Köln- Es ist wieder soweit. Die grüne Hölle in der Eifel ruft wie jedes Jahr die Motorsportfans an den Nürburgring. Rund 200 Rennwagen treten morgen und am Sonntag beim Hochfest des deutschen Automobilrennsports, dem ADAC 24h-Rennen auf der traditionellen Nordschleife des Nürburgrings an. Ich erinnere mich noch sehr gut an meine Zeiten, als ich selbst in den 70er und 80er Jahren als Teilnehmer dabei war. Um so mehr freut es mich für Fanta4 Rapper Smudo. Motorsport ist ein geiler Sport und ich denke ihm wird im Cockpit mit Sicherheit die eine oder andere Rap Zeile einfallen.Das er im Gegensatz zu uns, das Rennen unter nachhaltigen Aspekten bestreitet finde, ich dann ganz besonders.
Für nachhaltigen Spaß bei Fahrern und Zuschauern ist garantiert gesorgt. Sechs Teams nehmen das Thema Nachhaltigkeit aber noch deutlich ernster, denn sie treten in der Klasse für alternative Treibstoffe (AT) an. Prominentester Starter in dieser Klasse ist erneut der Musiker und 24h-Experte Smudo. Gemeinsam mit dem ehemaligen DTM-Fahrer Thomas von Löwis of Menar geht der Frontmann der Fantastischen Vier mit einem VW Scirocco an den Start, der mit einem Kraftstoff-Mix betankt wird, der zu großen Teilen auf Basis von Rapsöl hergestellt wird. Mit seiner Karosserie aus Pflanzenfasern zeigt das so genannte „Bioconcept-Car“, dass sich Nachhaltigkeit und Rennsport nicht zwangsläufig ausschließen müssen.
Angetrieben wird das 240 PS starke 2 Liter Dieselaggregat mit „R33“-Kraftstoff. Der besteht aus 7 % Raps-Biodiesel, 26 % hydriertem Rapsöl und 67 % Dieselkraftstoff. Während handelsüblicher Dieselkraftstoff einen Anteil von maximal 7 % Biodiesel aufweist, ist es mit R33 gelungen, einen Kraftstoff zu entwickeln, der die Vorgaben der Dieselkraftstoffnorm – DIN EN 590 – deutlich übertrifft. Mit insgesamt 33 Prozent wird ein absoluter Höchstwert an regenerativen bzw. biogenen Kraftstoffkomponenten in diesem für alle Dieselfahrzeuge freigegebenen Kraftstoff erreicht.
Seit zwei Jahren wird dieser innovative Kraftstoff in einem Projekt der Hochschule Coburg mit rund 280 Fahrzeugen intensiv getestet. Mehrere deutsche Fahrzeughersteller, Institutionen und Organisationen sind an diesem Projekt beteiligt, das durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) unterstützt und von der Europäischen Union kofinanziert wird. Als Projektpartner ebenfalls beteiligt ist die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP), die als Bundesverband die Interessen der Rapszüchter, -erzeuger und -vermarkter vertritt.
Für Wolfgang Vogel, den Vorsitzenden der UFOP, ist der Einsatz des rapsbasierten Kraftstoffs im Rennsport ein wichtiges Element, um weitverbreitete Missverständnisse in Sachen Biokraftstoffe zu korrigieren. Laut Vogel sind viele Verbraucher verunsichert, weil die Berichterstattung über Biokraftstoffe in den letzten Jahren stark geprägt war von überzogener und undifferenzierter Kritik. Um die politische Förderung von Biokraftstoffen zu torpedieren, wurden Biokraftstoffe von Kritikern für Hunger in der Welt und Urwaldrodungen verantwortlich gemacht. „Mit dem Einsatz von Rapskraftstoff beim 24h-Rennen können wir nicht nur zeigen, dass Rapskraftstoffe technisch leistungsfähig sind, sondern wir haben auch die Möglichkeit, deutlich zu machen, dass nachhaltig zertifizierter Raps weder zu Regenwaldrodungen noch zu Hunger in der Welt beiträgt. Ganz im Gegenteil, denn beim Pressen der Rapssaat entsteht nicht nur Öl, sondern eine noch größere Menge Rapskuchen bzw. Rapsextraktionsschrot. Als wichtigste heimische und gentechnikfreie Eiweißkomponente wird es bei der Fütterung von Kühen, Schweinen und Geflügel eingesetzt. So reduziert es gleichzeitig den Bedarf an importiertem und überwiegend gentechnisch modifiziertem Sojaschrot.“, so der UFOP-Vorsitzende.
Für alle, die es nicht selbst zum Rennen in die Eifel schaffen, noch ein Tipp. Das Team rund um Smudo berichtet auf www.facebook.com/fourmotors am gesamten Rennwochenende live und aus erster Hand aus der „Grünen Hölle“.(Quelle Ots)