Köln- Er macht das, was man von einem guten Trainer erwartet.Peter Stöger bewahrt die Ruhe und verfällt nach dem Auswärtssieg auf Schalke nicht in Euphorie. Deshalb spreche ich in meinen FC News dieses besondere Thema an. Während die Kölner Fans im Gästeblock ein Fest feierten, sprach der FC Coach in der PK mit ernstem Gesicht von einem ordentlichen Spiel.
Statt seine Mannschaft für ihre Organisation, ihre Effizienz und ihre Klarheit zu loben, nutzte Peter Stöger den Moment des Triumphs zu einem Appell, an die Fans des FC , die nach zuvor drei Niederlagen in Folge schon in Hysterie verfallen waren. Auch die Kölner Lokalmedien waren nicht gerade zimperlich mit Mannschaft und Trainer verfahren. Zwischen den Zeilen wurde der Unmut heftig geschürt.
Die Mannschaft spielt mutlos. Der Trainer solle seine falschen Wechsel erklären und entschuldigen. So der Tenor der letzten Woche nach dem Spiel gegen Augsburg. Harte Anwürfe. Der Trainer mache taktische Fehler und möglicherweise seien die Spieler nicht fit genug.
Peter Stöger: „Man kann von Menschen nicht verlangen, dass sie auf Knopfdruck alles können, was sie vorher noch nie erlebt haben. Es wäre schön, wenn das Umfeld dafür ein wenig Verständnis hätte.“
Der Kölner Trainer bringt klar zum Ausdruck, das er darauf verzichten kann, dass seine Mannschaft nach Siegen, wie gegen S04 ausschweifend gefeiert wird. Dagegen würde er sich freuen, wenn Niederlagen etwas gelassener kommentiert werden würden.
„Wir sind konkurrenzfähig, nicht mehr als das“, lautete Stögers schmucklose These nach der Überraschung auf Schalke. Dabei muss man erkennen, das gerade dieser Sieg extrem wertvoll ist.
Ohne die drei Punkte wären die Kölner nur noch einen Zähler von einem direkten Abstiegsplatz entfernt gewesen und wahrscheinlich mit extremen Kopfschmerzen in die Winterpause gegangen. Immer mit der Frage im Hinterkopf: Wie will man ohne Geld in der Tasche den Sturm aufrüsten? Muss man jetzt In Panik verfallen und ggf. einen Legionär holen?
Das gab es doch schon alles. Das die FC Fans über die Legionäre geschimpft haben. Da war der Tenor immer „die bringen doch nichts, warum setzen wir keine jungen Spieler ein?
Nun haben wir eine junge Mannschaft. Dann sollten wir auch geduldig sein!
Eine Niederlage ist kein Grund zur Panik. Das Team hat Qualität.
Der FC Coach untermauert mit seiner Ruhe und dem spröden Charme die Qualität seiner Mannschaft, die schon in der vergangenen Saison beim Aufstieg aus der zweiten Liga erkennbar war. Der Österreicher ist ein Trainer, der ziemlich genau weiß was in der Bundesliga zählt. Ruhe und Cleverness.
Er hat es trotz dreier Niederlagen geschafft, dafür zu sorgen, das der Kader seine Schwächen erkannt hat. Statt Slogans für die Presse zu formulieren, hat er die Trainigswoche genutzt um intensiv an der Basiseinstellung zu arbeiten. Das er die Ruhe bewahrt, das muss man honorieren.
Und leider müssen FC Fans eben auch hinnehmen, das es mal eine Saison ohne sensationelle Heimspiel Siege gibt. Das ist zwar Kontraproduktiv was den Kölner Feierwahn angeht, macht für den Ligaverbleib am Ende aber Sinn.
Liebe Fans des 1. FC Köln ,es geht ja nicht nur darum das man zu Hause wie irre Siege feiern kann. In der Saison 2014/2015 geht es erst einmal um den Verbleib in der ersten Liga. Zuerst braucht man ein solides Fundament. Ohne das, wird ein Haus immer einsturzgefährdet sein. Für meinen Geschmack sieht der aktuelle Tabellenstand so aus, als sollte dem 1.FC Köln das Ligadebüt gelingen.
Wenn Peter Stöger in Pressekonferenzen, den angestrebten Tabellenplatz in der Liga kleinredet (das Ziel sie 15) und den Gegner jeweils stark redet und dafür einen Sieg einfährt, ist mir das allemal lieber, als würde er markige Sprüche und Erwartungen formulieren, die dann vom Team nicht eingehalten werden.
Nüchtern, sachlich und analytisch logisch in der Sache. Das sind die wertvollen Markenzeichen von Peter Stöger. Dafür Dankeschön. Schön das Sie in Köln sind und die Ruhe bewahren, lieber Peter Stöger. Dem Verein wird kann genau diese Sachlichkeit, zu einer neuen Qualität in der Bundesligageschichte des Vereins verhelfen, auch wenn das einige ewig Gestrige Fans noch nicht so sehen wollen. Die Vermessenheit der Forderungen seitens der Fans in den letzten Wochen, was den Mut und Kampfeswillen,sowie die Platzierung in der Bundesliga angeht, hat der Trainer nicht.
Wie chaotisch man die Bundesliga angehen kann, das zeigen aktuell die Tabellenplätze des HSV,VFB und BVB zur Genüge. Die Top Vereine der vergangenen Jahre kämpfen mit Millionen teuren Etats und Spielern ebenso gegen den Abstieg. Im Vergleich dazu, kann ich mich nicht beklagen. Und dabei sind immer noch nicht einmal alle Spieler im 1.FC Köln Kader topfit.
Nun geht es am Dienstag gegen Mainz im RheinEnergie Stadion erneut um alles oder nichts.
Ich denke und hoffe das Timo Horn &Co die Null halten können. Das wäre dann ein weiterer wichtiger Ankerpunkt. Das könnten sie schaffen, wenn jetzt die Fans die richtigen Signale senden. Zuerst Daumen drücken und bescheiden abwarten.
Und überhaupt, auch andere Vereine scheuen sich nicht im geringsten, eine Null zu feiern.