Köln – Der 1. FC Köln unterlag, bei einer grandios guten Leistung über weite Strecken, am Ende mit 10 Mann beim SC Freiburg mit 2:0. Und beide Gegentore fielen erst, nachdem der FC in Unterzahl wahr. In der 60. Minute musste Jeff Chabot bedingt durch zweimal Gelb, das Feld verlassen. Man kann sagen, das brach den Kölnern glatt das Genick.
Gegen die Aufstellung von Steffen Baumgart gab es hier in der Nordkurve keine Einwände und mit zwei Stürmern gegen die „Streich“ Bande anzutreten fand ich schon mal voll korrekt. Anpfiff! Und ich erlebe sofort einen über eine lange Zeit nicht mehr so aufgetretenen 1. FC Köln, der eindeutig das Spiel bestimmt. Ruhig im Spielaufbau. Sichere Ballpassagen wie aus dem Lehrbuch. Alter Schwede. Was ist denn nun los, dachte ich mir, das ist ja wie in den Zeiten, als wir noch in Europa spielten. Der FC war eindeutig das aktivere Team und auf Augenhöhe mit einem Team das international spielt.
Die Gastgeber brauchten fast eine halbe Stunde bis zum ersten ordentlichen Abschluss. Vincenzo Grifo zwang Marvin Schwäbe zu einer starken Parade (29.). Dann waren wieder die Geißböcke am Drücker und das war sehr schön anzusehen. Leider brachten Jan Thielmann und Luca Waldschmidt ihre Chancen nicht im Freiburger Tor unter.
Für mich stand zur Halbzeit höchstens ein Wechsel an. Bei dem leicht verwirrten Schiri hätte ich Jeff Chabot (gelb) zur Pause einfach ersetzt, damit der in Berlin zur Verfügung steht.
Jeff lass das lieber mit den Notbremsen
Und dann geschehen Dinge, die wir uns in den kühnsten Träumen nicht ausdenken können. Die Partie läuft voll auf Augenhöhe, da benutzt Jeff Chabot gegen Lucas Höler die Notbremse und fliegt mit gelb/rot vom Platz! Himmel Herrgott noch mal, was für eine Shit Aktion war das denn? (62.)
Tja. Und von da an gings bergab. Haste in den Haufen getreten, kann es mächtig stinken. Plötzlich ist – „rien ne va plus“ – nichts klappt mehr. Alle lieben Christian, denn der Breisgauer Cheftrainer wechselt wieder einmal perfekt und zack, köpft Merlin Röhl eine Flanke aufs Tor. Marvin Schwäbe pariert stark, doch Michael Gregoritsch staubte zur Freiburger 1:0 Führung ab. (72.) Roland Sallai krönt die Niederlage in der Nachspielzeit per Kopfball mit 2:0. Peng! Punkte weg! Niederlage. Danke für nichts in Freiburg.
Topspiel mit Riesenpech
Jetzt könnte man meinen, meine Enttäuschung wäre groß. Trainerfrage? Nö. War halt wirklich ein Spiel zum Vergessen, was das Resultat angeht. Das Spiel war in allen Belangen bis zu dieser Situation als Chabot hinausmusste top gelaufen. Ok. Leichte Verunsicherungen gibt es bei einigen Spielern und Lubi ist in Gedanken schon in Wolfsburg, das merkt man deutlich, aber der restliche Kader macht seine Arbeit konzentriert gut. Sie belohnen sich leider nicht. Ich wünsche mir, dass, selbst wenn wir jetzt in Berlin auch noch verlieren, es keinen neuen Trainer, oder neuen Staff gibt, sondern eher, dass wir diese schwierige Situation aushalten, selbst wenn sie in den Abstieg führen sollte. Erst einmal das CAS Urteil abwarten und dann weiter daran arbeiten, die Schuldenfalle zu verlassen und von solidem Grund dann neu durchstarten. Wir werden das schaffen, wenn wir zusammen halten.
Und ich bin mir sehr sicher, nach ganz viel Pech und Unglück schaut der Fußballgott dann auch mal wieder genauer beim FC hin und das Quäntchen Glück ist wieder am Schuh. Dann wäre ein Ding wie das von Jan Uwe auch mal wieder in des Gegners Kasten gehüpft. Isso.
Am Mittwochabend geht es bei Union Berlin im letzten Spiel 2023 wieder zur Sache und ich freue mich, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!
So standen die Teams in Freiburg auf dem Rasen
1. FC Köln : Schwäbe – Schmitz, Hübers, Chabot, Finkgräfe (73.) – Martel – Thielmann (66. Kilian), Kainz (60. Uth), Ljubicic (60. Maina) – Waldschmidt (60. Huseinbasic), Selke
SC Freiburg: Atubolu – Sildillia, Ginter, Gulde, Makengo – M. Eggestein, Höfler, Doan, Röhl, Grifo – Höler.