Kommentar zum SZ Artikel über Volker Beck von den Grünen Köln

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Volker Beck am Funkhaus WDR im Gespräch mit Packie
Foto:Lajos Jardai

Köln- Der Wahlkampf ist vorbei. Der von den Kölnern gewählte Grünen Bundestagsabgeordnete Volker Beck trat von seinem bisherigen Posten in der Partei zurück. Und immer noch herrscht keine Ruhe im Karton. Mich regt das richtig auf! Worum geht es?  Es wird trotz Rücktritt von Volker Beck in der SZ  und im Spiegel Online nachgetreten. Im Sinne von:“ Und er hat doch gelogen!“  Noch ärgerlicher, der Artikel wird im Bezug zu aktuellen Grünen Themen in den „verwandten Themen“ immer wieder in den Focus geschoben.

Man lässt die Pädophilen Debatte rund um die Grünen und Volker Beck frisch und munter weiter leben. Dabei wäre es doch viel einfacher gewesen inzwischen einfach mal  die Internetseite von Volker Beck zu besuchen.

Da steht Zitat:

„Die Schlagzeilen der letzten Tage vor der Wahl tun mir sehr leid. Dafür entschuldige ich mich. Es war ein Fehler, dass ich mich nicht einfach nur von meinen falschen Thesen und unsäglichen Positionen, die ich 1987 zu Papier gebracht hatte, distanziert habe.
Ich habe nie geleugnet, dass ich damals die Auffassung geteilt habe, man könne zwischen „einvernehmlichen“ und angeblich „nicht schädigenden“ Sexualkontakten auf der einen und sexuellem Missbrauch auf der anderen Seite unterscheiden. Das war damals wie heute falsch und muss für Opfer sexuellen Missbrauchs schrecklich klingen.
Angesichts meiner unsicheren Erinnerung war es ein Fehler, dass ich den Unsinn des Artikels mit den Veränderungen durch den Herausgeber relativiert habe. Diese Argumentation hätte ich mir besser gespart.

Zentral ist die inhaltliche Distanzierung.

Es trat die Tatsache in den Hintergrund, dass ich mit dafür gesorgt habe, dass DIE GRÜNEN sich schließlich von solchen Positionen trennten, und ich gegen diese Forderungen erfolgreich in der Schwulenbewegung gekämpft habe.

So liebe Süddeutsche und  Spiegel Online – was sagt der Abgeordnete da? Ist das kein klares Statement?

Ich denke eindeutiger kann man es doch nicht sagen. Jedoch im  Artikel der SZ steht das nirgendwo.

Keine Zeit für Recherche? Unwillen die Wahrheit zu schreiben?
Meine Meinung. Das ist üble Stimmungsmache. Wenn ihr über einen Furz schreibt, den ein Politiker vor 25 Jahren gelassen hat, dann gehört auch seine aktuelle Stellungnahme dazu. Und zwar inhaltlich vollständig.

In Wahrheit wird dem Leser ein an den Haaren herbeigezogener Artikel präsentiert, der immer auf der gleichen Position beharrt. Das ist das zornige Kind. Das seinen Willen nicht bekommt und mit dem Fuß aufstampft und schreit:“ Ich will das aber nicht, das alle sagen, du bist ein guter Politiker! Ich bestrafe dich. Du wirst gebannt und kannst nichts dagegen tun, weil ich bin größer als du. Ätsch! “

Das ist so durchschaubar lächerlich, das man fast das Kotzen bekommen könnte. Aber auch typisch. Stereotypen. Aneinandergereiht.Diffamierung. Wie Zeitungen heute so sind. Der juristische Richterspruch ist inzwischen den Zeitschriften und Redakteuren vorbehalten, bevor die Staatsanwaltschaft überhaupt ermittelt.  Für mich beabsichtigt dieser Artikel einzig, das Bild eines Politikers in der Öffentlichkeit zu beschmutzen. Ein bereits verfälschtes Bild, weiterhin noch zu untermauern. Denn die korrekte Schlagzeile hätte als Inhalt haben müssen: “ entschuldigt sich für seine Aussage!“

Ich frage mich, was der Plan der SZ Redaktion gegenüber dem Leser nun eigentlich ist. Aufklärung? Panikmache? Anschwärzen?  Rechtfertigung?  Wahrscheinlich steht im Vordergrund der SZ Redaktion – wer will das Lesen?

