Köln – Das der 1.FC Köln nach dieser anstrengenden UECL Woche, mit einer derartigen Power im Bundesliga Heimspiel einen Punkt gegen Hoffenheim holt , hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Was war das für eine super feine Teamleistung. Dabei war der FC immer näher am Matchpunkt als die TSG. Es fehlen noch 23 Punkte. Sensationell!
Allein die Aufstellung war eine, wie ich finde Glanzleistung der Physios beim 1.FC Köln. Ich hätte nicht mit Maina gerechnet und wie wichtig der inzwischen für unser Spiel ist, zeigte sich dann im Spiel. Die Startformation machte mich deshalb schon recht zuversichtlich. Mit Benno Schmitz, Nikola Soldo, Kristian Pedersen, Ondrej Duda und Steffen Tigges sah das schon gar nicht so schlecht aus.
Und das belegte der 1.FC Köln sofort. Angetrieben von den 49.000 Zuschauern die wirklich alles gaben, was für den in der abgelaufenen Woche hart geprüften Kader auch sehr wichtig war, machte der zwölfte Mann richtig fetten Alarm in Müngersdorf.
Die TSG drückte nach dem Anpfiff und dann legten die Geißböcke gewohnt los, als wäre nie etwas mit harter Woche gewesen. Abschlag Marvin Schwäbe und Linton Maina sprintet Kevin Vogt davon und flankt in die Mitte. Kainz war auf den Punkt zur Stelle und knallt den Ball zum 1:0 hinter Baumann in die Maschen (13.). Wow. Was für ein Tempo und was für ein Spielzug. Dann fälschte Grischa Prömel einen Schuss von Robert Skov ab, doch Marvin Schwäbe is doing Schwäbe things und wehrt mit dem Fuß ab (19.). Ich so am Bildschirm – recke die Faust und brülle: Marvin du Torwartgott!
Dann beschäftigen Husainbasic, Duda, Martel und Linton die TSG im Mittelfeld und am Strafraum mächtig. Die TSG Abwehr kommt mächtig unter Druck. Einwurf von Benno Schmitz, Maina ist von Stanley Nsoki nicht zu stoppen und trifft aus spitzem Winkel nur das Außennetz (25.). Dann ein Pass von Kainz auf Maina und der zieht ab. Oliver Baumann mit einem starken Reflex – Maina war jedoch vorher im Abseits (29.). Und wieder Maina, der Vogt im Laufduell stehen lässt und auf Kainz passt, der jedoch leider das Tor nicht trifft (33.). Hier hätte der 1.FC Köln schon klar weit vorne liegen können.
Bruun Larsen trifft zum 1:1 für die TSG
Auffällig in dieser Phase des Spiels, das Baumgart nicht mit den bekannt enormem frühen Pressing spielen ließ, sondern der FC erst ab der Mittelinie agrissiv in die Zweikämpfe ging. Das ermöglichte dann Vogt immer wieder steile Pässe Richtung Kölner Abwehr zu schieben.Wir sehen Christoph Baumgartner aus der Drehung schießen doch der Ball fliegt am Tor vorbei (34.) Dann verliert Huseinbasic den Ball und die TSG schaltet um. Baumgartner überläuft Nikola Soldo, Martel der mitläuft steht verkehrt und die Flanke erreicht Jacob Bruun Larsen, der Schwäbe aus kurzer Distanz zum 1:1 tunnelt (35.). Wahrlich sehr dumm gelaufen. Shit happens, aber nicht so wie sonst gewohnt, denn der Spielzug der TSG sah schon sehr einstudiert aus.
Der Pausenpfiff kommt gut und ich überlege ob Steffen Baumgart jetzt etwas tun muss. Mein Puls ist ruhig und ich denke mir, das die Mannschaft das bis zu diesem Punkt wirklich besonders gut hinbekommen hat. Von der vermeintlichen Stärke der TSG war nicht wirklich etwas zu sehen.
Reichen die Kräfte für einen Sieg?
