Köln- Bämm!! Wieder ein Siegtreffer von Anthony Modeste. Und wieder kein Kopfball, sondern ein Schuss wie ein Strich. Der 1.FC Köln geht nach zähem Ringen gegen Eintracht Frankfurt mit einem verdienten Sieg vom Platz. Rang sechs in der Bundesliga Tabelle und nur noch 5 Punkte fehlen gegen den Abstieg.
Und dann zeigt die SKY Kamera nach dem Abpfiff einen Modeste Blick. Ein wissendes Grinsen, in das ich vollkommen verliebt bin. Es ist kein hämisches, oder triumphales Grinsen. Es es ist ein freundliches Grinsen, das sagt – Seht ihr, wir kommen immer zu unseren Treffern. Doch eigentlich wäre der Zidder bis zu 84. Minute gar nicht nötig gewesen, denn der 1.FC Köln hätte schon in der ersten Halbzeit alles klar machen können.
Eintracht Frankfurt ist erwartet schwer zu bespielen
Da Frankfurt kein Selbstläufer ist (Twitter Kommentar von @Drissejall), nahm der Kölner Chefcoach im Vergleich zur 1:3 Niederlage bei RB Leipzig zwei Änderungen in der FC-Startelf vor. Dejan Ljubicic und Mark Uth rückten für Ondrej Duda und Jan Thielmann in die Startelf. Eine gute Lösung wie ich in den ersten 45 Minuten fand. Dejan erspielte sich und da bin ich eben anderer Meinung, als Loddar von SKY, knapp vor Salih Özcan und Mark Uth mein: „man of the match“.
Da standen von Beginn an immer drei hessische Angreifer in Linie vor dem Kölner Strafraum und vereitelten einen sauberen Kölner Spielaufbau. Die Räume waren eng. Die Eintracht kam durch den hohen Druck zu zwei guten Chancen. Filip Kostic hatte die Erste, bekam jedoch eine Flanke von Jesper Lindström nicht unter Kontrolle (7.) Dann ein Schuss von Sebastian Rode aus 13 Metern der so gerade eben von Jonas Hector geblockt wurde (9.). Puh das war knapp.
Die erste Kölner Chance entstand dann aus einer schönen Kombination. Eine Pass-Staffette von Kainz, Hector und Sebastian Andersson kam bei Dejan Ljubicic an, der mit einem Volleyschuss, der leider etwas zu mittig war, an Trapp scheiterte (17.).
Der 1.FC Köln wirkte jetzt wacher. Einen langer Einwurf von Hector geht auf Andersson, dann zu Uth und kommt zu Salih Özcan. Dessen Schuss aus kurzer Distanz geht vorbei. (22.). Dann folgt einen Benno Schmitz Flanke von rechts und Andersson verpasst (25.). Die folgende Ecke landete bei Özcan, dessen Kopfball geht leider nur knapp am linken Pfosten vorbei (26.).
Das war wohl die beste Kölner Spiel Phase in der ersten Halbzeit und wesentlich mehr Kölner Chancen ließ die sehr gut stehende Eintracht Abwehr auch nicht zu. Bis hierhin war die Partie ausgewogen. Beide Teams kämpften mit Ballverlusten im Mittelfeld, hatten jedoch sehr sichere Abwehrreihen und so gingen beide Mannschaften auf Augenhöhe in die Kabinen.
Der FC übernimmt das Ruder nach der Pause
Wie immer scheint Steffen Baumgart in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Seid konzentrierter. Geht mehr in die Zweikämpfe. Seid mutiger und schneller nach vorne. Und zack, hatte der FC hatte die erste Möglichkeit in der zweiten Halbzeit. Ein Foul an Özcan. Freistoß in zentraler Position. Kainz zieht aus 20 Metern ab und der Ball geht nur einen Zentimeter über die Latte (48.). Uth zieht aus spitzem Winkel ab, aber Kevin Trapp rettete per Faustabwehr zur Ecke (60.). Dann kommt Anthony Modeste für Sebastian Andersson und die erste gute Situation ist da. Frühes Pressing des Franzosen und sein Pass geht auf Dejan Ljubicic. Der jagt das Leder leider in Richtung Kölner Oberränge(69.).
Antony Modeste macht das Ding
Das Spiel kippt. Köln ist wach und Frankfurt steht hinten drin. Der FC will die Entscheidung. Modeste setzt zum Solo an. Querpass auf Uth. Der wird im Strafraum im letzten Moment geblockt. Sekunden später. Evan Ndicka köpft eine Flanke von Kainz fast ins eigene Tor. (78.).
Hector und Kilian verhindern ein Frankfurter Kontertor (79.). Einwurf von Benno Schmitz auf Ellyes Skhiri, der passt und Kamada verursacht einen Querschläger den Tony Modeste sich erobert und dann auf Trapp zu sprintet. Sein Schuss durch die Beine des Eintracht Torhüters ist der verdiente 1:0 Siegtreffer. In der Nachspielzeit verhinderte Timo Horn gegen Borré den Ausgleichtreffer.
