Der 1. FC Köln steht nach dem 4:1-Sieg nach Elfmeterschießen im Achtelfinale des DFB-Pokals. Vor 30800 Zuschauern wurde Timo Horn gegen den MSV Duisburg zum Retter für den Verbleib im Pokal. Timo Horn korrigierte damit die ausgesprochen schwache Leistung des Kölner Angriffs. Mit zwei gehaltenen Elfmetern war der Sieg perfekt. Verdient war er nicht.Über 120 Minuten zeigte sich der Drittligist MSV Duisburg mit einer enormen Leistung und bot nicht nur in der Abwehr erbitterten Wiederstand, sondern hatte insgesamt mehr und bessere Chancen als die Geisböcke. So rächte sich die Abschlußschwäche des Gastgebers im Elfmeterschießen. Die Hohn und Spottgesänge des Meidericher SV „Scheiß auf erste Liga“ klingeln den FC Fans wie mir, die auf der Tribühne saßen, noch heute morgen in den Ohren.
Nach zwei Siegen in der Bundesliga reiste der 1. FC Köln mit breiter Brust nach Duisburg. Vorher hatte FC-Cheftrainer Peter Stöger die Marschrichtung klar festgelegt: „Wir wollen im Pokal überwintern.“ Rund 4.500 FC-Fans waren zur Unterstützung im Stadion. Die MSV Fans hatten eine schöne Choreografie vorbereitet, während man im FC Block auf unerlaubte Bengalos setzte.Hier ein Videoauszug…
Sie sahen in der Anfangsphase ein ausgeglichenes Spiel. Die Zebras versteckten sich keineswegs und versuchten mit Offensivaktionen die FC-Defensive unter Druck zu setzen. Doch die Abwehr ließ keine Großchancen zu und so war es Anthony Ujah der in der 21. Spielminute zu einem Kopfball kam, doch dieser zischte knapp am MSV-Tor vorbei. Der FC übernahm immer mehr das Spielgeschehen und daraus resultierten Chancen. Anthony Ujah scheiterte an Duisburgs Schlussmann Ratajczak und ein Kopfball von Simon Zoller aus kurzer Distanz ging am langen Pfosten vorbei. Torlos ging es dann für beide Teams in die Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte begann ohne Wechsel auf beiden Seiten. Der FC kontrollierte weiter das Spiel, ohne jedoch zwingende Torchancen herauszuspielen. Die Duisburger konterten im eigenen Stadion.
Gardawski scheiterte in der 55. Spielminute an einem gut parierenden Timo Horn (Titelfoto)Die Duisburger Fans feuerten ihren MSV in grandioser Art und Weise an. Es roch nach Sensation.
Der eingewechselte Marcel Risse sorgte sofort für Betrieb und der FC spielte sich gute Chancen heraus, die jedoch an der Strafraumgrenze kläglich vergeben wurden.
In der Drangphase des MSV wurde Slawomir Peszko mit der Roten Karte vom Platz gestellt. Schiedsrichter Peter Sippel hatte dessen unnötige Tätlichkeit klar erkannt. Der FC musste sich neu sortieren. Ab nun begann eine Phase in der man sich fragte, wer denn der Erstligist ist, denn es war kaum ein Unterschied zwischen beiden Mannschaften zu erkennen.
Als äußerst schwach ist die Leistung von Schiedsrichter Sippel zu sehen, der durch einige fragwürdige Entscheidungen gegen den Gastgeber,der nicht zu unrecht für einige Verwirrung auf den Rängen sorgte.
Die Zebras kämpften in der regulären Spielzeit um den Sieg , doch die Abgeklärte FC Abwehr hielt dagegen. Zwei mal parierte Horn in letzter Sekunde und verhinderte das Aus der Geißböcke. Die Partie ging in die Verlängerung.
Dort intensivierten sich die Zweikämpfe noch einmal. Urplötzlich hatte Simon Zoller nach Zuckerpass von Kevin Vogt die Führung auf dem Fuß. Er hatte Ratajczak schon ausgespielt, scheiterte jedoch am Innenpfosten. Der FC konzentrierte sich nur noch auf die Defensive und setzte einzelne Konter. Doch der FC Angriff gab keinen Torschuß mehr ab. Der Abpfiff war fast eine Erlösung, denn lange hätte die Abwehr dem anrennen der Zebras nicht stand gehalten.
Den Showdown eröffnete Matthias Lehmann, der sicher verwandelte. Dann schlug die Stunde von FC-Keeper Timo Horn. Zwei Elfmeter von Grote und Albitat konnte Horn aus dem rechten und linken Eck fischen. Vogt und Wimmer trafen. Den entscheidenden Elfmeter zum 4:1 verwandelte dann Adam Matuschyk eiskalt. Der FC steht nach einem großen Pokalfight im Achtelfinale des DFB-Pokals.
Es war eine außergewöhnlich faire Partie ,die begleitet durch die grandiose Ruhrpottstimmung und viel Emotionen auf den Rängen, einen besonders attraktiven Fußballabend hervor zauberte.
Das war wie in guten alten Zeiten, als der MSV und der FC in der ersten Bundesliga noch eine Macht waren. Dem FC und Peter Stöger steht weiterhin viel Arbeit ins Haus um die eklatante Abschlußschwäche zu beenden. Der Einsatz der FC Neuzugänge im Angriff, gerade in 1 zu 1 Situationen und ich will sie jetzt nicht namentlich aufführen,lässt noch sehr viele Wünsche übrig.