Der FC ging so mutig in die zweite Hälfte wie vor der Pause. Flanke von unserem Cafu und Kainz schließt mit Flachschuss ab. Baumann hält (52.). Soldo mit einer scharfen Flanke. Kainz im Strafraum der TSG verpasst erneut (53.). Und dann merkte spürte und merkte ich, wie die Kraft der Geißböcke langsam nachließen. Die TSG befreite sich etwas und Marvin Schwäbe bewahrte uns mit einer weiteren Parade vor einem Treffer(67.).
Ich war froh als Steffen Baumgart dann endlich mit Kingsley Schindler, Mark Uth und Florian Dietz frische Kräfte brachte. Der FC kam wieder besser ins Spiel und dann kassierten wir die nächste grobe Verletzung. Dietz bekommt einen Schlag gegen das Knie und bleibt liegen. Schlimm. Ich wünsche Flo Dietz gute Besserung. Kabak sieht die Gelb-Rote Karte (87.). Kramaric hat noch eine Chance für die TSG und dann war mit 5 Minuten Nachspielzeit endlich Schluss. Glanztat 1.FC Köln. Was für ein Fight nach den Spielen am Sonntag und Donnerstag. Mehr Sprints und mehr Kilometer gelaufen als Hoppenheim. Ich hätte das nicht für möglich gehalten und bin sehr glücklich und sehr stolz auf diese Leistung.
In einem Punkt werde ich in Zukunft auf jeden Fall ruhiger schlafen und das entspringt einem neu erwachtem Bewusstsein. Diese Kölner Mannschaft bewegt sich mit einer derartigen Geschlossenheit auf einem so hohen Niveau, wie wir es beim 1.FC Köln schon ewig nicht mehr erlebt haben. Wenn sie dann mit 11 Mann auf dem Rasen stehen, befindet sich die Mannschaft spielerisch und kämpferisch, gegen jeden Gegner in der Bundesliga auf Augenhöhe. Heute waren wieder so schöne und kreative Spielzüge dabei. Die waren eine Augenweide und ich feier das. Die jungen Geißböcke machen Spiel für Spiel sehr gute Fortschritte und ich denke, wenn das Team noch einen Tag länger Pause gehabt hätten, dann…….
Egal. Ich freue mich auf Donnerstag den 3. November 2022 wenn ich gegen den OGC Nizza in der UEFA Europa Conference League wieder vor der Kiste sitzen kann und es wieder heißt: Come on Effzeh!
Stimmen zum Rasen Event in Müngersdorf
Steffen Baumgart: „Beide Mannschaften haben versucht, ein gutes Spiel zu zeigen. Bei dem ein oder anderen Konter hätten wir uns mehr Cleverness gewünscht. Wir sind aber sehr zufrieden mit dem Punkt. Die nächsten Spiele stehen an. Wir hoffen, dass der ein oder andere Spieler jetzt schnell wiederkommt.“
Ondrej Duda: „Hoffenheim hat sehr gut gespielt und wir hatten nur einen Tag Pause – deshalb bin ich zufrieden mit dem Punkt. Die Fans haben uns wieder unglaublich gepusht. Sie geben uns unheimlich viel Energie. Nur so sind wir in der Lage, immer 110 Prozent geben können.“
Linton Maina: „Gerade in der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir etwas kaputt waren, aber was wir in der ersten Halbzeit gezeigt haben, war sehr bemerkenswert. Ich glaube, der Dreier wäre schon verdient gewesen, aber trotzdem sind wir zufrieden mit dem Punkt, gerade wenn man sieht, wie die letzte Woche verlaufen ist. Mit den ersten Monaten beim FC bin ich sehr zufrieden. Wir machen es richtig gut, jeder hat Spaß und wir sind in der Conference League und auch in der Bundesliga gut dabei.“
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz, Soldo, Hübers, Pedersen – Huseinbasic, Martel – Maina (72. Schindler), Duda (80. Uth), Kainz (K) – Tigges (80. Dietz, 90. Adamyan)
TSG Hoffenheim: Baumann (K) – Kabak, Vogt (62. Quaresma), Nsoki (46. Akpoguma) – Skov, Angelino – Geiger (74. Stiller) – Prömel, Rudy (57. Kramaric) – Baumgartner, Bruun Larsen (74. Rutter)
Tore: 1:0 Kainz (13.), 1:1 Bruun Larsen (35.)