1.FC Köln – Trauerflor in der Nordkurve beim Fiasko in Nizza

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Köln News Nachrichten COLOZINE
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Köln- Was hätte das für ein wunderschöner Fußballevent sein können , dieses Europa Conference League Spiel in Nizza. Das lag nicht an dem tapfer erkämpften 1:1 des 1.FC Köln, sondern an den Umständen im Umfeld dieser Partie, die sich so nicht nicht weg filtern lassen.

Zwei Tage lang reisten in Bild und Ton  an die 10.000 Fans nach Nizza um den 1.FC Köln siegen zu sehen. Klasse! Für uns daheim gebliebene eine wirklich tolles Online Erlebnis. Diese tollen Bilder. Die rote Wand am Strand und vor dem Mannschaftshotel. Was für herrliche Bilder, als tausende „Steffen Baumgart“ skandierten. Doch kurz davor schon die ersten Bilder blindwütiger Aktionen, nur „zweier Typen“ in den französischen Medien, die irgendwelche Gebäuderveränderungen vornahmen. Und du denkst:“Eh Alter muss das denn sein?“. Dann kurz vor Anpfiff die ersten Meldungen zu sehen – game chanceld – Wir sehen die Tribüne in Nizza mit maskiertem Ansturm – plus die folgenden Videos im Netz. Bilder vermummter rot gekleideter, die sich eine Schlacht mit OG Nizza Fans liefern. Was zum Teufel ist das denn?

Fassunglos schauen Hunderttausende was da läuft in Nizza

Ich gucke fassungslos auf den Fernseher und dann steht unser Kapitän Jonas Hector auf dem Rasen in Nizza und bittet die Fans Ruhe zu bewahren.

Europa! Endlich feiern und Fußball spielen? Nein! Jonas muss die 1.FC Köln Fans beruhigen.

Jonas Hector:„Wir haben uns dafür letztes Jahr und in den Play-off-Spielen den Arsch aufgerissen. Und wir würden das sehr gern mit euch machen, und deswegen bitte ich euch: Behaltet die Nerven, bleibt ruhig, unterstützt uns, so gut es geht.“

Ich sinke vor Elend am TV in meinem Stuhl zusammen. Schluck Kölsch. Klar. Aber echt jetzt – ich bin genau  jetzt komplett durch den Wind. Wie, wie soll die Mannschaft das jetzt folgende Spiel noch auf die Kette kriegen? Wenn es überhaupt stattfindet??

Danach mussten wir  55 Minuten lange Minuten warten und es war nicht klar, ob die UEFA das Spiel überhaupt vom Stapel lässt.  Die  Ausschreitungen zwischen den Fans, hatte der Polizei zufolge 18 Verletzte. Ein französischer Fan stürzte von der Tribüne des Mittelrangs fünf Meter in die Tiefe und erlitt schwere Verletzungen. Einer wurde durch einen Messerstich verletzt. Wie entsetzlich. Da lege ich bereits innerlich den Trauerflor an, weil ich es nicht mag wenn jemand verletzt wird, egal wer es ist.  Mit Verspätung fängt das Spiel dann an.

Tigges – Erstes Europapokalspiel – Treffer  versenkt

Köln begann sehr stark und war immer wieder gefährlich. Jan Thielmann vergab in der Anfangsphase dreimal (9., 12., 14.). Die erste Chance der Gastgeber hatte Gaëtan Laborde (17.).  Der erste wirklich satte Kölner Angriff war dann ein Pfostenschuss von Dejan Ljubičić (18.). Kurz darauf bediente  Floria Kainz dann Jan Thielmann, der in diesem Spiel wieder sehr quirlig unterwegs war. Jan Uwe schiebt auf den zweiten Pfosten wo Tigges steht und der haut den Ball zum 0:1 in die Maschen der OG Nizza (19.). Bämm!! Tigges macht somit sein erstes FC Köln Tor. Goil!

Und hätte wäre wenn, der Hund…..

….. zeigt uns Jan Uwe Thielmann einen sehenswerten Hackenschuss und wäre der drin gewesen, dann hätte der FC früh auf 2:0 erhöhen können (28.). War aber nicht so. Bis zur Halbzeit wogte das Spiel hin und her wobei Köln es einfach mega gut machte. Das war richtig guter Fußball in allen Belangen und auch Nizza spielte auf hohem Niveau. Beide Teams gingen an die Leistungsgrenzen, das sah man den Gesichtern an.  Ich denke das beide Teams dann auch froh über den Pausenpfiff waren.

