Köln Müngersdorf, Ostersonntag. Für 50.000 FC-Fans wurde das Heimspiel gegen Preußen Münster zu einer dringend benötigten Wohltat. Der 1. FC Köln zeigte endlich wieder, was in ihm steckt – nicht perfekt, aber präsent, engagiert und entschlossen.
Das 3:1 war nicht nur ein Sieg gegen einen Abstiegskandidaten, sondern ein klares Signal: Der FC lebt. Und wie.
1. FC Köln – Effizient, druckvoll, strukturiert
Der 1. FC Köln hat am Ostersonntag gegen Preußen Münster seine Hausaufgaben gemacht – und das mit einer Reife, wie man sie in Müngersdorf zuletzt vermisst hatte. Beim verdienten 3:1-Heimsieg ließ die Mannschaft von Gerhard Struber phasenweise erkennen, warum sie zurecht wieder an der Tabellenspitze steht. Gegen defensiv meist harmlose Gäste aus Westfalen überzeugte vor allem das Zentrum – und eine Rückkehr zur stabilen Viererkette.
Struber tauschte im Vergleich zur Vorwoche gleich viermal. Hübers, Heintz, Ljubicic und Downs rückten in die Startelf, die sich mit dem Wechsel auf eine flache Viererkette deutlich gefestigter präsentierte. Der Lohn: Spielkontrolle von Beginn an, ein frühes Tor durch Lemperle (11.) nach sehenswerter Kombination über Martel und Thielmann, sowie zahlreiche weitere Gelegenheiten. Doch Köln blieb zunächst fahrlässig im Abschluss – und wurde bestraft.
Ein Konter über Mees brachte Münster ins Spiel, Hübers fälschte unglücklich ins eigene Tor ab (39.). Der Ausgleich schmeichelte den Gästen, deren Defensive sich dem Druck der Hausherren kaum erwehren konnte. Noch vor der Pause schlug Köln zurück: Nach Handspiel von Scherder zeigte der VAR auf den Punkt – Waldschmidt verwandelte sicher (45.+1).
1. FC Köln erhöht die Schlagzahl nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel erhöhte Köln die Schlagzahl. Downs, der bis dahin bereits auffällig agierte, krönte seine Leistung mit dem 3:1 (56.). Weitere Chancen – u. a. durch Martel und erneut Downs – blieben ungenutzt. Auf der Gegenseite blieb Schwäbe weitgehend beschäftigungslos. Der FC dominierte, ohne zu glänzen – und ließ defensiv nichts mehr zu.
Fazit: Köln zeigte eine reife Leistung, die phasenweise an Aufstiegskandidatenniveau erinnerte. Die Rückkehr zur Viererkette erwies sich als richtig, Martel dirigierte klug, Downs belebte die Offensive spürbar. Gegen harmlose Münsteraner wäre allerdings ein deutlicherer Sieg möglich gewesen – nicht zuletzt im Hinblick auf das bislang dürftige Torverhältnis. Dennoch: Der FC hat geliefert. Die Tabellenführung ist zurück.
Ja, es ist nicht alles Gold was glänzt und doch war für einen Nachmittag unser Wohnzimmer in Müngersdorf wieder das, was es sein muss: eine Festung. Der FC hat sich zurückgemeldet – mit Einsatz, Struktur und Herz wichtige Punkte gemacht. Alle anderen Teams in der Liga haben nun zum zweiten Mal in dieser Spielzeit gepatzt. Ich bin glücklich und zufrieden und habe das gestern ordentlich gefeiert. Ich freue mich auf den nächsten Spieltag, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!
Stimmen zum Rasenevent in Müngersdorf
Damion Downs: „Es ist ein superschönes Gefühl. Wir haben einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben schönen Offensivfußball gespielt. Gerade wenn man sieht, wie viele Chancen wir hatten. Ich hätte auch ein oder zwei Tore mehr erzielen können.Heute fielen mir die schwierigen Dinge etwas leichter.Tim und ich müssen uns nicht viel austauschen. Das ein oder andere Mal gibt man sich einen Tipp, aber es macht einfach viel Spaß mit ihm zu spielen. Das hat man heute auch gesehen.“
Mark Uth: „Gestern haben einige Konkurrenten wieder Federn lassen, da war der Heimsieg heute umso wichtiger.Wir hatten viele Chancen. Das ist uns in den letzten Wochen etwas abhandengekommen. Heute haben wir sie nicht konsequent genutzt, aber konnten immerhin drei Tore erzielen.Auf das Spiel können wir aufbauen. Wir können sehr zufrieden sein.“
So standen die Teams auf dem Müngersdorfer Grün
1. FC Köln: Schwäbe – Thielmann (90. Sponsel), Hübers, Heintz (88. Pauli), Pacarada – Martel – Ljubicic (74. Olesen), Waldschmidt (74. Uth), Kainz (88. Huseinbasic) – Lemperle, Downs
Preußen Münster: Schenk – Scherder, Mrowca, Kirkeskov – D. Schad, Makridis, Bazzoli, Hendrix, D. Kinsombi, Mees – Batmaz
Tore: 1:0 Lemperle (11.), 1:1 Hübers (ET, 39.), 2:1 Waldschmidt (HE, 45+1.), 3:1 Downs (56.)