Köln -Manchmal ist es gut wenn man den Einladungen zu Konzerten Folge leistet. Nun ist ja moderner Jazz nicht mein Spezialgebiet und doch nahm ich gestern die Einladung von Fotograf Gerhard Richter (Fotos zu diesem Beitrag) an und besuchte das „Alte Pfandhaus“ in der Kölner Südstadt, einmal ohne vorherigen Plan. Es gab KLARO!
Das ist ein Bandname entspringt Karolina Strassmayers Kindheit als Wortspiel mit ihrem Spitznamen Karo. „“˜Klaro – Karo!“™ war immer ein Wort der Ermutigung, ein sanfter Schubs, mich in die Welt hinauszutrauen“, sagt Strassmayer, „deshalb war es nur natürlich meine Band so zu nennen „” KLARO!“ Karolina Strassmayer war mir bis gestern vollkommen unbekannt und somit betrat ich Jazz Neuland.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]
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Zum zweiten einem furiosen Jazz Quartett. Geboten wurden schlafwandlerische Spielroutinen angereichert mit unendlich viel Gefühl. Ein Jazz Traum wenn man die Augen schloß. Das war aber so kaum möglich, den sonst hätte man die unglaubliche Spannung der Musiker untereinander nicht mitbekommen. Es wurden wunderbare Geschichten erzählt, denn einige der Kompositionen von Carolina Strassmayer entspringen dem wirklichen Leben.
Es war grandios, ihren in Töne gewandelt Erlebnisse zu verfolgen. Sie benutzt ihr Saxophon im Gegensatz zu vielen Kollegen des Genres modernes Saxophon nicht, um den Hörer mit technischen Fertigkeiten und Geschwindigkeit auf den Klappen zu verblüffen, sondern eher um Gespräch und Storytelling spannend zu gestalten. Das wurde von Ihren Kollegen auch dementsprechend aufgenommen.
Perfekt empfand ich die Begleitung des Bassisten Martin Gjakonovski. Sein liebevoll zurückhaltendes und doch entscheidend prägnantes Bassspiel, lieferte er einen grandioses Teppich für Schlagzeug und Vibraphon. Sein groove und seine Saiten gestalteten den Raum warm und angenehm.
Meine privat Sensation war der international etablierte und in New York lebende Vibraphonist Stefan Bauer. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich einen Vibraphonisten nach Lionel Hampton gehört habe, der mich so beeindruckt hat. Seine Akkordfolgen und Wechsel legten sich so geschickt drapiert unter das Saxophon, das es ein Freudenfest für meiner Ohren war.
Sorry das ich so ins schwärmen gerate, doch das Vibraphon Klang für mich gestern um ein vielfaches besser und interessanter, als so mancher Jazz Flügel tut. Was für ein Timing und welch Brillianz. Was für ein gefühlvoller Klangteppich. Der ermöglichte geniale Dialoge zwischen den vier Musikern und brachte letztlich gestern Abend, selbst für Unkundige wie mich,ein verständliches gesamt Kunstwerk hervor.
Ich war mächtig neugierig und musste Stefan Bauer nach dem Konzert unbedingt fragen, wie man denn zu einem solchen Verständnis für Akkorde, Lagen und derartig fulminanten Tonfolgen kommen kann. Er antwortete mir sehr freundlich:“Ich habe als kleiner Junge mit Klavier begonnen und kam erst ziemlich spät, also mit neunzehn Jahren zum Vibraphon.“
Ich hatte vergessen ihn zu fragen wer sein Vorbild war, aber egal. Er hat es in jedem Falle geschafft, einen neuen Fan zu gewinnen. Der Name Drori Mondlak sagte mir vorher nichts und doch habe ich natürlich Auge und Ohr foccussiert in Richtung Trommeln gehabt und eine exorbitant fantastische Lehrstunde Jazzdrums bekommen. Der Set Aufbau allein ist für Drummer sehenswert. Der Klang und seine Spielart sind extrem unique und einfach perfekt. Er steht in diesem Quartett für das Außergewöhnliche Moment. Er bringt manchmal ungewohnt überraschende Akzente hervor und liefert mit seinen Rhytmen einen perfekten Spannungsbogen.
Stellt Euch das in ungefähr so vor. Das musikalische Quartett wandert Arm in Arm die Sixt Avenue in New York runter und erzählt sich dabei lachend, was Sie gemeinsam gerade erlebt haben. Jeder bringt sich mit einem Gimmick oder einer Bemerkung ein. Sie sprechen über Ihre Gefühle und einer hat für den anderen Verständnis. Die Stimmung ist fröhlich, gut und sehr harmonisch. Oder sie sitzen in einer Runde und erzählen sich Geschichten aus ihrer Jugend. Wie vier gute Freunde. Die schon lange Nächte gemeinsam durchlebten, sich etwas zu sagen haben und jetzt gemeinsam als gute Geschichten Erzähler auf der Bühne stehen.
Kann es für einen Jazz Hörer etwas schöneres geben als so etwas zu erleben, zu sehen und zu empfinden? Harmonie in der Musik und im Leben, beides beflügelt uns. Es stimmt mich positiv und dieses Konzert gestern war ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk des Alten Pfandhaus. Für das sich übrigens auch die Musiker beim Pfandhaus bedankten.
Ich kann last but not least, nur Danke sagen, für ein super tolles Konzert und kann Euch nur raten, setzt KLARO! auf Eure „to do liste“ bei den Konzerten in 2014 und natürlich für den Kauf einer CD (Siehe Link unten).