Köln- Löppt beim 1. FC Köln. Die Siegesserie hält an. Nach dem Pokalspiel am Mittwoch mit der Verlängerung sind die Kölner beim SSV Jahn Regensburg bis ans Limit gefordert und erkämpfen sich drei wertvolle Punkte in der 2. Bundesliga. Der 1:0 Treffer von Tim Lemperle, der sich in der Aktion leider verletzte, sichert dem 1. FC Köln den sechsten Tabellenplatz in der Liga.
Mit Kainz und Thielmann in der Startelf stand, im Gegensatz zum Pokalspiel, eine leicht veränderte Formation auf dem Regensburger Grün. 2500 Kölner Fans machten mächtig Alarm auf den Rängen. Es hatte schon so etwas von Heimspiel Charakter und dafür muss man die mitgereisten FC-Anhänger wirklich loben, denn sie tobten bis zum Schlusspfiff unermüdlich.
Der Glanz und die Gloria auf den Rängen stand bedauerlicherweise in diesem Spiel in keinem Verhältnis zu der doch sehr zähen Vorstellung der Kölner Spieler auf dem Grün.
Dejo verschenkt einen Elfer
Der FC machte zwar erst einmal vehement Druck auf die Regensburger Abwehr. Dominque Heintz trifft mit einem Kopfball Kai Pröger am Arm. Der VAR flüstert dem Schiedsrichter ins Ohr. Der schaut sich das an und zeigt auf den Punkt. Dejan Ljubicic, im Pokalspiel erfolgreich gegen Hertha BSC, scheiterte mit einem Kullerball über den holperigen Rasen an Jahn Torwart Felix Gebhardt (19.). Meine Güte, dachte ich, das wäre es doch gewesen. Warum hat Kainzi den eigentlich nicht geschossen?
Lemperle macht Lemperle Dinge – Volltreffer zum Sieg
Die Regensburger erwachten. Zweimal musste Marvin Schwäbe gefährliche Kopfbälle nach Ecken parieren. Und dann schickte Florian Kainz einen wunderbaren Pass auf Tim Lemperle, der in der Auseinandersetzung gegen einen Jahn Verteidiger die Oberhand behält und den Ball zum 1:0 in die SSV Jahn Maschen befördert (33.) Leider greift sich Tim an den hinteren Oberschenkel und zeigt der Kölner Bank das Wechselzeichen. Für ihn kam Damion Downs in die Partie. Bis zur Pause gab es dann zähes Ringen im Mittelfeld. Köln hatte zwar 60% Ballbesitz, erspielte sich aber lediglich eine Kopfballmöglichkeit durch Downs.
Schwere Fußballkost in der zweiten Hälfte
In der zweiten Halbzeit wurde dann von beiden Teams richtig schwere Fußballkost abgeliefert. Zerren am Trikot, schubsen, hauen und stechen gegen alles und jeden, der nicht schnell genug auf den Baum kam.
Die Kräfte verließen beiden Mannschaften Minute für Minute, denn auch der Jahn hatte ein Pokalspiel in den Knochen. So wurde dann Hacken, Waden, Knie und Schenkel auf beiden Seiten grenzwertig malträtiert und ich war ziemlich beunruhigt, ob das nicht schlimme Spätfolgen für den FC bis zur Winterpause hat. Allein dass Lemperle ausfällt, ist ja schon mega hart für den 1. FC Köln. Derweil leide ich mit dem Früh Kölsch in der Hand still vor mich hin.
Pokalspieltag in den Knochen “ Rien ne va plus“
Die Schwäche der Kölner wurde spürbar. Keine einzige Situation reichte mehr bis in die Nähe des Regensburger Strafraumes. Auch Strubers Wechsel fruchten wieder nicht.Aber was willst du machen? Er ist der Boss und et kütt wie et kütt.
Jetzt wurde es zum Ende hin eine Zitterpartie, denn der Jahn witterte Morgenluft und warf noch einmal alles in die Schlacht zum Ausgleich. In den sechs Minuten Verlängerung mobilisierte der FC noch einmal alle Kräfte und leitete eine Ballgeschiebe-Aktion an der Eckfahne der Regensburger ein. Der Schlusspfiff war eine Erlösung.
Gott sei Dank waren die Regensburger Abschlüsse am Ende recht unglücklich und die Kölner Abwehr hielt erneut die Null. Der 1. FC Köln siegte nicht glorreich und doch ist der siebte Erfolg ein fantastisches Resultat, auch mit Blick auf die Bundesliga-Tabelle. Die drei Punkte aus Regensburg halten uns in Schlagdistanz zur Tabellenspitze und nur das zählt.
Die Stimmen zum Rasenevent in Regensburg
Gerhard Struber: „Die Freude und die Euphorie nach dieser Woche sind groß, weil wir es geschafft haben, mit dem Team vorne dabei zu sein. Es war eine Herausforderung, hier zu bestehen und den Sieg einzufahren. Wir wussten, dass uns viele lange Bälle erwarten und wir in diesen Situationen da sein müssen. In unserem eigenen Ballbesitzspiel haben wir Kontrolle gefunden und eine gewisse Dominanz entwickelt. Wir haben versucht, hinter die letzte Linie zu kommen, was Kainzi beim Tor bravourös gemacht hat. Insgesamt ist das ein verdienter Sieg. Es ist noch nicht alles sexy, aber wichtig ist für uns, dass wir die Null halten, was und zuletzt oft gelungen ist.“
So standen die Teams in Regensburg auf dem Rasen
1. FC Köln: Schwäbe – Hübers (K), Martel, Heintz (82. Finkgräfe) – Thielmann (71. Obuz), Ljubicic (82. Olesen), Huseinbasic, Pacarada – Kainz (71. Uth) – Lemperle (35. Downs), Maina
Jahn Regensburg: Gebhardt – Wurm, Ziegele, L. Breunig – Ochojski, Viet, Bulic, Hein, Pröger, Kother – Kühlwetter