Köln – Das war schon ein kurioses Spiel wenn man den Verlauf der Bundesligapartie in Mainz über 90 Minuten betrachtet. Der 1. FC Köln verliert sein Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 leider mit 0:2. Nachdem der Verbleib in der 1. Fußballbundesliga in der vergangenen Woche gesichert wurde, bestand noch die Option auf einen Platz in der Euroliga. Tja und gestern spielten auch noch alle Vereine der Liga für den FC. Doch die Mannschaft hatte wohl wie man so schön sagt, das Gehirn in der Garderobe abgegeben. Die Team Geschlossenheit blieb gestern in Mainz auf etwas der Strecke. Das ist im großen und ganzen kein Drama, doch ein anderes Ergebnis hätte mir besser gefallen.
Cheftrainer Peter Stöger mischte den Kader der Startelf etwas durch.Pause für Matthias Lehmann und Anthony Ujah und Saisondebüt für Thomas Kessler.Dann waren noch Bard Finne, Mergim Mavraj und Adam Matuschyk für die Startelf nominiert.
Zu Beginn übernahm der FC die Initiative. Yuya Osako, der zwischen offensivem Mittelfeld und Sturm pendelte, war zumeist Regisseur der Kölner Angriffe. Auf der linken Seite harmonierten Jonas Hector und Kazuki Nagasawa erneut gut. Der Japaner zog immer wieder geschickt nach innen, um seinem Hintermann Raum auf dem Flügel zu öffnen. Der FC kombinierte gefällig doch während der ersten 25 Minuten war es ein zähes Mittelfeld ringen. Torschüße auf beiden Seiten Mangelware. Ein leichtes Übergewicht beim FC, doch an Präzision mangelte es. Ein Schussversuch von Nagasawa wird geblockt. Der Schussversuch von Risse wird geblockt.(20.) Der FC wirkt bis hier gefährlicher.
Dann kam Mainz05 etwas besser ins Spiel. Okazaki taucht vpr Kessler auf, kommt nicht ganz an den Ball dran.(24.)
Nagasawa macht ein Bombenspiel,verpasst aber Bard Finnes Hereingabe sehr knapp.(30). In der 34. Minute lag uns der Torschrei auf den Lippen, als Osako eine Risse Vorlage über die Torlinie schiebt. Abseits.Shit! Nun der Schiedsrichter hat keine Zeitlupe. Ich war nicht unzufrieden mit dem Spiel. Das sah bis hierher alles gut aus.
Auch nach der Pause nahm der FC das Spiel munter wieder in die Hand. Doch wie aus dem Nichts ist Mainz plötzlich wach und da. Nach einer Hereingabe von halblinks kam Okazaki im FC-Strafraum frei zum Kopfball und bediente Koo. Die komplette FC Abwehr stand für einen Moment neben sich und so hatte Kessler aus kurzer Distanz keine Chance.
Nun legte Mainz den Vorwärtsgang ein und drängte auf das zweite Tor, doch Kessler war gegen den anstürmenden Okazaki zur Stelle. Peter Stöger gestikulierte wild an der Außenlinie und der FC erwachte erneut. Zuerst scheiterte Bard Finne an Torhüter Karius, danach brachte Kevin Vogt einen Heber aus guter Position nicht im Mainzer Kasten unter. Jetzt wurde es temporeich. Es ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, wobei ich immer das Gefühl hatte, das der FC diese Mainzer locker bezwingen kann.Den Eindruck hat unser Trainer auch und wechselt. Stöger bringt Svento für Nagasawa! Meiner Meinung nach hätte er eher den farblosen Matyschyk raus genommen, aber ich bin ja nicht der Trainer.(55.)
Kessler muss gegen Bungert parieren und den Nachschuss setzte Noveski übers Tor. Auf der anderen Seite setzt sich Bard Finne wieder mit schönem Dribbling durch. Diesmal von rechts und es folgt ein satter Schuss. Karius hält.(63.) Es gibt eine Ecke, die nichts einbringt. Dann setzt der Chef das Signal zur Volloffensive.Stöger wechselt Deyverson für Brecko ein.(64.) Marcel Risse wird in die Verteidigung beordert. Wobei Deyverson heute eher direkt mit einer gelben Karte für ein unötiges Foul glänzt, als durch brasilianischen Zauberfußball.
Jetzt kommen eine Paar Ecken und gute Angriffe, aber heute will mit den Standards gar nichts gelingen und über die Konzentration auf den Ausgleich, so scheint es mir, geht der Zusammenhalt der Mannschaft irgendwie aus dem Leim.
Und genau das nutzt Mainz aus, denn auf einmal ist der kurz zuvor eingewechselte Jairo da. Einen Schuss von Geis kann Kessler noch abwehren, doch dann fällt der Ball vor die Füße von Jairo. Kessler bleibt keine Chance als Jairo diesen Abpraller im FC Netz versenkt.(83.) Tja dann hätte es fast noch den mehr als verdienten Anschlusstreffer gegeben. Doch vorbei ist vorbei. Kurios. Bei mir bleibt der Eindruck- der FC stürmt und Mainz macht die Tore. Zwei Angriffe und zwei Tore. Sehr effizient. Oder?
Beim FC fehlte ein wenig die Aufmerksamkeit und die bekannt guten Abwehrarbeit der vergangenen Saison. Vor allem das Mittelfeld war nicht richtig eingebunden in die Teamarbeit. Vielleicht hat aber auch das Kopfkino dem FC einen Streich gespielt.
Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schick gewesen. Mehreinnahmen aus TV Rechten hätte man gut gebrauchen können, doch dann hätte man in 1A Besetzung und mit dem eisernen Willen in diese Partie gehen müssen. Den habe ich nicht so richtig verspürt. Vielleicht ist das letztlich aber auch gar nicht „so“ wichtig.
Egal! Mund abwischen. Jetzt kommen die Wölfe ins RheinEnergieStadion und es gibt im vollen Haus noch einmal eine richtige fette FC Party.
Danach bin ich gespannt auf die Transfer Meldungen und wie die Karten beim FC für die neue Saison gemischt werden.