Köln- „Die Kölner spielen planlos. Sie sind auf der Suche nach sich selbst“, kommentiert Sky Field Reporter Wolf Fuss in der 80 Minute. Das war beim Stand von 1:3, das auch als Endergebnis der Bundesliga Begegnung des 1.FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach, auf der Anzeigentafel im RheinEnergieStadion stand.
Der Klassenunterschied beider Mannschaften lässt mich sprachlos zurück. Das wir so blutleer und chancenlos dastehen könnten, hätte ich mir im kühnsten Traum nicht vorstellen können.
Das dritte Spiel der Bundesliga Saison 2020/21 förderte wirklich alle Schwächen der Kölner Mannschaft und des Trainers zu Tage. Nur die letzten 10 Minuten des Spiels, als die Gladbacher sich zurückfallen liessen, deuteten an, wie ein Spiel des FC laufen könnte. Doch wird Trainer Markus Gisdol es schaffen, das in der Länderspielpause in der Mannschaft fest zu etablieren?
Die Angst und die Resignation die ich in den Augen einiger Spieler gesehen habe, lässt mich eher vermuten, das Selbstbewusstsein und Vertrauen, in diesem Kader, lediglich noch ein geflügeltes Wort ist. Aber was weiß ich schon. Ich weiß nur, das ich vorläufig für ein Spiel des 1.FC Köln nicht alles stehen und liegen lassen muss, um mit meiner Mannschaft mit zu fiebern.
Die Kommentare von Held und Gisdol, vor und nach den letzten drei Spielen erscheinen mir als hilflose Standards, sind beliebig und ich verstehe gerade nicht, welche Hoffnungen im Verein und in der Kabine sich dahinter verbergen.
Was sehen die auf dem Rasen, was ich nicht sehe?
Sind die fehlenden Fans der Zaubertrick, die den leblosen Kickern Leben einhauchen sollen? Die 300 gestern waren ein seriöses Beispiel, das es nicht funktionieren wird. Nach dem 0:2 war Schicht auf den Rängen. Das wird sich auch bei 10.000 nicht ändern. Vielleicht wird eines Tage bei vollen Rängen so etwas wie Teamspirit in Müngersdorf zurückkehren, aber bis dahin wird sich erst einmal nichts ändern. Ich vermute das wir die Abstiegszone für längere Zeit nicht verlassen werden. Hier ein paar FC Zitate nach dem Spiel.
Elvis Rexhbecaj: „Wir haben heute die ersten zwanzig Minuten verpennt und schenken dem Gegner zwei Tore. Da können wir uns bei Timo bedanken, dass es nicht schon 0:3 oder 0:4 steht. Hinten raus haben wir es dann besser gemacht, aber wenn du so leichtfertig Gegentore bekommst, wird es gegen jeden Gegner schwer.
Timo Horn: „In einem Derby gegen Gladbach war das natürlich nicht das, was wir auf den Platz bringen wollten. Auch wenn es immer etwas anderes mit Zuschauern ist, waren wir in den ersten Minuten chancenlos. Das muss man ganz klar so resümieren. Im Endeffekt hat Gladbach heute ein sehr gutes Spiel gemacht und wir haben sie teilweise zu Torchancen eingeladen.
Horst Heldt: „Wir haben das Spiel verdientermaßen verloren, auch wenn wir es in der zweiten Hälfte besser gemacht haben. Gladbach war in allen Belangen heute besser. Das werden wir in der Länderspielpause aufarbeiten müssen.“
The FC Köln is doing FC Köln things. Stand der Dinge: Frust.!
Ich gehe zurück auf mein Gerüst und schaue über den Dachgiebel in den blauen Himmel und strecke dem BVB Fan, der gerade aus der Kneipe kommend, unten mit dem Fahrrad vorbeifährt und ruft:“Moin! Scheiße gelaufen, was Alter!“ den gestreckten Mittelfinger hinterher. Was soll es. Er hat Recht. Ich warte auf bessere Tage. Wie immer.
Am Sonntag, den 18. Oktober empfängt der FC das Team von Eintracht Frankfurt. Anstoß ist um 15.30 Uhr. Dann heißt es wieder: Come on Effzeh!
So standen die Teams auf dem Rasen
1. FC Köln: T. Horn – Ehizibue (66. Limnios), Sörensen, Bornauw, Czichos (46. Wolf), J. Horn – Duda (77. Tolu), Skhiri (85. Höger), Drexler (77. Thielmann), Rexhbecaj – Andersson
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus – Hofmann (88. Traore), Stindl (77. Wolf), Thuram (68. Hermann) – Plea (88. Embolo)
Tore: 0:1 Plea (14.), 0:2 Lainer (16.), 0:3 Lainer (56.), 1:3 Rexhbecaj (84.)
Gelbe Karten: Ehizibue, Rexhbecaj, Sörensen – Bensebaini, Hermann, Lainer