Köln- Ein verdienter 0:2 Auswärtssieg und drei Punkte nahmen gestern 4500 FC Fans und der 1FC Köln, beim SV Sandhausen mit. Ein furioses Tor von Louis Schaub (wird sicherlich Tor des Monats) und ein Treffer von Simon Terodde, aktueller Torschützenkönig der 2 Fußball Bundesliga.
Damit ist eigentlich alles gesagt. Nach dem Hurra Fußball der letzten Woche und der Niederlage gegen Paderborn, war es das mindeste, das ich erwartet habe. Endlich einmal stand hinten wieder die Null. Weil. Nun weil der FC auch echt bemüht war. Das war in jeder Phase spürbar, wobei es auch schon sehr wackelige Momente gab. Das war so zu Anfang des Spiels, in dem Sandhausen wie aus dem Nichts, plötzlich unsere Abwehr in zwei drei Zügen überrannt hatte. Timo Horn und seine Vorderleute konnten das Unheil jedoch gekonnt abwenden. Zum Beispiel die Szene aus der 18. Minute. Nach einem Pass von Karim Guedé lief Rúrik Gíslason allein auf das Kölner Tor zu, der heraus laufende Timo Horn erreichte den Ball gerade noch und verletzte sich dabei fast sehr übel.
Zähe erste Halbzeit mit Schaubs Traumtor
In der Folge war das Spiel sehr zäh und bis zum ersten guten Abschluß von Simon Terodde mussten wir fast 40 Minuten warten. Der Druck auf den SVS nahm zu und zwei Minuten später konnte Niklas Lomb gerade noch vor Terodde klären .
Dann gab es eine wunderbare Hereingabe von Guirassy. Just in dem Moment, in der ich kurz vorher befand, das Markus Anfang für dieses Spiel eher Kozielleo statt Serouh nominiert hätte, obwohl ich ihn sehr mag. Doch bis hier hin,waren einige seiner Aktionen einfach zu verspielt, oder eher verkorkst. Na ja.
Die stramme Hereingabe von Serouh, landete jedenfalls auf der Brust von Louis Schaub. Mit dem Rücken zum Tor stehend, nahm der Österreicher in bester Modeste Manier das Leder und semmelte es unhaltbar in die Maschen. Was für ein Tor 🙂
Ein echter Lichtblick in einer mäßigen ersten Hälfte. Nach der Pause übernahm der FC dann vollends die Spielkontrolle. Nicht mehr und nicht weniger. Der 2.0 Siegtreffer durch Simon Terodde nach einer Ecke war letztlich verdient.
Drei Punkte! Sieg. Tabellenführung. Das Spiel und der Auftritt verdrängen bei mir jedoch nicht den faden Beigeschmack in dem Bewusstsein, wer der Gegner war. Unverkennbar ist das Spielniveau wirklich auf 2.Liga Level angekommen.
Sandhausen doing Sandhausen things. Doch was ist los FC?
Ich entdecke immer noch kein System. Ich entdecke nichts Einzigartiges. Nichts, das den FC auszeichnet und als Team fürchten lässt. Nichts, das mich wirklich beeindruckt. Sorry, Herr Anfang,aber die Stabsunteroffizier Methode kommt nach meiner Meinung nicht bei allen Spielern an. . Ich sehe nur biederen 2.Liga Fußball. Sehe immer noch viele unnötige Ballverluste und wenig kreative Spielzüge von hinten nach vorne.
Wenn der Gegner etwas Druck macht und eng steht, dann sehe ich gefährliches Ball Geschiebe nach hinten, oder kopflose Befreiungsschläge. Ein Mittelfeld das sinnvolle Bälle schiebt und verteilt, geht dem FC derzeit vollkommen ab. Das ist es aber, was wir für die Zukunft brauchen.
Wann, wenn nicht jetzt wird denn so etwas aufgebaut, wenn nicht gegen Gegner wie Sandhausen? Wann findet der Umschwung zu- aus einer sicheren Defensive- in solide strukturierte Angriffe statt?
Markus Anfang sagt: „Wir haben sehr kontrolliert gespielt. Nach vorne gehen einige Dinge besser, das wissen wir auch, aber dass die Mannschaft heute so eine Reaktion gezeigt hat, freut mich.“
Dafür ein Lob? Hallo! Zweite Liga hin oder her. Vielleicht bin ich gebranntes Kind durch Ruthenbeck, aber ich höre schon wieder zu viele Parolen. Die zweite Liga ist kein Zuckerschlecken. Klar. Jeder kann jeden schlagen.Klar. Nur über den Kampf kommen wir zum Erfolg.
Da bin ich anderer Meinung. Ein gut organisiertes Mittelfeld und eine starke Abwehr sichern den Aufstieg und den späteren Klassenerhalt in der Bundesliga. Das Jahr ist um bevor du überhaupt gucken kannst. Und vielleicht sollten wir in der Trainerfrage rechtzeitig umdenken!
Das war mein Twitter Lieblingstweet 🙂
Warum ist das immer noch so schwach? Und wann wird das besser? Wann erkennen wir das es sich um ein voll funktionierendes System handelt? Ich meine nicht aus Sicht der Fußballexpertenwelt. Die erkennen ein System ja immer. Ich erkenne ein System nur dann, wenn es einstudierte, sich wiederholende Spielzüge gibt. Ich will jetzt nicht die Vereine aufzählen die als Garant dafür gelten,aber es gibt sie. Das Markus Anfang System ist ein Buch mit Siegeln und wird uns hoffentlich nicht den Hals brechen.
Was ist wenn Jonas Hector über mehrere Spiele ausfällt? Das Spieler Potiential ist in diesem Verein allemal vorhanden. Wenn die Qual der Wahl nur zwischen Hurra Fußball oder so einem Spiel wie gestern gibt, dann wird das am Ende vielleicht noch nicht einmal für den Aufstieg reichen. Denn gestern in Sandhausen, das war Augenhöhe, aber nicht souverän gemeistert und überzeugend vorgetragener Fußball.
Zumindest im Moment, läuft es aus meiner Sicht doch eher holperiger als ich es mir jemals vorstellen konnte. Eher am Zidder, denn an beruhigt und sicher nach Hause gehen und sorgenfrei an das nächste Spiel denken.
Mal sehen was am Dienstag im RheinEnergieStadion passiert, wenn es wieder heißt:Come on Effzeh! 🙂
So standen die beiden Teams auf dem Rasen.
SV Sandhausen: Lomb – Klingmann, Kister, Verlaat – Linsmayer, Jansen (62. Hansch) – Gíslason, Förster, Paqarada (80. Wooten) – Behrens, Guedé (62. Schleusener)
1. FC Köln: T. Horn – Risse, Sobiech, Czichos, J. Horn – Höger – Clemens (70. Özcan), Schaub, Drexler (88. Koziello), Guirassy – Terodde (80. Córdoba)
Tore: 1:0 Schaub (45.), 2:0 Terodde (54.)