Köln- Bin ich froh das ich kein 1. FC Köln Auswärtsfahrer bin. Was mussten die armen Kölner Fans in Karlsruhe leiden. Sie sahen 15 Minuten Angriffsfußball der Kölner und dann ein Slapstick Tor von Gazibegovic in der zweiten Halbzeit und dann ging es mit einer 1:0 Niederlage, die einem Debakel gleichkommt, wieder zurück nach Köln.
Guter Start, dann der Einbruch
Dabei sah die Grundformation von Gerhard Struber zunächst gar nicht schlecht aus. Mit Blick auf die Aufstellung und den Tabellenstand schien die Rückeroberung der Tabellenspitze greifbar. Über weite Strecken hatte Köln das Spiel zwischen den Strafräumen im Griff. Chancen gab es genug, doch die Abschlüsse waren zu unpräzise, zu mittig oder schlicht zu harmlos. Standards? Wirkungslos.
Karlsruhe verteidigte clever, störte geschickt das Kölner Aufbauspiel und wartete auf den entscheidenden Moment – der dann in der 53. Minute kam. Christoph Kobald setzte sich über rechts durch und spielte den Ball scharf in den Fünfmeterraum. Ohne Eingreifen wäre er wohl ins Aus gegangen, doch Gazibegovic versuchte zu klären, traf dabei unglücklich Hübers – und der Ball landete im eigenen Netz.
Ratlosigkeit und fehlender Biss
Danach? Ernüchterung. Wie so oft in den letzten Wochen verpufften Strubers Wechsel wirkungslos, und auch die taktische Umstellung brachte keine zählbaren Ideen hervor. Der FC erspielte sich bis zum Schlusspfiff keine einzige echte Torchance mehr. Im Gegenteil: Torwart Marvin Schwäbe musste sogar noch einen Konter entschärfen, um eine höhere Niederlage zu verhindern.
Keiner der Winterneuzugänge war eine echte Verstärkung. Kainz, Finkgräfe, Ljubicic, Downs – alle weit von ihrer Topform entfernt. Waldschmidt? Nach wie vor kein Faktor. Struber hätte fast gleich in Unterzahl spielen lassen können, vielleicht hätte das mehr Räume eröffnet.
Christian Keller und Gerhard Struber müssen sich langsam ernsthafte Gedanken über den Verbleib in Liga 2 machen. Der Kölner Ballbesitzfußball lähmt das Angriffsspiel, und jetzt fällt auch noch Maina verletzt aus, nachdem er mehrfach hart gefoult wurde.
Das Torverhältnis könnte bei der engen Tabellensituation noch zu einem Problem werden, falls der FC nicht dauerhaft an der Spitze bleibt. Besonders bedenklich: Die Einstellung. Wenn ein Spieler nach dem Spiel sagt: „Wir haben ja noch genügend Spiele bis zum Saisonende“, dann lässt das tief blicken. Genau diese Haltung könnte am Ende entscheidend sein.
Fazit: Köln profitiert nur von schwachen Gegnern
Der FC zeigt aktuell wenig, was auf einen souveränen Aufstiegskandidaten schließen lässt. Struber hat bisher nicht bewiesen, dass er Spieler weiterentwickeln kann – und selbst wenn der Aufstieg gelingen sollte, würde es mit diesem Team in der Bundesliga nicht reichen. Aktuell profitiert Köln mehr von den Schwächen der Gegner als von der eigenen Klasse. Sobald ein Gegner ernst macht, sieht es düster aus.
Egal wie auch immer, ich freue mich, wenn es wieder heißt. Come on Effzeh !
So standen die Teams in Karlsruhe auf dem Rasen
1. FC Köln : Schwäbe – Hübers (K), Schmied (57. Huseinbasic), Heintz – Gazibegovic, Martel, Kainz, Finkgräfe – Ljubicic (85. Waldschmidt), Downs, Maina (39. Rondic)
Karlsruher SC: Weiß – Kobald, M. Franke, Beifus – S. Jung, La. Günther, Burnic, Rapp, Wanitzek – Kaufmann, Schleusener