1. FC Köln – Gala in Müngersdorf und Hühnerhaut Momente

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1. FC Köln gegen Hertha BSC Berlin Foto (c) Stadionkind Micha @schoti75
1. FC Köln gegen Hertha BSC Berlin Foto (c) Stadionkind Micha @schoti75

Köln – Der 1. FC Köln bescherte seinen Fans im ausverkauften Müngersdorfer Stadion mit einem 5:2 Heimsieg über Hertha BSC und dem zweiten Freitagssieg in Folge und obwohl es eigentlich um nichts mehr ging, Hühnerhaut Momente. Bekanntlich gehen Geißbock  Spiele gegen den Tabellenletzten auch schon mal verloren, doch diesmal lieferte der 1. FC Köln seinen Fans eine Fußball-Gala.

Der FC mit Traumstart

Steffen Baumgart veränderte den Kader aus dem Leverkusen Spiel nur auf zwei Positionen. Kingsley Schindler für Benno Schmitz und Eric Martel für Jan Thielmann. Der Start der Partie war dann direkt auch ein Träumchen. Flanke von Eric Martel, Davie Selke ist zur Stelle und köpft zum 1:0 ein (8.). Bämm!  So einfach kann Fußball sein. Leider trafen beim Kopfballduell zuvor Selke und Filip Uremovic  zusammen und beide Spieler wurden danach verletzt ausgewechselt. Für Davie Selke kam dann Steffen Tigges in der 24. Minute.

Hertha BSC  macht den Ausgleich

Der Hertha Fanblock wurde ziemlich laut, aber die Geißbock Fans trieben die Mannschaft ebenso vehement an. Was für eine Kulisse. Der FC machte Druck.  Der Berliner Torwart Christensen lenkte einen Schuss von Jonas Hector am rechten Pfosten vorbei (15.). Die Berliner wurden jetzt bissiger und drückten den FC hinten rein. Jeff Chabot kann einen Ball zuerst abwehren, dann folgt Pingpong mit dem Ball im Strafraum, King Schindler haut das Ding weg, doch der landet genau bei Lucas Tousart, der direkt abzieht und dessen abgefälschter Schuss zum 1:1 in den Kölner Maschen einschlug (18.). Shit Happens!  Ein wenig Konfus und ungewohnt aus den letzten Spielen.

Hertha trifft erneut und geht in Führung

Tigges kommt. Super Flanke von Linton Maina, der erneut ein großes Spiel macht und  Kingsley Schindler scheitert per Kopf an Christensen(25.). Dann ein Superschuss von Ellyes Skhiri, der aber leider auch bei Christensen endet (28.). Martel zirkelt einen Ball knapp über das Tor(31.). Köln ist viel besser im Spiel als von mir erwartet. Dann ein langer Ball auf  Dodi Lukebakio, der lässt Jonas Hector aussteigen und schiebt den Ball auf  Stevan Jovetic. Marvin Schwäbe kommt nicht ran und der Ball landet zum 1:2 im Kölner Netz (33.).

Mann, oh Mann, dachte ich, das ging aber einfach.  Für einen Moment denke ich, Alter Schwede, das kann aber heute gehörig ins Auge gehen.

Köln kämpft und das Blatt wendet sich

Auf den Rängen toben beide Blocks und auf dem Rasen wird es etwas wild. Im Mittelfeld  wird von beiden Mannschaften hart aber fair gekämpft wie in einem Pokalfinale. Köln ist energisch und wach und gewinnt dann wieder mehr zweite Bälle.

Hector, Skihiri,Maina,Kainz und Martel ackern und drücken. Dann eine Flanke von Florian Kainz. Timo Hübers ist zur Stelle. Per Kopf verlängert er den Ball und der landet zum 2:2 in den Berliner Maschen (39.). Wahnsinn! Wo kam der denn her, denke ich. Und dann platzt irgendwie der Knoten und die Aktionen der Geißböcke werden immer besser.

Die Pässe sitzen wie maßgeschneidert, das Tempo ist da und dann ein Konter über Tigges und Maina. Der Ball kommt auf Ellyes  und dessen leicht abgefälschter Abschluss zappelt zum 3:2 im Berliner Netz (43.).  Was für ein Spiel und Hühnerhaut pur bei dem was auf den Rängen in Müngersdorf abgeht und bei den folgenden Versuchen von Kainz und Hübers, die einen weiteren Treffer verpassen. Christensen hält die Berliner im Match. Pause.

Pausengeflüster

„Wieso halten eigentlich ausgerechnet alle Bundesliga Torhüter gegen den FC so gut? Flekken……Schei…Gegentore wie aus dem Nichts…..Es geht ja um Nichts, war ja klar das wir erst mal hinten liegen…. Martel, was für eine Entwicklung……..heule weil ich weiß, dass es mein letztes live Spiel mit Jonas ist……….Maina überrennt heute wieder alles, unglaublich, hoffentlich kaufen sie uns den nicht im Sommer auch noch weg…“

Das Steffen Baumgart nach der Pause nichts ändern muss, war angesichts der letzten Minuten der ersten Hälfte klar, doch der nahm Eric Martel wegen der Gelben Karte raus und brachte Jan Thielman.

Und sofort ging auf dem Rasen die Lucy ab. Erste Aktion von Thielmann ist eine Flanke auf Steffen Tigges, der knapp an der Hereingabe vorbeirauschte(47.). Fast die gleiche Szene eine paar Minuten später, Tigges ackert wie verrückt und ist nahe dran, aber Christensen hält. Ein Tor würde dem Jungen auch echt guttun, wehe, wenn bei dem der Knoten platzt, denke ich.

