1.FC Köln – Leben am Limit und viele Tränen

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Jonas Hector Spieler des 1.FC Köln - Spieler in der Fußball Nationlamannschaft
Jonas Hector Spieler des 1. FC Köln

Köln – Das Heimspiel des 1.FC Köln gegen Schalke 04 durfte ich diesmal in illustrer ostfriesischer Runde, in der Pizzeria  „da Carmelo“ in Pewsum, vor der Großbildleinwand verbringen. Bei Pizza und Bier war ich noch nicht einmal allein. So an die 15 Leutchen hatten sich eingefunden.

Normal besteht die Bandbreite der TV Fußballgucker  in der Pizzeria , mehrheitlich aus  Werder und den HSV Fans. Ein paar BVB und Gladbach Fans sind auch schon mal zugegen. Zwei jugendliche Fans  hat S04 in der Krummhörn in jedem Fall und somit war eine recht bunte Gemengelage vor der Leinwand. Und alles auf plattdeutsch. 🙂

Naldo erntet hier über alle Vereine hinweg fette Lorbeeren und Anerkennung für seinen Pass auf Konoplyanka, der eine fantastischen Pass auf Embolo schiebt. Der 1.FC Köln ist in meiner Person vertreten, dachte ich und schluckte einen Schluck Veltins auf diese blöde Hütte, die den Ruhrpott Club nach fünf Minuten in Führung brachte.

Und dann mein Erstaunen. In der Runde sitzen alte Herren Fußballer aus Pewsum, die unseren Fußball Club sehr schätzen. Horrido. Und hier geht was ab. Da wurde  nach dem frühen Tor der Schalker erst mal heftig debattiert. Ich hielt mich dagegen erst mal an meiner Pizza und an meinem Bier fest. Wollte mich nicht outen, denn das war mir hier gegen Bremen schon mal passiert. Damals war  ich beim Tor von Ujah in Bremen als einziger in Jubel ausgebrochen. Hatte für mich ein mehr oder weniger peinliches Resultat.

Aber die Jungs hier legen mal richtig gut los. Was denn der FC Trainer Ruthenbeck für ne Flachpfeife sei….. Huch! Wat nu? Ich bin baff und horche erst einmal. Ruthenbeck könne eine Dreierkette gegen Schalke mit Sörensen als Rechtsverteidiger doch nicht wirklich ernst meinen. Obendrein ließe Hector als 10er  und  das sonstige Mittelfeld, doch wohl jeglichen Plan vermissen. Kein Wunder das der FC nach dem ganzen herum experimentieren am Ende nun absteigen muss. Die Aufstellung allein böte keine Überraschung für Tedesco. Und dann gab es eine echte Lobhuddlei auf Stöger und dessen Einsatz in Dortmund.

Oha denke ich, „TeamStöger“ in Ostfriesland. Wie geil ist das denn? Nun kann ich mich leider nicht  mehr zurückhalten. Es dauert nicht lange und die FC Abwehr wird erneut komplett überrannt und das zweite Tor für Schalke fällt. Herrje! Was ist denn jetzt los in Köln im strömenden Regen?

Gerade kommen wir etwas zu Ruhe und schauen zu wie Schalke locker den Ball laufen lässt und dann ist es geschehen.  Konoplyanka düpiert erneut die rechte Abwehrseite und das Ding ist zum 2:2 in den Maschen. (24.) Herrje das ging zu leicht und war auch begünstigt durch das nasse Geläuf. Das konnte man daran erkennen mit welcher Wucht Heintz gegen den Pfosten krachte. Meine Güte.

Ruthenbeck wechselt Sörensen aus. In der (33.) kommt Dominik Maroh. Ach Gott was für ein unnützer Wechsel, den den hätte er besser von Beginn an gebracht. Na ja. Er ist halt ein guter Amateur Trainer und gut ist.

Als die Mannschaften in die Pause gehen gibt es auch von den anderen in der Runde ausführliche Gespräche über unseren Coach.  Ruthenbeck sei als  Trainer in der 1. Bundesliga doch vollkommen  überfordert, das hätte man schon nach den ersten Spielen zur Kenntnis genommen. Seine  Plattitüden in Interviews, seine Durchhalteparolen, sein ganzes „Ich bin der Beste“ hätte wohl funktioniert, wären dann wenigstens die richtigen Ergebnisse zustande gekommen. Eigentlich hätte man in Köln besser wie der HSV vorgehen sollen und schon viel früher, Nägel mit Köpfen machen müssen. Werner so:“Ich bin fest davon überzeugt, dass man mit Stöger nicht schlechter, sondern eher besser dastehen würde. Man darf einfach nicht vergessen, dass es jetzt wieder eine andere Mannschaft ist. In der Hinrunde waren einfach zu viele Spieler verletzt.“

