Köln – Da sitze ich in Ostfriesland am TV und kann es kaum glauben. Unser 1.FC Köln gewinnt nach 23 Jahren beim SC Freiburg 1:2. Herrlich! Und dann bin ich wieder auf mein Gerüst geklettert und habe in der Euphorie ganz vergessen, einen Beitrag zu schreiben.
Nun ja. War halt ein Sieg. Und dann kann es vorkommen, wenn zum einen Länderspielpause ist und es bis zum nächsten Spiel dauert und wenn du so viel zu schaffen hast, das dir kaum eine Minute bleibt, um sich an den PC zu setzen.
Jetzt, heute, fast eine Woche später und kurz vor der MV des 1.FC Köln, sitze ich da und der Spieltag läuft in meinen Gedanken noch einmal ab. In Freiburg hatte ich eigentlich so gut wie nichts, oder eher maximal eine Punkteteilung erwartet.
Es war ein heißer Tag. Der letzte Samstag. Die 2500 FC Fans lärmten mächtig rum und ich denke das Herr „Feierlorzer“ und seine Mannschaft sich sicher sehr darüber gefreut hatten.
Die Freiburger begannen selbstbewusst und suchten den Weg nach vorne. Der FC hielt dem Druck jedoch Stand und versuchte mehrfach, die Freiburger mit langen Bällen zu überraschen. Ein hoher Pass von Czichos, auf den durchgestarteten Drexler geriet einen Tick zu lang.(8.) Dann eine Ehizibue Flanke auf Modeste. Schlotterbeck klärte knapp zur Ecke.(14.) Nach und nach erarbeitete sich der FC in dieser Phase ein Übergewicht und störte Freiburgs Spiel mächtig. Das sah alles recht gut aus.
Drexlers mit einer Balleroberung im Mittelfeld. Schindler haut das Ding rein. Der VAR entschied gegen Schiedsrichter Kampka, der nichts gesehen hatte, auf Foul vor der Passstafette auf Schindler. Der Treffer wurde zurückgenommen.(24.) Im direkten Gegenzug verlängerte Czichos eine Flanke unglücklich ins eigene Tor. 1:0 für Freiburg.Shit Happens!
Meré ersetzte den angeschlagenen Ehizibue.(46.) Und nun zeigte der FC eine starke Reaktion. Die Geißböcke besetzten immer mehr Räume und spielten immer druckvoller in Richtung Freiburger Tor. Und dann trifft der Franzos! Anthony Modeste nimmt eine Flanke von Skhiri aus dem linken Halbfeld mit dem Kopf an und dröhnt das Leder genau unter die Latte. Das 1:1 ist durch Tony ist eine Erlösung für mich.
„Da geht noch was“, ist bei mir in Ostfriesland förmlich spürbar, als Schaub einen Volley Schuss abzieht. Ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für den 1. FC Köln.
Terrode kommt für Schindler. Freiburg drängt auf einmal unglaublich. Waldschmidt mit einem Schuss aus 20 Metern haarscharf übers Tor.Timo Horn rettet einen Drop-Kick von Schmid. Doch für die allseits bekannte zweite Luft von Freiburg, haben die Geißböcke sich noch etwas aufgespart.
Sie geben den Druck komplett zurück und lassen sich nicht die Spur beeindrucken. Dann Skhiri, der bis dahin schon eine super Partie gemacht hat. Er erobert sich den Ball im Mittelfeld. Fliegt förmlich mit dem Leder über das Freiburger Grün in Richtung Strafraum. Passiert einen, noch einen und noch einen und schießt. Und trifft! Unglaubliche Szenen auf dem Rasen. Hammer! 2:1, Spiel gedreht! Der erste Sieg des 1. FC Köln in Freiburg seit 1996 war perfekt. Was für ein Tag. Was für ein Wille. Was für eine Mannschaft. Ich bin gerührt und freue mich wie ein Schneekönig.
Es bleibt mir nur fest zu halten, das wir wahrhaftig einen neuen 1.FC Köln sehen. Da formt sich eine Mannschaft, die wenn sie sich mental so weiter entwickelt, noch für richtigen Zauber in der Bundesliga sorgen kann. Das Trainerteam rund um Achim Beierlorzer ist auf einem richtig guten Weg. So macht Fußball und FC richtig Spaß.
Am 14. September empfangen wir dann Borussia Mönchengladbach im RheinEnergieStadion und dann heißt es wieder:Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Grün
Freiburg: Schwolow – Schmid, Lienhart, Schlotterbeck, Günter – Kwon (46. Haberer), Koch, Höfler, Borello (60. Höler) – Waldschmidt (79. Sallai), Petersen
FC: Horn – Ehizibue (46. Meré), Bornauw, Czichos, Hector – Schindler (77., Terodde), Skhiri, Verstraete, Drexler – Schaub (84. Kainz), Modeste
Tore: 1:0 Czichos (ET, 40.), 1:1 Modeste (52.), 1:2 Skhiri (90+2)