Layla Zoe wunderbare Blues storys -Das Album „The Lily“

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Das Blues Album „the Lily“ von Layla Zoe“ beginnt mit einem Solo. Also erst einmal Layla Zoe pur. Ich bin etwas überrascht. Doch sofort nimmt mich die raue und kräftige Stimme der kanadischen Blues Röhre in Beschlag. Das erste Stück “ Glory Glory Hallelujah“ eine art Blues Gospel verzaubert mich total.Das würde eine gefüllte Kirche zur Andacht und zu Tränen rühren.

Der Verzicht auf jegliche Begleitung zahlt sich aus,denn so entwickelt sich mein Bewußtsein für die Kraft der Stimme dieser Frau. Dabei kenne ich sie schon aus ihrem ersten Album aus dem vorigen Jahr. Andacht und Freude.Rührung und Emotion bewegen mich. Diese Stimme ist ein ganzes Orchester. Fett. Voll. Die braucht eigentlich gar keine Band denke ich.

Ja und dann geht es richtig rund. Gleich zu Beginn des zweiten Tracks auf der Scheibe, gibt es den Hammerharten Blues Einstieg. Was für ein Drumsound zum Auftakt. Ein fetter Beckenping, dicke fette Snare und eine runde Bassdrumm. Es knallt direkt los und als die Gitarre von Henrik Freischlader einsetzt, reißt es mich förmlich nach vorn. Hinein in ein prächtiges Blues Album.

Is there anybody out there? So please come in here and let’s have the best blues Party in the world. Bock auf Blues Party? Hereinspaziert, meine Türe ist offen und ihr könnt mitfeiern.
Stück für Stück gibts jetzt was auf die Öhrchen. Richtig geile Blues Geschichten. Ein Song reiht sich an den anderen und ab geht die Reise.

Layla Zoe hat die Lyrics zu diesem Album geschrieben. Schöne Geschichten erzählt sie uns. Den Tonfall kenne ich noch aus den Zeiten als meine Oma mir Gutenachtgeschichten vorgelesen, oder erzählt hat. Ihr wißt schon, diese wunderbaren alten Geschichten, die uns als Kinder, wie die Abenteur im Wilden Westen vorkommen. Die Savannen mit Indianern und Büffeln vor Augen. Oder auch die gepeitschten Skalven in den amerikanischen Südstaaten.

Den Text verstehe ich auf Anhieb nicht. Das müsste jetzt Google für mich lösen. Englische Liedtexte haben mich ohnehin nie fasziniert. Eine Übersetzung empfand ich stets als lästig. Und doch fühle ich die Schönheit der Story’s.Ihre Liebe zur Sache. Anmut und Kraft lösen sich ab. Die leisen Teile der Geschichten genauso wie die spannenden. Die Dynamik der Lieder ist einfach wunderbar.

Überhaupt macht der Henrik es offenbar auch wie ich. Er scheint ein besonders aufmerksamer Zuhörer von Layla Zoe Geschichten zu sein.

Ich finde das können sie beide sowieso ganz gut. Einander zuhören. Den Anderen ausreden lassen. Jeder der beiden Musiker ist eine Größe an sich. Es gibt aber Unterhaltungen zwischen Musikern, die einen so hohen Level wie die Beiden haben, die auch schon mal in die falsche Richtung führen.

Die, wo der Zuhörer den Dialog als nicht so gut empfindet. Wenn Technik an der Gitarre oder dem Klavier, die Koleraturen der Stimme besiegen will. Wenn Musiker und Sänger mit Perfektion, statt mit Liebe zum Detail der Songs überzeugen wollen.

Doch die beiden Blueser bringen ihr Gespräch Song für Song voll auf den Punkt.Sie nehmen sich Zeit und zaubern rund um die Lyrics schöne Klangräume.Layla oder Henrik sind jeder für sich ein musikalischer Blues Top Act.

Layla Zoe’s album „The Lily“ voted #6 in Top 20 Blues albums of 2014
in Downbeat Magazine’s 79th Annual Reader’s Poll (2014)

Gerade das ist das besondere an dieser CD. Die Stimmpower die mir bei Henrik Freischladers Konzerten und Alben immer so ein wenig gefehlt hat,macht Layla wett. Sie ist das Tüpfelchen auf dem „I“. Sie treibt die starke Blues Gitarre zu nie erreichten Höhen und macht den Blues auf der Scheibe fett und Kugelrund.

