Köln- Moin FC Fans! Was war das für ein Bundesliga Spieltag. Volles Haus im RheinEnergieStadion. Sonnenschein und beste Stimmung! Und dann das jüngste Gericht, das eingeleitet durch den Mann in schwarz, den Gegner übervorteilt und eine toll spielende Mannschaft, mit gesenkten Köpfen und einer unverdienten 3:5 Niederlage, in die Kabine schickt. Was hätte das für ein Fest sein können! Shit happens!
Markus Anfang brachte drei Änderungen in der Start Elf, gegen die man am Ende nichts aussetzen kann. Ich finde das war gegen den SC Paderborn alles korrekt ausgedacht. Und wie in der PK vor dem Spiel von unserem Trainer gesagt, stürmte der Aufsteiger munter los. Die bereits bekannte Startschwäche des 1FC Köln war nach sechs Minuten überwunden und dann ging es auf dem Müngersdorfer Grün richtig gut zur Sache.
Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ setzten sich die Geißböcke immer besser in Szene .Köln kommt zum ersten Mal nach vorne. Dominick Drexler setzt einen Kopfball links am Tor vorbei.(6.) Auf den ersten Torjubel mussten wir nicht lange warten. Traumpass Horn. Das Leder wurde von Simon Terodde im Kasten untergebracht (12.) Doch wegen korrekter Abseitsentscheidung nicht gegeben.
Paderborn setzte den FC auch in dieser Phase mit sechs gegen vier, immer wieder unter Druck. Doch der FC befreit sich immer wieder geschickt, zieht das Spiel in die Breite und mit hoher Geschwindigkeit über die Außen nach vorne. Tolle Flanken von Jannes Horn, super Spielzüge von Drexler und Schaub. Es war eine echte Augenweide. Terodde steht leider im Abseits. Verpasst einen Abschluss.
Bei einer erneuten Flanke von Horn in den Strafraum nimmt Außenverteidiger Dräger beide Arme nach vorne und lenkt somit den Ball ab. Strafstoß wäre die korrekte Entscheidung gewesen. Doch es gibt nur einen Eckball. (23.) Da hätte es schon zwei Null stehen können. Der Eckball bleibt ungefährlich. Beide Mannschaften spielen auf hohem Niveau. Toll anzusehen.
Dann: Drexler wird toll geschickt und spielt in die Mitte. Im Fünfer kommt Terodde an die Kugel und kriegt sie nicht ins Netz. Mein Torschrei bleibt unterhalb der Gurgel hängen. Ich glaube es nicht, das auch der Nachschuss von Horn nicht rein will! Mannoo!!!(35.)
Dann ist das Ding endlich drin! Bämm! Terodde tirfft.(37.)
Kurz darauf folgt ein Aussetzer im Mittelfeld. Der Ball wird verloren. Paderborn ist schnell im FC Strafraum. Hector ist zu spät am Mann, kann den Schuß Gueye nicht verhindern und das Leder zappelt hinter Timo Horn in den Maschen.(38.) 1:1 Herrje! Wie billig und wie einfach war das denn?
Bis zur Pause in Müngersdorf passiert nicht mehr viel. Köln ist klar das bessere Team und Paderborn hält gut dagegen.
So wie die zweite Halbzeit beginnt bin ich sehr zuversichtlich, da ja bisher noch nichts geschehen ist, was sich nicht bis zum Spielende richten lässt. Und schon versucht es Clemens. Sein Schuss wird geblockt.(47.) Schaub nimmt den Ball super mit ,schickt Drexler in den Strafraum. Der zieht an seinem Gegenspieler vorbei und spielt in die Mitte. Clemens verpasst den Torschuss, aber Terodde steht goldrichtig. Yes Strike! 2.1 Führung (53.).
Und dann. Hünemeier nutzt eine vorzeitige Gedenkminute des FC an den Sieg und das etwas pomadige Kölner Mittelfeldspiel, düst in Richtung Strafraum, schiebt den Ball im goldrichtigen Moment in die Füße von Klement. Der nimmt den Ball mit und schießt aus 17 Metern zum 2:2 in die rechte Torecke! Keine Chance für Timo Horn(66.) Ein Fußballlehrbuch Spielzug und jetzt schaue ich doch einigermaßen entsetzt darauf wie leicht das ging. Echt jetzt.Meine Fresse.
Und dann werde ich sogar ganz blass am Bildschirm, als Dräger an der rechten Strafraumgrenze ins Dribbling gegen Jannes Horn geht. Er geht in den Strafraum, wo er von unserem Verteidiger noch nicht mal richtig gehalten wird. Der schwarze Mann zeigt auf den Punkt. Was ich in der Zeitlupe sehe, ist alles, aber kein Elfmeter.
Horn hält einen Elfmeter! Kann das Tor aber nicht verhindern
Und dann hält Timo Horn den Elfer!! Er kann den schwach geschossenen Ball in die halb rechte Ecke aber nicht festhalten und Klement ist zu Stelle und schiebt zum 2:3 ein.(71.)
Markus Anfang setzt etwas zu spät und mit leichter Respektlosigkeit gegenüber Paderborn alles auf eine Karte und hinten auf dreier Kette. Oh. Ich staune. Bei den Geißböcken sind nun Córdoba und Guirassy für Mere und Clemens auf dem Rasen.(77.)
