Köln – RetweetdayGER eine kleine aber feine Initiative für Menschen auf Twitter in Deutschland, die ihren Account eingerichtet haben, vieles rund um die Blasen in diesem Kanal nicht verstehen und sich fragen, wie das Ganze überhaupt funktioniert. In Amerika gibt es das schon länger. Wie kann ich Twitter Follower gewinnen und wie bildet sich ein Netzwerk.
Dazu verfolgte ich gestern am #RetweedayGER eine Diskussionsrunde mit rund 85 Menschen, die sprichwörtlich in einem „Twitter Space“ einen mündlichen Erfahrungsaustausch hatten, in dem sie über ihre ersten Erfahrungen bei Twitter plauderten. Leider kann so einen Space nicht jeder verfolgen, weil er gerade nicht bei Twitter angemeldet ist und so dürfte bei jungen Accounts auch weiterhin Unklarheit darüber herrschen, wie es denn auf Twitter so richtig funktioniert. Hier folgt ein kleines Howto aus dem Gedächtnis.
Sei auf Twitter immer der, der Du bist und kein Anderer
Hier eine kleine Zusammenfassung für alle die sich einen Twitteraccount zulegen.
1. Wichtig – Das Profil
Ersetze das Standardprofilbild mit einem Bild/Foto/Grafik die am weitesten vermuten lässt wie du gestrickt bist.
Gönne dem Besucher einen Überblick über deine Lieblingsthemen/Hobbys/Leidenschaft/Gründe warum du bei Twitter bist in einem Satz, damit jemand der dir folgen könnte. Das sollte mutig, offen und ehrlich sein, damit zukünftige Follower besser mit dir interagieren können.
2. Und dann Twitter los und bitte so wie dir der Schnabel gewachsen ist.
Anhänge an das Profil sind nicht immer der beste Weg um Follower zu gewinnen
Threads mit 1/6, oder mehr lösen auch nicht oft wahre Begeisterung aus, denn Twitter kam mit nur 125 Zeichen auf die Welt. Die Welt um 250 Zeichen ist für alte Accounts schon eine Quälerei an sich 🙂
Je kürzer die Message und je deftiger die Aussage – desto größer die Wahrnehmung -und die Chance Follower zu gewinnen. Vor allem macht es deutlich das du kein Roboter bist.
Wie so schön im Space gesagt: „Da steht auf einmal Currywurst – Was soll ich damit anfangen? Was soll mir das sagen?“
3. Nicht alles braucht eine Antwort auf Twitter
Nun zumindest steht da nicht, du sollst einen Kommentar dazu abgeben. Sinnbildlich bekundet der Account, es ist ihm nach Currywurst ist, oder er findet die doof , hat gerade auf der Straße einen gesehen der eine isst, oder was auch immer, es ist eigentlich driss ejal.
4. Retweete was Dir gefällt
Du siehst einen Beitrag, oder ein Bild das dir gefällt, deiner Stimmung, oder deiner Meinung entspricht, dann mach einen Retweet. Mit Zitat, oder ohne vollkommen egal, deine Follower werden damit klar kommen. Siehe unterhalb. Ich finde den gut, also einfach ein Retweet und @schoti75 wird es freuen und vielleicht kommst du ihm sogar näher.
5. Wenn du keine Likes bekommst hat das nichts zu sagen
Wenn du keine Likes bekommst hat das nichts über die Befindlichkeiten deiner Follower zu sagen, die kämpfen oft auf dem eigenen Schlachtfeld, oder haben nur einmal am Tag, oder vielleicht nur einmal in der Woche, oder im Monat Zeit, durch ihr Twitter zu blättern.
6. Sei geduldig auf Twitter dann löppt es
Deshalb bleib immer geduldig, klau keine Tweets, mache nichts nach und teile was du persönlich gut findest. Halte den Blick auf deine persönlichen Themen im Fokus, lass deine Lebensfreude überlaufen. Sei kritisch und lasse dich nicht verbiegen. Denke auch darüber nach, wie viele schlechte Nachrichten jeder von uns ohnehin jeden Tag verkraften muss und trackier deine Timeline nicht nur mit Horrormeldungen.
Natürlich gibt es solche Kanäle, aber dein Kanal muss nicht so einer sein. Irgendwann bildet sich dann dein kleines persönliches Netzwerk.
1000 Follower sind keine Aussage darüber, ob wirklich jeder deinen Beiträgen folgt.
7. Das kleine Netzwerk ist Trumpf
Wie im richtigen Leben, sind von 1000 Freunden nicht alle deine Freunde. Oft sind auch bei vielen Folgern, die Interaktionen beschränkt auf eine kleine Gruppe, die aber oft den Reiz des Ganzen um ein vielfaches erhöhen. Wer dann noch sein Netzwerk in „Echt“ kennenlernt, für den wird es erst richtig schön.
8. Wichtig – Ihr solltet zwischen den Zeilen lesen
Auch bei Twitter lässt sich sehr gut zwischen den Zeilen lesen,etwas das wir alle gut können, wenn wir unserer sieben Sinne beisammen haben. Und wenn ihr feststellt, das ihr einem Irren folgt, dann hilft entfolgen.
9. Du musst auf Twitter nichts ertragen
Wenn Euch jemand in den „Direkt Nachrichten“ nervt, dann müsst ihr das gnadenlos blocken. Wenn jemand gemeine Kommentare schreibt, oder Euch anpöbelt, dann müsst ihr das melden. Twitter ist nicht Tinder und keine Sexbörse, was aber offenbar einige Tuppesse so sehen und immer wieder Frauen in den DM mit ihrem Unsinn zu müllen. Hier muss niemand etwas ertragen oder hinnehmen, weil es Twitter ist. Blocken und melden ist da Trumpf.
In diesem Sinne wünsche ich Euch dort draußen in den Bubbles viel Spaß. Ich bin schon ziemlich lange bei Twitter und kenne inzwischen 95 Follower persönlich. Das finde ich das Beste, das mir je geschehen konnte. Ich habe nie darauf spekuliert, aber eine Menge an guten Erfahrungen damit gemacht und liebe meine Timeline. Ich versichere Euch – manchmal ist geschriebenes missverständlich- löst sich im persönlichen Gespräch dann in Luft auf, weil der Mensch dahinter einfach liebenswert ist. Isso!
Ich bekomme auf manche meiner Tweets nur 3 Likes kann super damit leben, denn mein Leben hängt nicht von Likes der Twitter Community ab. Das Leben beginnt jeden Morgen neu und endet mit dem Einschlafen. Jeden dieser wunderschönen Tage mag ich und da passiert in jeder Sekunde so viel, das ich einiges davon gerne mit Euch teile. Genauso könnt ihr auch verfahren. Oder es komplett anders sehen und gestalten. Das ist Twitter. Viel Vergnügen.