Köln – Nach zwei Tagen voller Köln-Highlights und dem Treffen beim #TK4711 am Mittwoch sitze ich wieder in der Nordkurve und erlebe eine beeindruckende Leistung des 1. FC Köln. Die Geißböcke gewinnen das Heimspiel in Müngersdorf gegen den SSV Ulm mit 2:0 und stehen nun mit 12 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz.
Ein Rückblick auf die Highlights in Köln
Es ist ein Jahr her, seit ich das letzte Mal in Köln war. Den Abend vor dem Feiertag habe ich beim #TK4711 im Reissdorf Brauhaus am Kleinen Griechenmarkt verbracht. Wie Ihr wisst, geht es dort meistens um ein Thema: den 1. FC Köln.
Natürlich wurden die letzten Spiele und die Entscheidungen von Teamchef Gerhard Struber heiß diskutiert. Ein Punkt war klar: Thielmann sollte nicht mehr als rechter Verteidiger auflaufen. Fast, als hätte Struber zugehört, stand dann tatsächlich Max Finkgräfe auf dieser Position.
Früh morgens war ich aus Marsdorf losgefahren, pünktlich zum Spielbeginn saß ich bei strahlendem Sonnenschein in der Nordkurve und wartete gespannt auf das, was kommen sollte.
Kapitän Timo Hübers leitet den Sieg ein
Der 1. FC Köln knüpfte genau dort an, wo er im letzten Spiel gegen Karlsruhe aufgehört hatte. Vor 50.000 Zuschauern in Müngersdorf feuerten die Fans ihr Team euphorisch an. Die ersten Ballpassagen sahen vielversprechend aus.
Bereits in der 8. Minute schlug es ein: Eine Ecke von Linton Maina landet bei Timo Hübers, der den Ball mit der Hacke ins Ulmer Tor befördert – 1:0! Ulm reagierte sofort mit Druck, aber die Kölner standen kompakt, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und hielten die Räume eng. Der Ballbesitz war ausgeglichen, und es wurde nicht nur planlos nach vorne gespielt.
Rote Karte für Ulm nach 20 Minuten
Nach einem schönen Pass von Max Finkgräfe sprintete Tim Lemperle in Richtung Tor, wurde aber kurz vor der Strafraumgrenze von Max Brandt mit einer Notbremse gestoppt. Damian Downs hatte den Ball zwar übernommen, doch der Schiedsrichter entschied, das Spiel zu unterbrechen. Statt des möglichen Tores gab es eine rote Karte für Brandt (21. Minute).
Auch wenn die Rote Karte vielleicht etwas hart war, machte die Überzahl Hoffnung. Kurz darauf geriet Köln selbst in Gefahr, als Max Finkgräfe eine Gelbe Karte erhielt. Die Ulmer versuchten, über ihre linke Seite zu kontern, aber die Geißböcke konnten ihre Führung bis zur Halbzeit halten, auch wenn sie etwas weiter nach hinten gedrängt wurden. Das war völlig in Ordnung, denn Sicherheit ging vor.
Das 2:0: Ein Traumtor von Luca Waldschmidt
Nach der Pause erhöhte Köln den Druck. Struber wechselte Dominik Heintz für den gelb-gefährdeten Max Finkgräfe ein – ein kluger Schachzug, um die Abwehr zu stabilisieren. Luca Waldschmidt schnappte sich den Ball 32 Meter vor dem Tor und zog eiskalt ab. Sein Schuss landete präzise zum 2:0 im Netz (47. Minute). Ein echter Knaller!
In der Folge wurde das Spiel etwas ruhiger, was die Kölner Offensivaktionen betraf. Ulm versuchte, den Anschluss zu finden, aber das Kölner Mittelfeld agierte stabil und die Stürmer halfen defensiv aus. Waldschmidt hatte sogar noch die Chance, auf 3:0 zu erhöhen, doch sein Schuss ging knapp vorbei (63.).
Die Doppelwechsel brachten frischen Wind: Für Downs und Lemperle kamen Florian Dietz und Florian Kainz, der von den Fans begeistert empfangen wurde. Auch Timo Hübers verpasste nach einer Ecke von Pacarada knapp das Tor (68.).
Solider Sieg statt Hurra-Fußball
Am Ende steht ein verdienter 2:0-Sieg für den 1. FC Köln. Drei Punkte sind mir persönlich lieber als ein riskantes Offensivspektakel, das am Ende doch nur Unentschieden ausgeht oder verloren wird. Die taktische Disziplin, mit der Gerhard Struber das Spiel angegangen ist, erinnert an die erfolgreichen Zeiten unter Peter Stöger, wo die Defensive Priorität hatte.
Endlich hat der FC mal nicht „FC-typische“ Dinge getan. Jetzt freue ich mich auf das erste Spiel nach der Länderspielpause, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!
Die Stimmen zum Rasen Event
Eric Martel:„Nach zwei gefühlten Niederlagen sind wir heute erleichtert. Es muss nicht immer ein Spektakel sein, sondern auch mal einfach ein Sieg, der vielleicht nicht so schön aussieht, sich aber auf der Tabelle besser macht. Wir müssen jetzt schauen, dass wir erst einmal Punkte einfahren“
Timo Hübers: „In der ersten Halbzeit haben wir das nicht gut ausgespielt, die Ulmer haben es aber auch gut gemacht. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Heute ist aber das Wichtigste, dass wir gewonnen und endlich mal mehr richtig als falsch gemacht haben.“
Gerhard Struber: „Es war das erwartet schwierige Spiel gegen einen Gegner, der sehr viel in die Waagschale wirft und nie aufgibt. Bis zur roten Karte waren wir sehr dominant, mit guten Momenten im Pressing. Dann war es weniger intensiv. Die Überzahl hat uns über die gesamte Spielzeit geholfen. Bei uns steht und fällt sehr viel mit Intensität. Wir waren smart und stabiler als in den vergangenen Spielen, haben kaum etwas zugelassen. Wir waren ein bisschen restriktiver, was uns aber zu einem zu null und zu drei Punkten geführt hat, die für uns sehr wichtig sind.“
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1. FC Köln: Urbig – Finkgräfe, Hübers (K), Pauli, Pacarada – Huseinbasic, Martel – Lemperle, Maina – Waldschmidt, Downs.
SSV Ulm: Thiede – Reichert (K), Strompf, N. Kolbe – Stoll, Brandt, Hyryläinen, Rösch – Chessa, Krattenmacher – Higl