FSV Mainz 05 gegen den 1FC Köln nach Elfmeter war die Luft raus 4:0

1975

Köln Sürth- Ein Elfmeter kippte alle Vorstellungen des 1FC Köln auf einen Sieg nach knapp 19 Minuten den Bach hinunter. 34000 Zuschauer sahen eine Mainzer Elf, die das Geschenk des Schiedsrichter dankbar annahm und in der Folge gegen reichlich wehrlose Kölner, mit etwas Glück natürlich, noch drei satte Treffer hinzufügte. Resümee nach 90 Minuten- ein verdienter Sieg, denn es gab zu keinem Zeitpunkt eine ernste wahrnehmbare Gegenwehr der Geisböcke.

Dabei hatte man sich doch in Köln vor dem Spiel soviel vorgenommen. Nach 90 Minuten verließ Stale Solbakken als erster den Platz, wohl wissend das sein Team gar nichts, aber auch gar nichts von dem was man sich vorgenommen hatte, umgesetzt hatte. Von den Konsequenzen will ich jetzt gar nicht reden. Schade eigentlich, denn so überragend hat Mainz 05 nun mal wirklich nicht gespielt.

Ich halte fest, das der 1 FC Köln zuerst gut und sicher auf dem Feld stand. Mainz brachte gegen die gut postierten Geisböcke erst mal nichts zu Stande. Trainer Tuchel tobte am Spielfeldrand und flippte ob der Bewegunslosigkeit seiner Elf förmlich aus. Als wenn das der Weckruf gewesen wäre, bauten die Gastgeber plötzlich Druck auf.
Es folgt ein Freistoss von Mohamed Zidan in den Strafraum, Henrique Sereno verlor am zweiten Pfosten das Kopfballduell und in der Mitte hatte Adam Szalai freie Bahn. Ammar Jemal zupft leicht am Trikot und berührt den Fuss. Der Mainzer fällt mit einer Traumkurve. Schiedsrichter Felix Brych zeigt auf den Elfmeter Punkt. Eugen Polanski verwandelt sicher zur Mainzer Führung (19.).

Das ist Pech. Doch dann folgt vier Minuten nach der Führung eine Chance durch Eric-Maxim Choupo-Moting, der nach einem langen Ball von der rechten Seite abschloss, aber zu hoch zielte (24.). Jetzt wäre der FC richtig gefordert, aber schon da merkte man zu wenig Engagement. Trotzdem kommt der FC erstmals gefährlich vor das Mainzer Tor. Eine Hereingabe von Miso Brecko, wird von Mikael Ishak nicht in ein Tor umgesetzt (27.).

Als hätte der Elfer Mainz Leben eingehaucht hebelt Zabavnik von Links die FC-Deckung mit einem Lupfer aus. Elkin Soto flankt in die Mitte, wo Mohamed Zidan frei zum Abschluss kommt und das Leder voll in die Maschen dröhnt (31.). Oh weh, das war wirklich vermeidbar.
Der FC sucht sofort wieder den Weg nach vorne. Doch der direkt folgende Angriff wird fast symptomatisch für d as Spiel gegen Mainz.
Lanig schickt Lukas Podolski mit einem Steilpass, doch FSV-Keeper Christian Wetklos spielt gut mit und klärt vor Podolski. Der Abschlag landet nach kurzer Kombination bei Choupo-Moting. Der schickt Nicolai Müller, der den Ball über Michael Rensing hinweg zum 3:0 ins Netz (37.) drückt.
Zwei gut vorgetragene Angriffe reichen Mainz zur sicheren Pausenführung. Der 1.FC Köln ist sicher nicht schlechter, schon gar nicht drei Tore. Das Wissen bringt aber nichts, wenn man nach vorn nichts hat, was den Gegner in die Knie zwingen könnte.

Halbzeitpause. Stale Solbakken bringt Chong Tese für Odise Roshi. Der FC sucht weiter den Weg nach vorne, was soll man auch sonst tun. Ein gefällig vorgetragenen Angriff über die rechte Seite bringt Lukas Podolski aus ca. sechzehn Metern in Schussposition, doch ein Mainzer setzt sein Bein dazwischen.

Die Mainzer machten es besser und erhöhten in der 54. Spielminute auf 4:0. Der Treffer resultierte aus einem FC-Einwurf in der eigenen Hälfte. Pedro Geromel verliert den Ball. Mainz kombiniert sich in den FC-Strafraum, wo Elkin Soto von Links in die Mitte passt und Adam Szalai einfach nur noch einschieben muss. Im Anschluss gelingt den Geisböcken nur noch wenig. Lanig verliert fast alle Bälle und wenn er sie nicht verliert, wandert das Leder nach hinten zu Rensing, der diese wiederum weit nach vorne ins Nirwana haut. Hilflose Bälle nach hinten und kaum noch Lebenszeichen vom FC. Was mich wundert, keine Aufregung auf der Kölner Bank. Mit verschränkten Armen betrachten alle das Spiel.

Lukas Podolski hat zwar in der 67. Spielminute per Freistoß noch eine Chance, die aber knapp am rechten Pfosten vorbei geht. Die Mainzer beschränkten sich in dieser Phase lediglich nur noch auf das Verwalten des klaren Vorsprungs. In den letzen 15 Minuten stellen sie sogar alle Offensivaktionen ein und verwalten den Sieg.

Fazit: Die Wehrlosigkeit des 1 FC Köln stimmt mich dann doch ziemlich nachdenklich. Augenscheinlich lag bei den meisten Geisböcken schon nach dem zweiten Gegentreffer keine echte Motivation mehr vor. Weiß der Teufel wo das herrüht. Für uns Fans ist das natürlich sehr unverständlich. Objektiv muss man dieses Spiel als Rückschritt bezeichnen. Mir fehlte auch das es keine Anweisungen von der Bank gab. Da stand keiner an der Grundlinie und sagte etwas, obwohl es doch genug zu sagen gab.

Vielleicht kann der Trainer auch nicht mehr reagieren, da auch keiner mehr auf der Bank saß, der das Potential für eine Veränderung auf dem Pantoffel hat.

Nun das muss man sich bei Volker Finke bedanken. Abgeschobene Spieler wie Terrode, der schießt Tore in Berlin, oder Sebastian Freis, der befreit Freiburg mit einem Tor aus der Abstiegszone, fehlen genau wie andere Alternativen. Tolle Ein-und Verkaufspolitik 2012. Aber was soll’s. In der Niederlage sind wir groß, oder wie Freiburgs Trainer so schön sagt: „Meine Spieler dürfen Fehler machen!“ Übrigens ein gute Slogan.

Vielleicht sollte man bei uns in Köln endlich umdenken und jetzt den Spielern ihre Fehler vergeben und einfach nur helfen, im Sinne von: „Ja Martin du hast heute ein paar doofe Bälle gespielt, machs am Samstag gegen Gladbach einfach besser! Zeig uns was du drauf hast.“

Nun haben Hertha und Augsburg glücklicherweise heute auch verloren. Dadurch bleibt uns der Relegationsplatz erhalten. Ehrlich gesagt kann man nun in der Folge als Fan auch nicht mehr machen, als Daumen drücken und anfeuern. Schimpfen nutzt gar nichts. Den Rest muss die Mannschaft auf dem Platz machen, das können wir Ihnen nicht abnehmen. Ab nach Gladbach und dann FC GO!

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.