Köln – Zum Auftakt des 24. Medienforum.NRW diskutieren am Montag, 18. Juni, im Staatenhaus der Kölnmesse führende deutsche Branchenvertreter über aktuelle Themen wie Digitalisierung, vernetztes Fernsehen, Social Media und Social TV, Rechteverwertung und Datenschutz sowie die Zukunft der Printmedien. Getreu dem Kongress-Motto „Schöne neue Medienwelt: vernetzt, offen, mobil.“ werden drei Dimensionen unserer modernen Online-Welt, die zurzeit die komplette Medienwirtschaft vorantreiben, die Debatte prägen: vernetzte Medienwelten, die offen für alle Nutzer und Standards sind, zugleich überall und jederzeit nutzbar.
Nach der Begrüßung durch den Direktor der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen (LfM), Dr. Jürgen Brautmeier, und einleitenden Worten des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters präsentiert die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in einer Grundsatzrede die Eckpunkte der Medienpolitik ihrer neuen Landesregierung. Dabei wird sie auch ordnungspolitische Maßnahmen zur Vielfaltssicherung vorstellen. Anschließend diskutieren die TV-Moderatorin Leo Busch und der Medienberater Werner Lauff zunächst mit Spitzenvertretern des dualen Rundfunksystems.
Die ARD-Vorsitzende Monika Piel und ZDF-Intendant Dr. Thomas Bellut sollen in Köln ihre Konzepte für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Zukunft erläutern: Wie positionieren sich ARD und ZDF in der Online-Welt? Wie entwickeln und überprüfen sie Qualitätsstandards? Mit welchen Angeboten kämpfen sie um jüngere Zielgruppen?
Zu den großen Herausforderungen der TV-Branche zählt zurzeit das Thema Social TV. Programmmacher öffentlich-rechtlicher wie privatwirtschaftlicher Anbieter entwickeln bereits Modelle, um ihr Publikum mit programmbegleitenden interaktiven Angeboten für Smartphone und Tablet-PC (Second Screen) noch besser an einzelne Sendungen zu binden. Natürlich werden die Tagungsmoderatoren auch RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt und den Präsidenten des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Jürgen Doetz, nach ihren Social-Media-Prognosen befragen. Außerdem wird es darum gehen, ob die privatwirtschaftlichen Anbieter gut genug auf eine Zukunft vorbereitet sind, in der immer mehr Zuschauer zeitsouverän non-lineare Online-Angebote bevorzugen, wie sie Video- oder On-Demand-Portale anbieten.
Während Vertreter privatwirtschaftlicher und öffentlich-rechtlicher Programme gemeinsam in der sogenannten Content Allianz für einen besseren Urheberrechtsschutz im digitalen Zeitalter kämpfen, sind die Positionen in Bezug auf Online-Anwendungen wie die Tagesschau-App grundverschieden. Auch darüber wird am Montag bei der Eröffnung der 24. Medienforum.NRW debattiert. Die Positionen der Print-Branche vertritt dabei der Präsident der Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen. Er kann auch Position zu aktuellen medienpolitischen Ansätzen zur Unterstützung von Zeitungsverlagen beziehen. Was bewirken Leistungsschutzrecht oder eine öffentliche Förderung der Aus- und Weiterbildung?
Mit Richard Allan, Director of Policy Europe von Facebook, zählt auch ein Vertreter der großen US-Onlinekonzerne zu den Experten, die das 24. Medienforum.NRW eröffnen werden. Allen erhält dabei die Gelegenheit zu schildern, wie sich aus der Sicht von Facebook die weltweite Kommunikation verändert und wie sich das Streben von Unternehmen, Gewinne zu maximieren, mit dem Datenschutz-Interesse der Nutzer in ein Gleichgewicht bringen lässt.(Ots)