Köln- „Schön, dass du mal wieder da bist“ meinte MAX MUTZKE nach dem Konzert in Düsseldorf im Savoy Theater am 3. November zu mir und schrieb das auf mein Ticket. Ich war etwas verdutzt und konnte seine Frage wann mein letztes Mutzke Konzert gewesen war, nicht sofort beantworten.
Sein Konzert mit der SWR Bigband hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Vor einigen Jahren noch hätte ich mir niemals vorstellen können dass Max und Bigband funktioniert. Seit seinen Anfängen die ja nun doch einige Zeit zurück liegen, hat er sich ambitioniert in erstaunlich viele Richtungen entwickelt. Ob mit seiner Band Monopunk, dem Takeover!Ensemble, der NDR Radiophilharmonie oder jetzt mit einer großen Bigband:
Er meistert souverän gesangliche Voraussetzungen, die musikalisch so unterschiedliche Begleitungen verlangen und bleibt doch immer er selbst.
Fulminant startet die Bigband das Konzert mit zwei sofort zündenden Titeln. Dann erscheint Max. Er „brennt“ vom ersten Moment an, in dem er auf der Bühne steht.
Mit nicht endender Energie singt Max über zwei Stunden, was die Stimmbänder hergeben – soulig, rockig, jazzig, auch schon mal im Falsett. Sogar Scateinlagen mit den Bläsern lieferte er sich – wie bei einer improvisierten Jamsession! Seine endlos gehaltenen Noten in voller Lautstärke entfachten immer wieder neue Begeisterungsstürme. (sie sind inzwischen auch Teil seines Markenzeichen).
Jeder Song war ein Highlight für sich. Doch besonders herausragend gestaltet Max Soulklassiker wie „A Song For You“ und natürlich „Me And Mrs. Jones“ wo die Leidenschaft oder Seelenschmerz voller Inbrunst aus ihm herausströmt.
Max ist stilistisch ein vielseitiger Sänger.Die Rhythmik mancher Teile seiner eigenen Songs liebäugeln sogar oft unverholen mit dem heute leider unverzichtbarem RAP. Aber in der Gestaltung der großen, oben genannten Soulballaden zeigt sich Mutzkes Gesangstalent für mich am deutlichsten.
Aber nicht nur für Max – auch für die grandiose SWR Bigband gab es mehrere stehende Ovationen. Das Klangbild war fantastisch ausbalanciert. Trotz der Band mit 13 Bläsern die einen wuchtigen Sound erzeugten, konnte sich Max‘ Stimme klar behaupten.
Songs, die mir zwar textlich, aber kompositorisch eher nicht gefallen wie „Zugabe“ vom aktuellen Album „COLORS“ wurden durch die Bläser – welche schöne Harmonien über den sich stark wiederholenden, sprechgesangsartigen Refrain spielten, für mich wesentlich interessanter und reizvoller als das Original ohne Bigband. Alle Künstler zeigten in Düsseldorf eine großartige Performance.