Köln – Am Dienstag den Di, 17.11.2020 bietet der Stadtgarten Köln einen besonders interessanten Livestream – Fliegenschiss versus Moralkeule -Zum Umgang mit unserer Erinnerungskultur. Besonders in herausfordernden Zeiten wie der aktuellen Corona-Pandemie geraten bestimmte Themen weit in den Hintergrund. So auch die Erinnerungskultur.
Dabei steht vor allem in Krisenzeiten die Demokratie unter Druck. Besonders dann dürfen Entwicklungen wie der Nationalsozialismus, Völkermord und der Zweite Weltkrieg nicht in Vergessenheit geraten.
Deswegen fragen wir: Wie sichern wir die Zukunft der Erinnerung?
Die gegenwärtige und zukünftige Erinnerungsarbeit wird maßgeblich medial gestaltet. Historische Inhalte werden von der digitalen Welt geformt, verändert und sogar bestimmt. Wie stellen wir uns also Umdeutungen der Geschichte entgegen und wie können wir routiniertem Gedenken entgehen?
Auf dem Podium diskutieren die Geschichtsdidaktikerin Dr. Maria Galda und Dr. Dirk Lukaßen vom Museumsdienst im NS-DOK.
Es moderiert Nadine Michollek
Mit seiner Rede zum Endes des Zweiten Weltkriegs leitete Richard von Weizsäcker 1985 eine Wende in der deutschen Erinnerungskultur ein. Bildete ein Schwerpunkt der vorausgegangenen Phase das Narrativ des durch die Niederlage erlittenen Leids der deutschen Bevölkerung, beförderte die Rede ein Bewusstsein der eigenen Täterschaft und damit der Auseinandersetzung mit der Mitschuld.
Ein Paradigmenwechsel, der jetzt, 40 Jahre später, zu Erodieren droht. Errungenschaften der geschichtlichen Aufklärung und kritischen Analyse jetzt nicht zu verlieren, sondern sich gegenwärtigen Versuchen ihrer Umdeutung zu widersetzen, heißt Fragen zu stellen:
Wie entgeht man routiniertem Gedenken, wie stellt man sich Versuchen einer Umdeutung der Geschichteentgegen und generell, von welchen Werten, durch welchen Umgang mit ihrer besonderen Geschichte sollte eine Einwanderungsgesellschaft bestimmt sein?
Stadgarten Konzertsaal
Beginn 19:30
Eintritt frei
Diese Veranstaltung wird unterstützt durch die Heinrich Böll Stiftung.