Köln- Es war ein sensationeller Augenblick. Der Moment, als Claudio Pizarro in der Nachspielzeit gegen Hannover, durch den Strafraum fliegt und eine scharfe Hereingabe von Marcel Risse in die Maschen köpft. Die Fankurve springt hoch wie ein Mann und schreit erlöst Tor. Schiedsrichter Markus Schmidt pfeift. Es steht 2:1 auf der Anzeigetafel.
Und in der Kneipe geht sofort das Kölner Torlied los und wir alle singen…und wenn dat Trömmelche jeht und sind so gerade bei „Kölle Aalaf“angekommen, als das Zeichen für den Videobeweis kommt. Es dauert einen Moment und die 2 verschwindet von der Anzeigetafel. Das Tor wurde zurück gepfiffen.Ein billiger Abstoß. Wenige Minuten später wird abgepfiffen und als bittere Realität bleibt ein 1:1 auf der Tafel stehen, während die Zuschauer im Stadion den Schiedsrichter auspfeifen. Und wir stehen einfach nur fassungslos da.
Tja und diese Pfeife,Markus Schmidt, hat uns in diesem Spiel hart zugesetzt. Definitiv gab es zwei Abseits Entscheidungen, die den FC um zwei eine echte Torchance gebracht haben.
Es scheint überhaupt so zu sein, das es gerade bei Hannover 96 gegen den 1.FC Köln,immer wieder dubiose Schiedsrichter Entscheidungen zum Nachteil des FC gibt. Ich erinnere mich noch sehr gut an das Heimspiel gegen H96, als die Hand Gottes von Andreasen das Spiel entschieden hat. Herrje. Auch damals hätten wir das Ding aus eigener Kraft rocken können.
Und genauso war es auch diesmal. Es ist zum Mäuse melken! Wir hatten das Spiel in der Hand.Eindeutig. Nach dem wunderschönen Freistoß und dem Treffer von Osako (29.) sah es doch bestens für uns aus. Eigentlich. Denn das wieder einmal, nach knapp acht Minuten der Ausgleichstreffer erfolgt, ist für mich schier unfassbar.
Vor allem, das dieser Einbruch so vehement war. Orientierungslos und ohne jegliche Zuordnung wird agiert. Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Was passiert da auf dem Rasen? Das sind doch Vollprofis! Die müssten doch aus den letzten drei Spielen längst gelernt haben. Das dem Gegner das Feld so klaglos überlassen wird, will mir einfach nicht in den Kopf. Sorry.
Die Gruppe hat Charakter. Die Gruppe will vom Tabellenende weg. Die Gruppe kämpft. Ja. Alles klar. Glaube ich auch. Jedoch was ich sehe ist, das es wieder zwei Spielphasen gab, in denen die Abstände vom Gegner Meter weit waren. Bewegungslosigkeit in der gemeinsamen vorwärts Bewegung und immer wieder diese dilettantischen Pässe. Herrje.
Ich verstehe und erkenne keine strategische Einheit der Gruppe. Weder in der vorwärts- noch in der rückwärts Bewegung. Die Räume für den Gegner sind so groß, das nur ein Tor für Hannover, das in einer solchen Phase fällt, noch wenig ist. Es bleibt eher das Gefühl, es wäre eine fette Packung geworden, hätten wir nicht Timo Horn im Kasten.
Das was beim FC an Standards verbessert wurde, vermisse ich jetzt beim Zusammenspiel im Mittelfeld. Was war da los nach der Pause? Die Einwechslung von Koziello brachte noch einmal gut organisierten Vorwärtsdrang. Ja. Aber wieso spielt der nicht von Beginn an? Das brachte uns noch einmal in Aussichtsreiche Positionen. Da war für einen Moment sichtbarer Spielfluss.
Ich habe das Gefühl, für was der FC da eigentlich auf dem Rasen steht, verloren. Ich frage. Doch ich werde keine Antworten bekommen. Am Schiedsrichter allein, kann ich es nicht festmachen. Denn selbst ein ungerechter Abseitspfiff heißt nicht, das der Ball wirklich im Netz gelandet wäre, wie beim Pizarro Tor. Der war drin.
Mit diesem Spiel ist der Abstieg deutlicher denn je eingeläutet. Nächste Woche in Leipzig, kann man bei der derzeitigen Form der Sachsen, letztlich nur die Anzahl der Tore gegen uns begrenzen, aber nicht mit einem Auswärtssieg rechnen.
Ich bin traurig auf der einen Seite, weil ich es schön gefunden hätte, wenn wir Erstligist geblieben wären. Andererseits kommen mir die Montagsspiele entgegen. Es gibt eindeutig weniger zu organisieren. Am Ende gehen zwölf Monate schnell vorbei. Davor stehen aber viele Spiele mit Siegen. Und ich feier eben halt lieber Siege.
Die Bundesliga Saison 2017/18 wird uns als Pech und Schwefel behaftet in Erinnerung bleiben. Das Jahr 2017 und die Zeit mit der Rückkehr des Geißbock in die Euroleague, wird unvergessen bleiben.
Leidig darüber zu reden, was oder wie, oder warum alles so kam. Mir jetzt egal. Selbst der Vorstand kann von mir aus bleiben. Selbst den Shit habe ich bereits abgehakt. Isso.
Mehr Desaster als bisher geht eigentlich gar nicht. Jetzt ist genug. Ich schaue einfach optimistisch in die Zukunft.
Ich hoffe das es auch am Geißbockheim diese Woche endlich diesen Umschwung gibt. Das nun endlich angefangen wird, den neuen Kader für den Wiederaufstieg zu bilden und das eine Gruppe zusammenstellt wird, die das locker bewältigt. Das wäre sehr nett und für viele von uns hilfreich.
Denn das wir für den Club durchs Feuer gehen, daran gab es doch wohl nie einen Zweifel, oder 1.FC Köln?
Wo anders auf der Welt und welcher Verein auf der Welt, kann sich auf seine Fans so verlassen wie der FC? Wo bitte wird ein Abstieg, so furios und euphorisch begleitet, wie durch uns? Jetzt seid ihr dran. Ohne Parolen.Mit schlüssigen Antworten. BitteDanke!
Euch eine schöne Woche. Bis Sonntag, dann bin ich wieder dabei, wenn es heißt:Come on Effzeh! 🙂
1. FC Köln: Horn – Hector, Heintz, Meré, Sörensen, Risse – Höger, Jojic (70. Koziello), Özcan (85. Pizarro) – Osako, Terodde (60. Zoller)
Hannover 96: Tschauner – Sorg, Sané, Elez, Korb (65. Karaman) – Ostrzolek – Schwegler, Fossum (90. Hübner), Klaus (71. Harnik) – Bebou, Füllkrug
Tore: 1:0 Osako (29.), 1:1 Füllkrug (37.)