Schwäbe rockt, kann aber den Elfmeter nicht halten

Wer weiß was die Geißböcke  in der Halbzeit erfahren haben. Die zweite Halbzeit begann, als hätte irgendeiner den Kölnern den Stöpsel gezogen. Nizza kam auf und drückte die Geißböcke hinten rein. Und es wurde eine Abwehrschlacht.  Marvin Schwäbe hielt uns wahrlich sehr gut im Rennen. Der war so in etwa das Kölner Steinauto zwischen den Kölner Pfosten.

Dann folgte  ein vermeintliches Handspiel von Timo Hübers, der bei einem gegnerischen Freistoß in der Mauer stand, wo er den Ball an den Arm bekam. Ob das Elfmeter würdig war, da bin ich mir nicht sicher. Wo soll er denn hin, wenn er mitten in der Mauer steht? ich meine, der wollte das Leder einfach nicht gegen die Nase bekommen.

Den Elfmeter verwandelte Delort mit einem mittigen Schuss, derweil Schwäbe, leider nach rechts in die Ecke flog und so  das 1:1 nicht verhindern konnte  (62.). Über den Rest der Partie zu schreiben mach nicht viel Sinn, denn in Wirklichkeit kochte bei mir der Ärger in leichten Wellen nach oben. Und jeglicher Versuch, die Wut über den Verlauf des Nizza Abenteuers zu beschönigen, brachte mich vom eigentlichen Spiel weg. Somit ist das  Unentschieden am Ende verdiente Lohn, eines guten Auswärtsspiels. Ohnehin ist es erstaunlich, das beide Teams die Ereignisse so gut weg gesteckt haben. Beide Mannschaften haben sich letztlich einen fairen und guten Kampf geliefert. Und das war es dann.

Das Spiel war fein – Der Rest zum vergessen mies!

Mein Fazit: Der 1.FC Köln hat international ein Top Spiel hinbekommen. Es gab mächtig viele schöne Szenen mit guten Paßstafetten und viel Ballbesitz. Ich sah wunderbar schön heraus gespielte Chancen. Ich finde der 1.FC Köln mausert sich auch international ungemein. Da war sogar mehr drin.

Es ist jedoch verständlich, das die Spieler genau wie wir Zuschauer letztlich ziemlich blockiert waren. Du kannst extreme Vorfälle, genau wie die Märsche der Fans vor dem Spiel in Nizza und diese Euphorie vor dem Spiel, nicht wie Wasser nach dem Baden einfach abtropfen lassen.

Nach  AFP-Informationen sollen „Hooligans aus Paris“ im Kölner Lager unterwegs gewesen sein. Auch Ultras von Nizzas Erzrivalen Paris St. Germain sollen im Kölner Block ein provokantes Banner entrollt haben. Jedoch.  Was machen vermummte rot gekleidete Menschen auf der Tribüne und später im Kölner Block? Das ist in geteilten Videos zu sehen.  Warum geht der Fanblock nicht gemeinsam dagegen vor?

Was ist passiert mit Kollektiv und Zivilcourage?

Ich meine wenn FC Fans einen Schiedsrichter oder Spieler auspfeifen können, dann nehmt Euch doch auch ein Herz und demaskiert solche Hooligans! Pfeift sie aus! Ruft die Ordner oder die Bullen! Zeigt alle mit dem Finger drauf!!  Fotografiert sie und gebt die Bilder in die Öffentlichkeit.  Ihr fotografiert doch sonst jeden Scheiß. Jeder hat ein Handy. Legt sie bloß diese Saubande.

Liebe Kölner Fußballfans, Ihr zahlt hunderte von Euros für einen Flug, für Essen und Trinken und den Aufenthalt und lasst euch dann so etwas gefallen? Ich bewundere Euch dafür und viele Menschen in der ganzen Welt tun das.  Ich verstehe es nicht, das ihr das klaglos hinnehmt.  Das enttarnen dieser Freaks hat mit Denunziation nichts zu tun!

Es geht um den Erhalt von Werten. Unseren Verein. Unserer Liebe zum Fußball, mit denen diese miesen Drecksäcke, nichts am Hut haben. Der 1.FC Köln als Verein ist da im übrigen genauso machtlos wir ihr es  vermeintlich seid  und wird es immer sein, solange solche Typen verdeckt, ihr Tagewerk vollbringen können.

Und dann lese ich auf Twitter den Slogan – die Andern hätten angefangen.Und? Um dagegen vor zu gehen  braucht man Masken? Ok. Ihr habt ja sicher alle eine Maske für den Fall in der Täsch,oder?  Und dann stürzen sich 10.000 vermummte Kölner Fans  auf die PSG Hools??  Sorry. Mit solchen billigen Slogans  kann sich niemand aus der Verantwortung stehlen.  Zivilcourage gegenüber Holligans ist ebenso wichtig wie NoNazis oder NoAfd. Das sollte die Erkenntnis und Lehre dieses Abend sein. No Hooligans forever!