Meine Meinung: Hinten alle Türen aufgemacht und vorne das Übermaß. Doch hätte wäre wenn, sehen wir ein wunderschönes Tor von Jhon Cordoba. Eine Ecke von rechts landet vor seinen Füßen. Er nimmt Ball direkt und zimmert ihn aus zwölf Metern zum 3:3 Ausgleich in die Maschen.(84.) Aufatmen im Kölner Süden. Ich gönne es ihm sehr. Ausgleich. Gut jetzt! Besser wäre jetzt der Abpfiff!
Derweil auf dem Grün. Jonas Hector leistet sich die zweite gelbe Karte für ein taktisches Foul und unterbindet so einen Konter.(87.)Rot für Jonas! shit! Und jetzt wird es wahrlich bitter! Denn es kommt Sobiech für Terodde. Ah Herr Anfang macht hinten wieder dicht. Denkste. Das Gegenteil ist der Fall. Erst trifft Tekpetey, der sich gegen Sobiech durchsetzt (89.) 3:4 und in der Nachspielzeit dann noch Michel zum 3:5 (9o +4.). Ich sitze und traue meinen Augen nicht. Das kann und darf doch nicht wahr sein. Und das habe ich mir schon länger nicht gedacht.
Ein 1:0 hätte mir vollkommen gereicht. Ein Unentschieden hätte ich Zähne knirschend hingenommen. Diese Niederlage war vermeidbar und macht mich ein wenig wütend.
Die versäumten Abschlüsse sind das Eine. Die tue ich auch eher als unwichtig ab. Das Andere ist das offene Scheunentor, das der FC Strafraum dem Gegner bietet. Offenbar hat sich das auch in der 2.Bundesliga bei den Trainern schon herumgesprochen, das mit hartem Druck auf das Mittelfeld, die verbliebene Abwehr nur ein Fragment auf dem Rasen ist, nicht ernst genommen werden muss und locker zu überbrücken ist. Die Zeiten als FC Verteidiger selbst vom FC Bayern noch respektvoll als Bollwerk zur Kenntnis genommen wurden, scheinen dahin.
Ich fand unser Mittelfeld Phasenweise überheblich und schon in der ersten Halbzeit in der Arbeit gegen den Ball viel zu schwach. Das erinnerte mich doch sehr an unsere N11. Auffällig auch das Hühnerhaufen verhalten in der Abwehr, wenn der Gegner schnell drückt. Da stimmt die Zuordnung und Organisation überhaupt nicht. Hier muss Markus Anfang echt mehr tun. Auch dieses ständige wechseln der Abwehrkette von Spiel zu Spiel, erachte ich als nicht sehr zuträglich für eine geschlossene und solide Abwehr.
So what? Es muss eine Lösung dafür geben, was Drexler, Clemens und Schaub nach hinten tun müssen. Der Geschwindigkeitsüberschuss nach vorne, muss auch in die Rückwärtsbewegung umgesetzt werden. So lange das nicht funktioniert, wäre es gesünder, wenn der FC hinten erst einmal Beton anrührt, bevor man sich nach vorne bewegt.
So war es am Ende herrlicher offensiv Fußball, der leider nicht belohnt wurde. Das wir verpfiffen wurde stimmt auch.Manche Reaktionen unserer Spieler in der ersten Hälfte im Umgang mit den Schiedsleuchten, haben das jedoch auch ein wenig provoziert. Die Meckerei von Drexler und Terodde mit dem Linienrichtern haben eher das Gegenteil bei Herrn Schmidt bewirkt. Meine Männer des Spiels: Drexler, Schaub und Horn der Flankengott. Das gefällt mir richtig gut.
FC Brille abgenommen
Wenn ich die FC Brille abnehme, muss ich natürlich zugeben, das Paderborn die geschlossenere Mannschaftsleistung bot und läuferisch mit Mann und Maus alles gegeben hat. Das Team war überzeugend von der 1 bis zur letzten Sekunde. Mehr Torschüße und ein ums andere Mal schneller mit dem Ball.Leider. Da sollten unsere Jungs einfach mal drüber nachdenken. Von wegen geistiger und körperlicher Fitnesslevel über 94 Minuten. Da schwächeln noch einige im Kader.
So warte ich erst einmal gelassen auf das nächste Spiel gegen Sandhausen, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh! 🙂 Euch allen eine schöne Woche.
1. FC Köln: T. Horn – Bader, Meré (77. Guirassy), Czichos, Hector – Höger – Clemens (77. Cordoba), Drexler, Schaub, J. Horn – Terodde (88. Sobiech)
SC Paderborn: Zingerle – Dräger, Hünemeier, Strohdiek, Collins – Tekpetey (90. Zolinski), Gjasula, Klement, Antwi-Adjei (88. Vasiliadis) – Gueye (78. Schwede), Michel
Tore: 1:0 Terodde (37.), 1:1 Gueye (38.), 2:1 Terodde (53.), 2:2 Klement (66.), 2:3 Klement (72.), 3:3 Cordoba (84.), 3:4 Tekpetey (89.), 3:5 Michel (90.+4)
Gelbe Karten: Czichos, Hector, Cordoba – Gjasula
Gelb-Rote Karte: Hector
Schiedsrichter: Markus Schmidt