Köln- Die Füße in den feinsten Muschelsand gesetzt einen coolen Cocktail in der Hand und das bei strömenden Regen. Draußen. Ja. Aber unterm Zeltdach. Drinnen ist es total heimelig. Da gab es sogar wärmende Decken für die Lagerfeuerbesucher. Ihr kennt das ja mit dem Lagerfeuer- vorne heiß und hinten kalt.
Das Strandzelt das dort am Yachthafen stand, hat uns letztlich, wir hatten zwar einen Regenschirm im Gepäck, vor einem verregneten Sommerabend gerettet. Gestern Abend war das.
Zur Lagerfeuer Strandausgabe waren trotz Regen eine Menge Leute gekommen. Die unplugged Konzertserie in Köln lockt inzwischen eine breite Fangemeinde. Immer Sommer gibt es die sonst nicht, doch dieses Jahr hatten sich Max und Macka für das besondere Sommer Spezial, mit weißem Sand unter den Füßen ausgedacht. Schade des es kein ein echtes Lagerfeuer gab, aber das tat der Bombenstimmung, die Ihr sich vom Lagerfeuer Deluxe kennt, überhaupt keinen Abbruch.
Also feinster weißer Vogelsand. Reichlich feine Liegestühle zum chillen. Palmen und dolle Beleuchtung. Einfach jemötlich! Wovon ich rede. Nun das feine Zelt mit dem tollen Strandambiente am Yachthafen Köln. Dort findet im Sommer das „Sion Open Air Kino“ statt. Das ist direkt am Krantor No1. Als wir ankamen war ich schon mal beruhigt, denn eigentlich sah ich mich auf der Hinfahrt schon mit Regenschirm auf der Freitribühne sitzen. Goil. So kann ein guter Abend starten. Das tat er dann auch wirklich. Einen guten Platz an der Bar gab es, mit leichtem Schwung auf den freien Barhocker, ein cooler Drink und schon war für mich alles in trockenen Tüchern. Fehlte nur noch gute Mucke.
Dazu trugen dann die illustren Akteure auf der Showbühne bei. Der Regen war total vergessen, nette Leute am Tisch und den besten Kölner Ingwer Schnaps der Welt probieren .Boa eeh! Was für ein fettes Gebräu. Alles Bio, wie sich der Macher, dank Rezept und Oma verbürgt. Ach so es gab natürlich auch Lagerfeuer Musik.
Das ging so:Der erste Akt mit Joel Ney und seiner Volk Gitarre war viel zu schnell vorbei. Ich war erstaunt. Eine Gitarre und eine Stimme die mich einfach dirket auf eine Reise mitnahm.Mehr braucht ein Joel Ney aber auch nicht, um eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen. Authentisch. Der Funke springt. Es fehlt ein wenig Bühnenroutine und etwas Selbstbewußtsein, aber die Sounds die er mit der Klampfe an die Liegestühle im Rund sendet, sind echt geil.
Jetzt verstehe ich warum Lagerfeuer Deluxe bei den Leuten so gut ankommt. Keiner brabbelt. Alles horcht aufmerksam und Du wirst einfach nicht vom Sound einer PA platt gemacht. Goil. Eben wie am Strand. Da ist nur das Meer richtig laut. Wie gut das wir in Köln im Hafen sind, denn da ist es ruhig.
„miaomio“ aus Bonn war der zweite Act. Auf der Bühne steht ein Koffer und eine Gitarre. Beides wurde umfunktioniert zum Drumset. Coole Idee und: der Klang erstaunlich gut.
„miaomio“ singen von Gedanken und Gefühlen, die schon immer irgendwo in der Erinnerung der Zuhörer vorhanden zu sein scheinen.
Die Band versteht es geschickt, ob singen oder klatschen, ihr Publikum in die Songs zu integrieren.
Extreme unplugged Power einer Band mit deutschen Songs, stimmigen Sounds und gutem Gesang. Lebendig feurig groovie. Das Lagerfeuer Publikum tobt. Ist begeistert. Tja und wieder – so knappe dreißig Minuten sind echt zu kurz!
Man merkt die haben viel viel mehr drauf. Nehmen sich noch nicht mal Zeit, die Bandmitglieder vorzustellen. Na ja. Macht man vielleicht am Lagerfeuer auch nicht mehr. Dafür gab es aber eine Klasse fette Zugabe!
Wow! Der Abend macht so richtig Laune und dann, als es dunkel wird, kommt zum Sand am Boden und der Hammer Stimmung im Zelt noch ein mega Effekt hinzu. Der Regen hört auf und macht einen traumhaften Blick auf den Dom, entlang des Yachthafen möglich. Im Vordergrund auf der Sion Kinoleinwand das Lagerfeuer. Nun ist es doch noch entfacht das Feuerchen. Siehe Foto. Wie schön.
Tja und dann kommt der „Letzte“ Act. Bei „PUR+“ im Kinderkanal sag Moderator Eric immer das ist echt „das Letzte“. Ich betrachte interessiert den Künstler auf der Bühne, wie er da so steht. Ganz allein mit seiner Gitarre wirkt er erst etwas verloren. Doch dann macht der den Mund auf und ich muß zugeben, auf den ersten Blick habe ich den total unterschätzt. Friedemann Weise nennt sich das Leitmedium der deutschen satiropopszene. Ich kenne ihn nicht. Mäht nix! Wie der Kölner sagt.
Tja und dann passiert mir etwas,was mir bei den meisten Comic Acts im TV schon lange nicht mehr passiert: Ich muss lachen. Der angetäuschte Singer- und Songwriterauftritt gelingt zu 100%. Seine eigene Lebensgeschichte als thirty-something Lebenskünstler, dient ihm als Ausgangspunkt für Auslassungen,über Gesellschaftszustände, das Leben und Frauen. Seine Kritiken mamchen auch vor sich selbst nicht Halt.Meine Bauchmusklen leiden. Wie geil.
Friedemann Weise erinnert mich so ein wenig an Helge Schneider in seiner Anfangszeit. Unterschied: Der Typ ist durch und durch erschüttert. Von sich selbst. Maximales Movement auf der Bühne. Ein einziges Beben. Der ist sowas von steil schräg und meint es dabei Toternst. In seinen Songs und Texten jagen irre Gedankenschlangen einander und doch fügt sich alles zu einem richtig guten Statement zusammen. Klasse. Respekt Mann!
Hab ein Video gedreht. Wenn es gut geworden ist, kommt es auf Youtube. Abwarten und Tee trinken. Außer der Künstler schreit:Protest! Dann dürft ihr das nicht sehen.
Lagerfeuer Deluxe muss man erlebt haben. Letztlich macht das Konzept Hunger auf mehr. Wenn ich Zeit habe,bin ich am 6. September wieder dabei. Die nächsten Termine poste ich in Kürze. Digg it! Und geht hin Leute.
Immer auf dem laufenden im Lagerfeuer deluxe Blog