Thielmann kommt nach Hertha Ecke an den Ball und dann geht es mit Linton ab in Richtung Hertha Tor. Doppelpass, Jan Uwe schließt ab, übersieht leider Dejan der auf links mitgelaufen ist. Und?  Christensen rettet! (48.).  Die Südkurve tobt und ich kriege erneut eine Hühnerhaut.

Ecke Köln. Dejan Ljubicic. Sofortabnahme und Dropkick.  Christensen! Alter Schwede! Krass, was der alles hält. Wieder Ecke für Köln. Die alte Dame wird jetzt am eigenen Strafraum fixiert. Hübers trifft per Kopf nur die Latte (59.).

Sabine Töpperwien, hätte in der WDR-Radiokonferenz an dieser Stelle bereits zum dritten Mal gekreischt: „Was bitte, liebe Zuschauer, ist denn hier los? Dieser 1. FC Köln spielt ja wie entfesselt!“

In dieser starken Phase der Kölner kommt Jeesic Ngankam fast zum Ausgleich. Marvin Schwäbe lenkte dessen Schuss jedoch mit einer Glanzparade zur Ecke (63.).

„Hübramowitsch“ mit dem Tor des Monats

In diesem Spiel passt jetzt auf einmal alles, was in vielen Spielen der Saison nicht immer der Fall war. Die Berliner Fans sind wieder da und geben ihre Mannschaft, die mir irgendwie auch leid tut, beileibe nicht auf. Aber auch die Kölner Kurve ist gierig und es erschallt der Come on Effzeh Wechselgesang. In der Nordkurve ist die nächste Hühnerhaut fällig.

Dann Linton Maina mit einer Traumflanke und wieder ist die komplette Kölner Abwehr mit im Berliner Strafraum. Timo Hübers verlängert in „Ibrahimovic Manier“ mit der Hacke und der Ball landet unhaltbar für Christensen, zum „Tor des Monats Mai“ und zum 4:2 im Berliner Netz (69.). Dann trifft Steffen Tigges nur den Pfosten. Jeff Chabot knallt den Nachschuss in den Südkurven Oberrang (77.). Meine Fresse, was für Chancen! An der Seitenlinie greift sich Steffen Baumgart ins Gesicht und dreht sich zur Bank. Danach rotiert er wieder auf und ab, als läge der FC drei Tore zurück.

Eigentlich ist alles in trockenen Tüchern, Baumgart wechselt noch mal. Und Joker Denis Huseinbasic fällt knapp sechs Meter vor dem Tor der Ball vor den Fuß und er knallt ihn trocken zum 5:2 ins Berliner Netz (81.).  What a day ! What a match! Ich flippe hier aus. Wir haben 41 Punkte und stehen in der Tabelle vor Gladbach! Vor. Das ist eminent wichtig, weil Flachbach gestern in Dortmund eine ordentliche Niederklage kassierte.:-) Löppt.

Am Samstag müssen wir nach Bremen zum SVW und ich freue mich, wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!

Die Stimmen zum Heimspiel und dem Rasen Event in Müngersdorf

Timo Hübers: „Da war alles drin. Eine super Leistung und Atmosphäre, ein rundum gelungener Abend. Ein Doppelpack zu Hause vor den eigenen Fans, das erlebt man nicht so oft als Innenverteidiger. Wir haben eine richtig gute Truppe zusammen, mit der wir gemeinsam Spiele gewinnen wollen. Es macht einfach Bock, mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“

Jeff Chabot: „Für die Fans war das Spiel sehr attraktiv. Wir bekommen die Gegentore etwas zu leicht. Nach dem 1:2 haben wir eine gute Mentalität gezeigt. Ich bin rundum glücklich, dass ich hier bin. So einen Teamgeist habe ich bisher noch kein zweites Mal gefühlt.“

Steffen Baumgart: „Ich habe heute ein sehr gutes Spiel von uns gesehen. Wir haben extrem viele Chancen gehabt. Nach einem guten Start liegen wir auf einmal hinten. Die Jungs haben aber eine super Reaktion gezeigt und das Spiel gedreht. Wichtig war für mich, dass wir in der zweiten Hälfte nicht aufgehört haben und zumindest ein paar unserer Tormöglichkeiten noch genutzt haben.“

Jazzie: „Es tut mir leid für die Hertha, die alle gegeben hat, aber leider muss sie ohne Schützenhilfe aus Köln sehen, wie sie den Klassenerhalt hinbekommt. Köln hat es einfach unglaublich gerockt. Für mich war das eine Fußball Gala in allen Belangen und mit 31 Torabschlüssen eine der stärksten Angriffsleistungen dieser Saison. Einfach mega. Wenn der Einsatz wie an den letzten beiden Freitagen so bleibt, dann ist mir trotz des Verlustes unserer Legenden zum Saisonende, um die Zukunft dieser Mannschaft nicht bange. Da verlassen zwei Vorbilder für viele Generationen junger FC Fußballer den Verein und darauf können wir stolz sein.“

 

So standen die Teams in Müngersdorf auf dem Grün

1. FC Köln: Schwäbe – Schindler (70. Kilian), Hübers, Chabot, Hector – Skhiri, Martel (46. Thielmann) – Ljubicic, Kainz (70. Huseinbasic), Maina (84. Lemperle) – Selke (24. Tigges)

Hertha BSC: Christensen – Kenny, Uremovic (12. Rogel), Kempf, Plattenhardt (61. Mittelstädt) – Tousart, M. Dardai (61. S. Serdar)  – Lukebakio (80. Ejuke), Jovetic, M. Richter – Niederlechner (61. Ngankam)

Tore: 1:0 Selke (8.), 1:1 Tousart (18.), 1:2 Jovetic (33.), 2:2 Hübers (39.), 3:2 Skhiri (43.), 4:2 Hübers (69.), 5:2 Huseinbasic (81.)

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74