Mir persönlich ist dieses Spiel eine Lehre. In der Folge werde ich kein Video von 1.FC Köln Fans, keine Pyrofotos, keine Videos von Fan Aufmärschen des 1.FC Köln mehr freizügig teilen. Das Huldigen solcher Szenarien, so schön sie auch sind, lockt im Umfeld das Asoziale  erst an. Und diese Schlägertruppen sind klüger als ihr denkt. Sie lassen die Braven für sich laufen, um sich im Schatten, auf ihr geplanten Schlachten vorzubereiten. Im Halbschatten der Lieben und Sympathischen 1.FC Köln Fans, lässt es sich eben wunderbar leben und agieren.

Und ja, wenn du etwas gegen „Die“ sagst, wirst du als Familienvater sofort bedroht. Besser du hältst die Fresse und machst dich vom Acker. Ich weiß. Bin bereits soeben bedroht worden. Doch ich kenne das aus Kindertagen.

Da waren es immer die Gleichen, die mit dem Nagel in der Dachlatte auf den Kindergarten marschiert sind. Da waren es die, die heute im Osten schwurbeln und Menschen bedrohen. Ich sage nur: Wehrt den Anfängen! Macht dem ein Ende, sonst droht der Spielabbruch, oder der internationale Bann für 1.FC Köln Fans und ihr könnt bald nirgendwo mehr hinfahren um den FC zu feiern.

Wir benötigen auch kein Vermittler oder Hooligan Diplomaten, oder Erklärbären, die versuchen zwischen den Fronten zu vermitteln. Es waren definitiv Kölner involviert und damit betrifft es uns alle.
Wer zum glorreichen ersten Fußball Club Köln steht, der muss jedwede Schlachten in Stadien  ablehnen und sich an der Aufklärung beteiligen. Wenn wir im Fanblock zusammenhalten, so wie wir es für das Team machen, dann sollten wir am Ende, auch dieses Thema in den Griff bekommen. Nur gemeinsam sind wir stark.

Was mich besonders traurig macht

Am Ende bin ich froh keine Dauerkarte zu haben, oder genug Geld zu haben, so das ich mir ein Auswärtsspiel erlauben kann. Am Ende bin ich froh das ich heute nicht in Nizza war, sondern nur am TV.  Am Ende bin ich so traurig wie ich mich  bei einer Beerdigung fühle, weil ich den Boulevard des Anglias, Nizza,Monaco,St,Tropez, eben die Côte d’Azur kenne. Ich liebe das Klima, den Himmel, das Meer und den Fußball wie ihr und ich weiß wie Ihr euch gefühlt habt, bevor dieser Wahnsinn seinen Lauf nahm.  Kommt gut und gesund wieder nach Hause liebe FC Fans.

Am Sonntag um 15:30 ist das nächste Bundesliga Heimspiel und es wird sicher eine richtig heftige Aufgabe gegen die Eisernen aus Berlin, denn die reisen als Bundesliga Tabellenführer an. Ich freue mich  wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!

Die Stimmen zum Spiel

Marvin Schwäbe: „Ich finde, dass wir sehr gut gespielt und sehr gut dagegengehalten haben. Trotzdem haben wir auch das Spiel selbst gemacht, so, wie wir es uns vorgestellt haben. Am Ende können wir mit dem Punkt zufrieden sein. Rundum ein sehr gelungener Auftakt. Anstrengend war, dass das Spiel eine Stunde später angepfiffen wurde und wir kurz nicht wussten, wie oder wann es weitergeht. Einerseits ist das, was da passiert ist, nicht wert, dass man drüber redet, denn das gehört nicht in den Fußball. Andererseits muss man sich auch klar von so etwas distanzieren. Diese  Leute haben im Stadion nichts zu suchen.“

Jan Thielmann: „Ich glaube, in der ersten Hälfte müssen wir höher führen. In der zweiten Hälfte hatte Nizza das Chancenplus. Die Temperaturen hier, das intensive Spiel mit dem hohen Pressing, da ist es natürlich immer schwierig, das Tempo die ganze Zeit aufrecht zu halten. André Pawlak hat das heute gut gemacht und das Trainerteam hat uns gut auf das Spiel eingestimmt.“

So standen die Teams in Nizza auf dem Rasen

OGC Nizza: Bulka – Lotomba, Todibo, Dante, Bryan (72. Bard) – Boudaoui (72. Pepe), Thuram, Beka Beka – Laborde, Delort, Diop

1. FC Köln: Schwäbe – Schindler, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri – Ljubičić, Duda (56. Adamyan), Kainz (56. Maina) – Thielmann (72. Huseinbasic), Tigges (56. Dietz)

Tore: 0:1 Steffen Tigges (19.), 1:1 Andy Delort (62. Handelfmeter

 

 

 

 

 

 

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74