Die Zeitungen beklagen sich, das immer mehr Leser abwandern. Verluste auf breiter Front. Kein Wunder. Wenn so schlecht recherchiert und geschrieben wird und das wesentliche einer Aussage, gar nicht erst veröffentlicht wird, dann kann ich mir den Kauf solcher Blätter wahrlich sparen.

Ich hole mir meine Informationen, dann doch lieber aus erster Hand.

Was nützen Umfragen bei den Zeitungslesern, was wir Leser denn von Ihnen erwarten? Um anschließend das Gegenteil davon zu tun. Der Leser erwartet gute und unabhängige und vollständige Recherche und ausführliche Hintergrund Informationen. Die wird inzwischen von vielen Redakteuren in Deutschland in fahrlässiger Weise vernachlässigt.

Der deutsche Blätterwald befindet sich auf dem Weg in ein englisches oder amerikanisches Yellow Press Niveau. Grauselig.

Volker Beck dürfte sich nicht glücklich darüber sein, das jetzt auch noch ein Blogger in der Kacke wühlt. Da bin ich mir ganz sicher. Und doch ich  kann es einfach nicht lassen, Sorry, Herr Beck. Mich regt das echt so was von auf! Und. Was mich aufregt muss ich auch loswerden. Ich danke Ihnen für Ihr klares  Statement.

Ich freue mich, das Sie einen Fehler aus Jugendtagen bereuen. Immerhin war das vor 25 Jahren.  Glaubwürdig erscheint es mir auch, denn auch ich bereue viele Fehler junger Jahre. Das ist menschlich. Meinungen und Standpunkte wandeln sich im Leben eines jeden von uns.  25 Jahre entsprechen einem halben Leben. Denn eine Garantie 100 zu werden, hat keiner von uns. Ich vertraue Ihnen Herrn Beck und der  Aussage auf Ihrer  Webseite www.volkerbeck.de .

Die Schlagzeilen vergangener Tage der Süddeutsche Zeitung hier der Link zum Artikel 🙁http://www.sueddeutsche.de/politik/widersprueche-bei-gruenen-politiker-volker-beck-wegen-paedophilie-aufsatz-unter-druck-1.1776103 )

Das gleiche gilt für den Artikel des Spiegel Online vom gleichen Tag. Wer hier von wem abgeschrieben hat, weiß ich nicht. Es kann auch sein, das beide Blätter einen gemeinsamen Firmensitz haben und sich die Inhalte teilen, wie man es bei der Huffington Post macht. Ist mir aber auch vollkommen schnurz. (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/paedophilie-debatte-um-gruene-volker-beck-taeuschte-oeffentlichkeit-a-923357.html)

Einzig die ZEIT brachte es fertig die wichtige Zeile zu schreiben:

“ seinem Beitrag der falsche Gedanke zugrunde liege, dass es theoretisch gewaltfreien und einvernehmlichen Sex zwischen Erwachsenen und Kindern geben könne. Das Skript bestätige „auf beschämende Weise“. Dafür entschuldige er sich.

Einer unserer besten deutschen Außenminister hatte, wir erinnern uns, 1968 bei einer Demo Steine geworfen. Das hat er Jahre später bereut. Er hat nie wieder Steine geworfen und hat sich in und für Deutschland sehr verdient gemacht. Die gleiche Chance verdient Volker Beck auch. Zumindest die Richtigstellung seiner heutigen Position in der Sache. Zeitungen die dazu nicht in der Lage sind, gehören in die Tonne, denn sie sind für mich in der Folge mehr als fragwürdig.

Der durch die Zeitungskampagne und Titelzeilen erzwungene Rücktritt von Volker Beck, ist aus meiner Sicht so unnötig wie ein Kropf. Das Wissen viele Kölner die bei der Bundestagswahl trotz der Kampagnen Grün gewählt haben.

(Foto:Lajos Jardai) Webseite Volker Beck www.volkerbeck.de

 

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74