Und wieder meine ich nicht die Technik, sondern einfach den Klang, die Harmonien und den Klangraum, den Henrik Freischlader mit seinem Gitarrenspiel schafft.

Du spürst die Wanderung durch Wälder Wiesen und Auen wunderbar. Beim Erzähler. Beim Begleiter. Tolle Bilder entstehen vor meinem geistigen Auge. Vielleicht auch ein wenig inspiriert von dem wunderschönen CD cover. All das versetzt mich zurück in meine Jugend, als ich selbst durch Wiesen und Wälder zog.

Nun bin ich nicht der absolute Blues Fanatiker. Vor Jahren mußte ich erst einmal in den Schweizer Bergen einem Blues Spezialisten begegnen, der Aufklärungsarbeit leistete um was es in diesem Genre der Musik geht. Wie in einem Camp gab es zwei Tage nur Blues. Die besten Blues Sänger. Die besten Blues Harpspieler und Bands. Alles Scheiben, aufgelegt von einem Kenner und Könner inklusive der Erklärungen im Bereich der Feinheiten dieser Musik. Bei Gary Moore fand ich dann meinen ersten tiefgreifenden Einstieg. Da stimmte für mich zum ersten mal der Konsens zwischen Gesang und Gitarre total. Bei den anderen herrschte immer eine Trennung vor in dem Bereich, was ich denn als gut empfand. Mal die Stimme. mal das Instrument.

Ich schätze viele Blues Scheiben in meinem Regal. Jede hat einen besonderen Platz. Eine CD wie „the Lily“ bekommt einen Platz in der Kategorie:“ Ganz besonders wervoll“.
In die Rillen wurde Ausgewogenheit und Harmonie gebrannt. Keineswegs langweilig. Auch eine gehörige Portion Rock’n Roll. Es fetzt.
Ich spüre, das sich die beiden Musiker im Studio viel Zeit gelassen haben. Im Meinschäfer Studio. Das scheint der Favorit der Cable Car Produktionen zu sein.Ich schätze dieses Soundpaket ganz besonders. Und Henrik Freischlader hat wieder einmal alles selbst gemacht. Drums,Bass,Background Vocals, Gitarre klar. Layla Zoe krönt es mit ihrer Stimme. Die Orgel oder Keyboard kommt von Moritz Fuhrhopp.

Mir gefällt vor allem, das die Gitarre manchmal sehr zurückhaltend und liebevoll, mit schönen Bögen gespielt, sich zum Beispiel bei „the lily“ schön unter die Stimme legt und diese damit noch ein Stück weiter nach vorn bringt. Auch Fuhrhopp schafft unendlich geile K langräume. Auch die Gitarren Solo fügen sich wunderbar in die Songs ein.

Ich habe dieses Album erst im zweiten Durchgang lieben gelernt. Beim ersten mal hatte ich das nur so nebenher aufgelegt.Das war ein kapitaler Fehler. Dann blieb es einfach aus Zeitgründen noch ein paar Tage links liegen.
Jetzt hole ich es nach. Heute habe ich es schon zwei mal angehört. Alle Titel.

Und schon wächst in mir die Vorstellung wie dieses Album live, egal mit welchen Musikern auch immer aufgeführt wird. Das ist in jedem Fall, eine wunderbare Geschichte und Fügung.Zum einen, die Geschichten die uns Layla erzählt und zum anderen die Fügung, wie es sich wohl anfühlen mag,mit dieser tollen Sängerin gemeinsam so eine wunderschöne Scheibe geschaffen zu haben. Kompliment. Es ist ganz großes Kino. Ihr solltet es Euch nicht entgehen lassen.
Webseite: Layla Zoe
CD bestellen im Cable Car Records Shop:http://shop.cablecarrecords.de

Europa Tour 2014

JANUARY 18-Le Magick-Jambes, BELGIUM

JANUARY 25-Billy Bob’s at Disneyland Paris, Paris, FRANCE

MARCH 8-Blues Garage-Hannover, GERMANY
MARCH 22-Blues-Rock-Fest (Kreiskulturhaus)-Seelow, GERMANY

MARCH 26-Vienna Spring Blues Festival-Vienna, AUSTRIA

APRIL 3-Spirit of 66-Verviers, BELGIUM

APRIL 12-Downtown Bluesclub-Hamburg, GERMANY

MAY 3-Moulin Blues Festival-Ospel, NETHERLANDS
JUNE 21-Ernie’s Blues and Jazz Meeting-Dinslaken, GERMANY

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74