Köln- Die Domstadt hat in Problem: zu wenig Wohnraum. Gibt es eine der begehrten Wohnungen auf dem Markt, müssen Interessenten dafür horrende Mieten zahlen. Mittlerweile liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei ca. 7,80 Euro.
So wird der Traum von der Wohnung doch noch wahr
Die wachsende Nachfrage und der begrenzte Wohnraum machen das Leben in Köln fast unbezahlbar. Wie Wohnungssuchende trotzdem ihre Traum-Bleibe finden können, zeigen diese Tipps.
Der Markt ist leergefegt
Köln zählt zwar nicht für den Städten mit den höchsten Mietpreisen in Deutschland, doch die Wohnungsnot ist trotzdem überall spürbar. Während Suchende in München 2022 beispielsweise mehr als 20 Euro pro Quadratmeter zahlen mussten, waren es in Hamburg nur etwa 14,747 Euro. In Köln zahlen Suchende gerade fast die Hälfte als Spitzensatz, durchschnittlich ca. 7,80 Euro.
Zu viel für viele Singles und Familien, denn der Wohnraum ist knapp. Bezahlbare, gut ausgestattete und verkehrsgünstig gelegene Wohnungen sind fast wie ein Märchen aus einer anderen Zeit. Einige kommen deshalb auf außergewöhnliche Ideen und gehen campen, statt sich aus Wohnungsnot heraus bei Freunden oder Bekannten auf der Couch einzuquartieren. Vor allem Studienanfänger haben es in Köln besonders schwer, denn gerade für sie fehlt es an günstigen Unterkünften.
Um auf die gute Wohnraumsituation aufmerksam zu machen, überlegte sich die Plattform CamperDays eine spannende Aktion. 2022 konnten sich Studierende bewerben und mit etwas Glück Platz in einem Wohnmobil ergattern. Wer zum Semesterstart noch keine Bleibe hatte, musste zumindest nicht auf der Straße campieren.
Hans Jörg Depel, Geschäftsführer des Mieterverein Köln, weiß allerdings auch, dass nicht nur Studierende betroffen sind. Aus seinen täglichen Gesprächen kennt er die Nöte, denn viele Familien würden gerne aus ihren sanierungsbedürftigen oder weit vom Stadtzentrum entfernten Wohnungen umziehen, können es aufgrund der steigenden Preise und der Knappheit jedoch nicht. Familien werden deshalb gezwungen, sich im Umland umzuschauen. Dieser Schritt hat jedoch auch Folgen, vor allem für das soziale Umfeld der Kinder. Sie müssen oft ihre gewohnte Umgebung verlassen, Schule und Kindergarten wechseln und sich wieder völlig neu einleben. Auch die Wege zur Arbeit oder zu Freizeitaktivitäten dauern durch den Wegzug oft viel länger.
Vor allem kleine und bezahlbare Wohnungen sind begehrt
Immobilienmakler in Köln-Porz können sich vor Anfragen kaum retten, vor allem in kleinen und günstigen Wohnungen. Doch sie sind längst nicht mehr so einfach zu haben. Viele Makler kommen erst gar nicht dazu, sie überhaupt online anzubieten. Die Kartei mit Interessenten auf der Warteliste ist meist so gut gefüllt, dass die Wohnungen schon ohne teures Marketing oder ein Besichtigung-Marathon vermietet werden können.
5 Tipps, die bei der Suche helfen
Damit die Suche nach geeigneten Wohnraum möglichst effizient und erfolgversprechend wird, lassen sich einige Tricks anwenden.
1. Soziale Medien und die digitale Nachbarschaft sind echte Geheimtipps
Auch für Köln gibt es zahlreiche lokale Gruppen, in denen regelmäßig Anzeigen zu vermietbaren Wohnungen installiert werden. Vielleicht haben sie auch die Freude vor umzuziehen und machen herzlichen auf ihren Kanäle in Facebook, Instagram oder anderen sozialen Medien öffentlich. Es lohnt sich, hier regelmäßig nachzuschauen und so unmöglich den Zuschlag direkt als Erstes zu erhalten.
2. Newsletter der Makler/Wohnungseigentümer abonnieren
Das Abo eines Newsletter kostet nichts und kann so viel bringen. Viele Immobilienvermittler und Projektentwickler informieren Interessenten auf Wunsch über ihre ganz eigenen Kanäle. Wer sich schon vorab für den Newsletter abonniert, bekommt die Traumwohnung womöglich in das Postfach.
Auch die aktive Nachfrage bei Hausverwaltungen kann helfen, kurzfristig an freigewordene Wohnungen zu kommen. Damit der Telefon-Marathon nicht ausartet, sollte eine Liste mit allen infrage kommenden Verwaltungen erstellt werden. Sie hilft, den Überblick zu behalten und motiviert durch fleißiges Abhaken aller getätigten Telefonate zum Weitermachen.
3. Proaktiv werden und eine Zeitungsanzeige aufgeben
Wer verzweifelt eine Wohnung sucht, sollte selbst aktiv werden. Eine Anzeige in der lokalen Zeitung oder online (auch auf den sozialen Netzwerken) kann helfen. Damit das Inserat möglichst gut ankommt, sollte zumindest die gewünschte Quadratmeterzahl und die mögliche Mietzahlung preisgegeben werden. Die Einschränkung von Stadtteilen kann den Sucherfolg allerdings etwas eingrenzen. Deshalb empfehlen Experten, sich noch nicht auf einen Stadtteil zu konzentrieren, sondern zunächst alle infrage kommenden Angebote anzusehen.
4. Mit Senioren zusammenziehen
Mehrgenerationenhaushalt neu gedacht. Auch in Köln gibt es unzählige Wohnungen und Häuser, in denen Senioren oftmals allein leben. Sie sehnen sich nicht nur nach Gesellschaft, sondern haben zugleich ungenutzten Wohnraum. Mittlerweile gibt es in vielen Städten Angebote, bei denen ältere Bewohner und jüngere Wohnungssuchende zusammenfinden. Eine Win-win-Situation für beide. Die Senioren erhalten beispielsweise Unterstützung im Haushalt und haben Gesellschaft. Wohnungssuchende können sich die Miete leisten und haben endlich die eigenen vier Wände. Häufig ergeben sich aus diesen neuen Wohngemeinschaft-Konzepten tolle Freundschaften fürs Leben.
5. Wohnungen tauschen
Nach einer Trennung müssen oder wollen sich viele Ex-Paare verkleinern. Doch gerade der bezahlbare Wohnraum mit geringerer Quadratmeterzahl ist auch in Köln äußerst begehrt. Eine Möglichkeit ist der Wohnungstausch. Es gibt online bereits einige Plattformen, auf denen die Tauschwilligen inserieren können. Eine Familie, die sich beispielsweise nach mehr Platz sehnt, findet hier womöglich Bewohner für ihre kleinere Wohnung und bekommt dafür deren größere Bleibe.