Köln- Unter diesem Motto fand am Samstag, den 29. Mai 2010 im Brunosaal in Köln das zweite große Konzert des Kölner-Filmhaus-Chors statt.
Trotz der starken Konkurrenz eines zeitgleich stattfindenden Fußballländerspiels und des ESC in Oslo fand eine große Anzahl von Fans, Freunden und Interessierten den Weg nach Klettenberg. Und, wie nicht anders zu erwarten, wurden die Anwesenden mit einer abwechslungsreichen, überzeugend vorgetragenen musikalischen Reise durch die Welt der Film- und Fernsehmelodien für ihr Kommen belohnt.
Kenner des Kölner-Filmhaus-Chors wissen natürlich, dass es sich hierbei um zwei verschiedene, unter der Leitung von Guido Preuss stehende Chöre handelt, die sich für dieses Konzert zusammengetan hatten. Beide Ensembles bestehen seit knapp einem Jahr und haben es in dieser relativ kurzen Zeit bereits zu einer beachtlichen Meisterschaft gebracht. Dies ist vor allem auf die vielen hervorragenden Einzelstimmen zurückzuführen, die sich hier zusammengefunden haben, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft, der Filmmusik, durch lebendige und virtuose Interpretationen einen interessanten und mitreißenden Ausdruck zu verleihen.
So eröffnete das Ensemble des Filmhaus-Chors sein Programm mit dem Klassiker „Can You Feel The Love Tonight“ aus dem Disney-Film „König der Löwen“ und überzeugte sofort durch einen besonders ausdrucksstarken Vortrag, mit dem das Publikum auf die folgenden zwei Stunden eingestimmt wurde. Der große Enthusiasmus und das leidenschaftliche Engagement der beteiligten Sängerinnen und Sänger übertrug sich von der ersten Minute an auf das begeisterte Publikum und lies dieses auch in den nächsten zwei Stunden nicht mehr los. Dabei gelang es dem Chor mühelos, durch seine perfekt vorgetragenen Musikstücke beim Zuhörer persönliche Erinnerungen und Bilder aus den jeweiligen Filmen lebendig werden zu lassen. Die Gefühlsskala spannte sich vom dramatischen, gefühlvoll gesungen „Gabrielas Song“ aus „Wie im Himmel“ bis zum mitreissenden, lebensfrohen „Flashdance …What A Feeling“ aus dem gleichnamigen Musikfilm. Als äußerst originell ist in diesem Zusammenhang auch die vokale Umsetzung des eigentlich rein instrumentalen Themas der Fernsehserie „Peter Gunn“ hevorzuheben.
Im Laufe des Abends konnten darüber hinaus auch viele Ensemblemitglieder mit kleinen solistischen Parts ihre gesanglichen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Ein besonderes Highlight des Konzertabends stellte die unterhaltsame, charmante Moderation des Leiters des Chors, Guido Preuss, dar. Er verstand es, geschickt die verschiedenen Film- und Fernsehtitel miteinander zu verbinden und immer wieder verblüffende und überraschende Anknüpfungspunkte für die einzelnen Stücke zu finden. Durch seine humorvolle Art und seinen spontanen Witz verlieh er seinen Überleitungen eine ganz eigene Qualität, die dazu führte, dass ihm das anwesende Publikum über die gesamte Zeitdauer des Programms fasziniert folgte.
Guido Preuss, der sowohl als Chorleiter in verschiedenen musikalischen Projekten beschäftigt ist, als auch als Filmregisseur und Schauspieler arbeitet, vereint in seiner Person auf das überzeugendste „beide Welten“ und kann dies auch mit großem Spaß und Engagement an die von ihm geleiteten Ensembles weitergeben. Unterstützt wird er dabei von Jörg Pastler, der sich um alle organisatorischen Belange des Kölner-Filmhaus-Chors kümmert und dem damit ein gewaltiger Anteil am Erfolg dieser Gesangsformation zukommt.
Daneben übernahmen an diesem Abend auch einige Chormitglieder Moderationsaufgaben und trugen damit zum insgesamt äußerst kurzweiligen Ablauf der Veranstaltung bei.
Beschlossen wurde das Konzert zunächst mit „My Heart Will Go On“ aus „Titanic“, worauf aber noch zwei, vom begeisterten Auditorium stürmisch eingeforderte Zugaben folgten.
So verließen die Zuhörer den Saal mit der Überzeugung, nicht nur einen gesanglich außergewöhnlich guten Chor gehört zu haben, sondern auch ein Gesangsensemble erlebt zu haben, dass sich durch seine originelle, inhaltlich konsequente Ausrichtung auf Film- und Fernsehmusiken deutlich von der Masse der Chöre in Köln und Umgebung abhebt.