesen, hätte wäre wenn. Ich ging auf jedem Fall nicht unzufrieden in die Pause. Die TSG Hoffenheim legt eine entschieden höhere Spielklasse als S04 an den Tag und der FC hält dagegen und machte eine Klasse Arbeit gegen den Ball und liefert die schöneren Spielzüge.
Der 1.FC Köln macht das bessere Spiel
Ich denke in der Pause so. „Wäre doch bloß dieser blöde Elfer nicht gewesen“. Unsere Mannschaft suchte weiter den Weg nach vorne. Das sah richtig gut aus. Spielerisch waren das sehr schöne Passagen, leider ohne Belohnung durch einen guten Abschluss. Ich dachte so, jetzt muss er doch mal was machen der Gisdol.
Es kamen mit Ismail Jakobs und Anthony Modeste frische Kräfte für die Offensive. Und dem guten Wechsel folgte erneut das Spielglück für die TSG. Tony säbelt wirklich unglücklich einen TSG Spieler im Strafraum um. Das zeigte dann auch die Zeitlupe. Kramaric verwandelt erneut vom Elfmeter Punkt. 3:0. Shit Happens!!! 🙂
Was konnte jetzt eigentlich noch schlimmeres passieren, als das der beste Hoffenheimer, Torhüter Baumann, den sehr gut geschossenen Elfmeter von Anthony Modeste hält. Er ahnt die Ecke und macht sich meterlang.
Ich fand das an dieser Stelle unfassbar, aber dem Spielglück der TSG entsprechend logisch. Und auch logisch was den Einsatz von Modeste betrifft. Da verbringst du Woche für Woche auf der Bank. Dann bekommst du vom Trainer mal 10.- , mal 15 Minuten. Wo soll da Spielpraxis und Sicherheit herkommen.
Obendrein redet in allen Kanälen rund um Tony jeder nur davon das der FC ein Sturmproblem hat weil Anderson nicht spielt. Hallo! Thielmann (Stürmer, Torschütze in Schalke) war auch auf dem Platz. Doch der hat auch keine Chance kreiert. So what?
Und da kann ich mich gut in Tony hinein versetzen. Erst säbelst du einen im Strafraum um. Warum? Weil der Trainer immer wieder betont wie wichtig es ist das alle Mann verteidigen.Auch die Stürmer. Das sollte er Tony Modeste aber verbieten. Das hat schon Peter Stöger so gemacht. Modeste blieb immer an der Mittelliinie für schnelle Konter und Packing! – Herr Gisdol!! Bitte mal alte Spiele aus der 27 Tore Saison von Anthony Modeste ansehen. 😉
Und so war es für mich auch logisch das der Franzos mit seinen beiden vermeintlichen Fehlern im Kopf auch noch einen Kopfball knapp am Tor vorbei schiebt. Egal. Ich finde das Spiel hatte sehr viele Lichtblicke was den Spielaufbau angeht. Die Mannschaft wächst zusammen. Man spürt über 90 Minuten das sie siegen wollen.
Leider werden in einigen Situationen von einigen Spielern immer wieder falsche Entscheidungen getroffen. Das ist bei Jannes Horn, Ehizibue und Wolf sehr auffällig. Sie erkämpfen sich stark die Bälle, sind unglaublich laufstark, wenn es jedoch um Flanken Abschlüsse und Entscheidungen geht wird es kritisch.
Das ist dann einfach zu wenig um einen Spielverlauf, ohne Spielglück wie gegen die TSG dann noch zwingend zu kippen.
Um ein Beispiel zu nennen. Ich denke mir rechts einen Marcel Risse in Topform und einen Modeste in der Mitte, dann wäre die TSG nicht so billig davon gekommen. Auch bei Jacobs und Katterbach. Tolle und mutige Ansätze, doch in der letzten Konsequenz fehlt noch ein klein wenig.
Alles in allem juckt mich die Niederlage nicht. Wir waren die stärkere Mannschaft. Mehr Ecken, mehr Ballbesitz und die besseren Aktionen in den freien Räumen. By the way, der optimale Zeitpunkt Gisdol zu kicken, war der vor der Vertragsverlängerung.
Gegen Bielefeld am Sonntag und in der Folge zählt es jetzt. Wenn wir wieder kein Heimspiel gewinnen, dann wird es auch aus meiner Sicht Zeit, dieser im eigentlichen Sinne Klasse Mannschaft, einen anderen anderen Input zu geben.
Bester social media output zum Spiel
Arne steinberg Effzeh.com 🙂
Die Bundesliga Saison ist halt nicht normal
Danke Arne. Toller Platzhalter der diese Saison von Beginn an wieder spiegelt. Chaos.Corona.Kein Karneval.Kein Humor. Nichts ist normal. Und das gilt nicht nur für den 1.FC Köln.
Alle Mannschaften der Bundesliga weisen dieser Tage genau diese Problematik auf. Die Pandiemie ist ein Ausnahmezustand. Die Isolation auf beiden Seiten, die Trennung von Mannschaften und Fans ergibt logischerweise eine andere Phsyche auf dem Rasen. Viele Trainer erleben das ihre Mannschaften ihre Anweisungen nicht umsetzen und sie in der jeweiligen Tagesform komplett anders interpretieren. Hört euch doch das Jammern und Wehklagen bei anderen Teams an.
Offenbar erscheint uns Fans die Situation inzwischen normal, weil der Profi-Fußball im TV ja immer weiter läuft. Und wir verhalten uns genauso, als wären wir live dabei. Sind wir aber nicht. Deshalb sollte man das Mittelmaß im Umgang mit den Teams bewahren.
Die Pandemie überschattet unser Leben und unseren Alltag. Keiner kann sich davon freimachen. Und wenn die Teams vor leeren Rängen agieren, meint ihr nicht auch, das bei denen die gleiche Ablenkung im Kopf stattfindet wie bei uns im Berufsleben, oder anderen Lebenssituationen? Bei mir ist derzeit alles anders.
Ich stelle für mich fest, das mein eigenes Urteil oft viel zu schnell und ungerecht ist. Weil auch ich es immer wieder vergesse. Und so wie ich mir meine Fehler verzeihe, verzeihe ich sie auch meinem 1.FC Köln. Ich bin mir ziemlich sicher, das wir ohne Driss Covid eine ganz andere Saison gesehen hätte. Isso. Danke für die Aufmerksamkeit!
Am nächsten Sonntag den 31. Januar ist Arminia Bielefeld im RheinEnergieSTADION zu Gast. Anpfiff der Partie ist um 15.30 Uhr und dann heißt es wieder: Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Rasen
TSG Hoffenheim: Baumann – Adams, Nordtveit, Posch – Gacinovic (75. Kaderabek), Samassekou (87. Bogarde), John – Rudy, Kramaric (82. Dabbur) – Bebou (75. Adamyan), Baumgartner
1. FC Köln: Horn – Cestic (30. Meré), Bornauw, J. Horn – Ehizibue (30. Thielmann), Hector (66. Rexhbecaj), Skhiri, Katterbach (61. Jakobs) – Wolf, Drexler – Duda (61. Modeste)
Tore: 1:0 Kramaric (7., HE.), 2:0 Baumgartner (28.), 3:0 Kramaric (74., FE.)
Gelbe Karten: Bebou (12.), Posch (52.), Skhiri (56.), Meré (63.)