Himmel! Und das erzählt mir ein Ostfriese. Na ja und wigger gehts. Am Ende spielt der FC in der zweiten Hälfte nach der Einwechslung von Koziello und mit Maroh etwas besser. Teilweise baut der FC Druck auf und drängt Schalke hinten rein. Leider mangelt es an konsequenten Abschlüssen. Doch dann krönt  Marcel Risse diesen Fußballtag durch einen herrlichen Freistoß in der (83.) Minute. Das Ding geht wieder wie gegen Gladbach, leicht ab gefälscht in die Maschen. Für einen Moment taucht das Gefühl auf, es geht noch was. Doch die Kräfte der Geißböcke reichen am Ende aber nicht mehr zu einem Siegtreffer.

Im Klartext wäre der aber auch nicht wirklich verdient gewesen,  denn die hochkarätigen Chancen hatte S04. Und wir haben eben Timo Horn im Kasten.  Der bot in der Kölner Schlammschlacht  wieder einmal eine absolute Topleistung. Ich lobe ihn vor allem wegen der verbesserten Strafraumverteidigung. Timo ist echt fixer auf den Beinen und klärt auch Situationen an der Strafraumgrenze immer souveräner.

Bei den mir unverständlichen Auswüchsen bei den Wechseln, gehört dann noch erwähnt, das Cordoba für Tim Handwerker kam. Der gerade in diesen Minuten, nach einer schwachen ersten Hälfte,  noch für die besten Flanken vor das Tor sorgte. Die Simon Terodde dann leider nicht unterbringen konnte. Chancen gab es.

Dann gab es am Ende einen fulminanten Applaus von der Südtribüne für die Mannschaft. In der Folge flossen eine Menge Tränen. Timo Horn, meine Fresse. Dann die Szene, als Schlaubi den weinenden Leo in den Arm nahm. Da hatten wir auch im Norden dicke Kuller im Gesicht.

Die Schalker Jungs so:“ Eigentlich fette Kacke, das ihr mit so einem Team absteigen müsst und Düsseldorf nächstes Jahr 1.Liga spielt. Kaum zu glauben. Das der HSV absteigt ist klar. Wolfsburg weg.Logisch. Aber Köln, als einziger Verein mit so vielen Kölner Spielern.Einmalig!“

Ich hab ne Runde geworfen 🙂  Und umso erfreulicher dann der Montag, als Jonas Hector, nach Marco Höger, seine Vertragsverlängerung bekannt gab. Also das gab mit einem Schlag schon mal wieder richtig Aufwind bei mir. Obwohl meine Prognose schon im März lautete: Horn,Höger,Bittencourt,Risse, Mere und Hector bleiben, ist das natürlich eine Überraschung und es freut mich ungemein.

Im Grunde gibt es für einen Fußballer nichts schöneres als in Köln zu spielen.Unser Stadion,diese Fans, die wirklich jeden Spieler lieben, der mit Mut und Herz zur Sache geht. Das ist ein Traum. Woche für Woche die rot-weiße Wand. Das ist einfach mega geil! Dafür liebt uns die Nation, auch wenn sie über manches lächelt. Wat willst do in Bayern oder Dortmund. Un do, do könn mer stolz drop sin.

Wenn man dann sieht, das wir noch einige junge Talente auf der Hinterhand haben, formt sich vor meinem geistigen Auge, schon ein richtig geiler Kader für den Aufstieg.

Und- Die Saison ist noch nicht zu Ende. 🙂 Wir fahren jetzt nach Freiburg! Und schubsen die vom Rasen. Da ist eine 3:4 Schlappe wett zu machen. Also es geht nicht um den Verbleib in der Liga, sondern nur um einen Denkzettel Männer. Das auch der FC Auswärts siegen kann. Also rockt den Schwarzwald. Aber mal so richtig.

Come on Effzeh!

 

 

1. FC Köln: Horn – Sörensen (33. Maroh), Meré, Heintz – Risse, Höger, Hector, Özcan (63. Koziello), Handwerker (79. Cordoba) – Bittencourt, Terodde

FC Schalke 04: Fährmann – Stambouli , Naldo , Kehrer – Goretzka , McKennie – D. Caligiuri , Oczipka – Di Santo (85. Harit) – Embolo (46. Burgstaller) , Konoplyanka (64. Bentaleb)

Tore: 0:1 (5.) Embolo, 0:2 (24.) Konoplyanka, 1:2 (26.) Bittencourt, 2:2 (83.) Risse

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74