Köln- Selbst heute morgen bekomme ich das fette Grinsen nicht aus dem Gesicht. Ein 3:1 Sieg zum Start in in die Bundesligasaison 2021/22 gegen Hertha BSC und 16500 Fans im Stadion. Was für Bilder. Was war das für ein Gefühl. Hühnerhautmomente.
Dabei fing die Partie im RheinEnergieStadion an wie in der letzten Saison. Nach sechs Minuten lag der Ball hinter Timo Horn im Netz. Freistoß. Drei Berliner frei vor Horn und zack war das Ding drin. Shit happens. Schnappatmung in Ostfriesland.
Jedoch ein Gedanke den ich schon lange nicht mehr hatte tauchte wie aus dem Nichts auf. Ein Spiel hat 90 Minuten und das war es sicher noch nicht. In den nächsten zwanzig Minuten schienen die Berliner die Partie im Griff zu haben, doch dann ordnete Steffen Baumgart wild an der Seitenlinie agierend etwas um und der 1.FC Köln drängte die Berliner immer weiter in den eigenen Strafraum. Die Partie lief jetzt ein wenig vogelwild, aber mit einigen guten Abschlüssen der Geißböcke.
Immer besser besetzten die Kölner die Räume und dann war es so weit. Eine gefühlvolle Flanke von Kainz über links und das hübsche Köpfchen von Tony Modeste ist zur Stelle und zack ist das Ding drin. (40.) Der erste 😍 von Anthony seit langer Zeit in Richtung der Ränge und das Stadion scandiert lautstark „Modeste, Modeste,Anthony…….“. Im vorbeigehen spritzt er übermütig Steffen Baumgart Wasser aus der Trinkflasche ins Gesicht. Hammer! Mit 1:1 geht es in die Pause.
Ein komplett anderer FC spielt sich in die Herzen der Fans
Wer Skepsis angesichts des Spielstandes hatte und vermutete, das Pal Dardei die Berliner in der Pause zur Ordnung gerufen hatte lag richtig. Doch offenbar waren die Ansagen von Baumgart in der Kabine die Besseren. Und Berlin bekam nichts auf die Kette. Oder besser, die Kölner spielten einfach zu stark.
Die Geißböcke legten jetzt erst richtig los und man konnte sehen wie Hertha mehr und mehr in die Knie ging. Es roch nicht nur nach Tor, nein, Modeste flankte nach Ballerorberung! und ballert aufs Tor. Der abgefälschte Ball wurde von Schwolow nach vorne abgewehrt und der Kopf von Florian ist zur Stelle und er machte das 2:1 Führungstor für den FC. (52.)
Und dann stürmt Benno Schmitz mit Richtung Strafraum. Ich traue meinen Augen nicht als ich seinen wundervollen Pass auf Florian Kainz sehe und der schließt furios ab.(55.) Da prangt es auf der Anzeige, das 3:1. Fein.
Großartiger Teamgeist bis zum Schluß
Und das war dann die Minute im Spiel wo bei mir früher immer der Zidder begann. Kann oder wird der 1.FC Köln das jetzt halten und durchbringen?
Es gab kein Zittern bis zum Abpfiff. Denn auch nach Wechselphasen auf beiden Seiten, ergab sich für mich kaum ein Unterschied. Wir standen robust in den Zweikämpfen. Die Abwehr und die Angriffe waren aus einem Guss.
Baumgart hat nicht zu viel versprochen
Ohne wenn und aber, hat der neue Coach es in fünf Wochen geschafft, eine Einheit und eine Moral in der Mannschaft zu schaffen, die mich total begeistert. Dabei geht es mir nicht um die Höhe des Sieges, sondern um das , wie der Sieg zustande kam. Ich kann keinen Spieler hervorheben, denn das war purer Teamspirit. Das war Wille und Einsatz bis zur letzten Minute. Das war so, wie wir Fans uns unseren FC immer schon gewünscht haben.
Und logisch war nicht alles perfekt. Mich stört das nicht. Die Fans im Stadion waren in jedem Fall genauso begeistert wie ich. Und ich denke mir, das der Eine oder Andere von Euch, das gestern noch gefeiert hat.
Ich freue mich natürlich auf das nächste Heimspiel gegen den VFL Bochum und bin gespannt wie ein Flitze-bogen auf das Spiel am nächsten Sonntag in München, wo wir den Bayern dann ein Unentschieden abringen werden. Wird auch Zeit das wir Kölner in München nicht nur den Bus im Tor parken. Sicher ist der FC Bayern ein anderes Kaliber als Hertha BSC, doch mit unseren aktuellen Geißböcken ist in dieser Saison alles möglich.
Ich freue mich auf das nächste Mal wenn es wieder heißt – Come on Effzeh!
So standen die Teams in Müngersdorf auf dem Rasen
1. FC Köln: T. Horn – Schmitz (84. Ehizibue), Hübers, Czichos, Hector – Skhiri – Thielmann, Ljubicic (76. Özcan), Kainz (76. Schaub) – Modeste (76. Andersson), Uth (68. Duda).
Hertha BSC: Schwolow – Pekarik (59. Zeefuik), Stark, Dardai, Plattenhardt – Ascacibar – Boateng (59. Klünter), Tousart – Serdar – Cunha (65. Lukebakio), Jovetic (65. Richter).
Tore: 0:1 Jovetic (5.), 1:1 Modeste (40.), 2:1 Kainz (52.), 3:1 Kainz (55.)