Bitterer Beigeschmack
Dankeschön an die zwei FC Fans die bis zu 20. Minute immer wieder, ihr doch recht klägliches „Come on Effzeh“, gegenüber den SGE Fangesängen ins Rund warfen. Und ein herzliches Dankeschön für den bitteren Beigeschmack von den Rängen, den sich da einige der Elite Fans erlaubten. Hallo! Welchen Grund gab es Tim Horn auszupfeiffen? Was hat er denn getan der kölsche Jung? Liebe Leute, für mich seid ihr einfach durch den Wind. Der Junge hat nicht nur in diesem Spiel die Null gehalten und Pfiffe hat er wahrlich nicht verdient. Für meinen Geschmack bruche mer su jet wie üch nicht. Bleev besser ze huss!
So süß das Modeste Schlusswort
So wichtig wie Tony Modeste für Köln aktuell ist, der Erfolg der Geißböcke in erster Linie eine starke Teamleistung. „Wir sind keine Mannschaft, die sich auf Einzelpersonen verlassen kann oder die es sich leisten kann, auch mal den Fuß vom Pedal zu nehmen und trotzdem Punkte zu holen“, sagte Thomas Kessler kürzlich gegenüber Kicker.
Und das stimmt. Nur eine Mannschaft kann sich innerhalb von Minuten für eine andere Spielweise auf dem Grün entscheiden. Was bei Andersson in der ersten Halbzeit nicht immer perfekt funktionierte, wandelt sich in Minuten nach der Modeste Einwechslung um. Auf einmal passen die Steilpässe und die Flanken wie aus dem Lehrbuch. Die Laufwege sind besser und ermöglichen schließlich das späte Tor. Lodda von SKY TV krönt das Tor von Tony mit „man of the match“, wobei da Dejan der Salih hätten stehen müssen. Und was macht unser Franzosen Tünn? Er lobt die Mannschaft und sagt zum Schluß ganz locker: Kölle Aalaf! Herrlich!! Der Tünn ist inzwischen eine echt sympathischer kölscher Jung. 🙂
Und ja, ich danke dem Fels in der Brandung an der Seitenlinie , der dafür sorgt dafür, das dieses Teamgefüge performant ist. „Geht drauf!“ brüllt er – „Press!“ – wenn er den richtigen Zeitpunkt für seine Stürmer sieht, um die Frankfurter Verteidiger unter Druck zu setzen. Steffen Baumgart’s hoch erhobenen Hände klatschen Salih Özcan Beifall, wenn der einen gelungenen Einsatz hinbekommt. Brüllt: „gut gemacht“, wenn Skhiri und Uth eine gute Kombination gelingt. Der Kölner Trainer weiß was er will und er vermittelt das seinen Spielern in wunderbarer Art und sie nehmen das dankbar an. Und wir Fans dürfen erleben wie aus der Kölner Lalala Elf aus dem Vorjahr, eine großartige, stabile Mannschaft wird. Am Ende bin ich nicht nur verliebt in das Grinsen von Tony, sondern ich liebe diese Mannschaft und ihre Leistung in dieser Saison.
Stimmen zum Spiel
Anthony Modeste: „Ich mache das, was ich machen muss. Tore schießen ist mein Job. Heute hat es wieder geklappt und wir haben drei Punkte. Das ist sehr schön. Wir geben nie auf und geben immer bis zum Schluss Gas. Wir müssen den Moment genießen. Aber im Fußball geht es schnell. Heute bist du King, morgen kannst du schon was anderes sein – ich will das Wort nicht sagen. Aber das Leben ist so schön. Ich habe Spaß.“
Steffen Baumgart: „Wir hatten heute in der ein oder anderen Umschaltsituation von Frankfurt das nötige Quäntchen Glück. Der Sieg ist trotzdem nicht unverdient. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit. Uns war wichtig, dass wir unser Spiel durchbringen und mutig bleiben. Wir wissen aber auch, dass es hätte anders laufen können, wenn Frankfurt die Chancen genutzt hätte. Mir haben im ersten Durchgang die Reaktionen gegenüber von Timo Horn nicht gefallen. Er ist ein Kölner Junge. So was hat er nicht verdient.“
Ich freue mich auf Samstag den 26. Februar 2022. Dann heißt es dann bei der SpVgg Greuther Fürth wieder: Come On Effzeh!!
So standen die Teams in Müngersdorf auf dem Rasen
1. FC Köln: T. Horn – Schmitz (88. Duda), Kilian, Hübers, Hector – Özcan, Skhiri – Ljubicic (80. Schindler), Uth (88. Schaub), Kainz (80. Thielmann) – Andersson (61. Modeste)
Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta (89. Lammers), Hinteregger, Ndicka – Jakic – Chandler (82. Da Costa), Sow, Rode (46. Kamada, 90. Lenz), Kostic – Lindström (76. Hauge), Borré