Jazzie im Neuland bei Karolina Strassmayer & Drori Mondlak – KLARO!

11376
Karolina Strassmayer & Drori Mondlak - KLARO! Foto (c) Gerhard Richter Köln
Karolina Strassmayer & Drori Mondlak - KLARO! Foto (c) Gerhard Richter Köln

Köln  -Manchmal ist es gut wenn man den Einladungen zu Konzerten Folge leistet. Nun ist ja moderner Jazz nicht mein Spezialgebiet und doch nahm ich gestern die Einladung von Fotograf Gerhard Richter (Fotos zu diesem Beitrag) an und besuchte das „Alte Pfandhaus“ in der Kölner Südstadt, einmal ohne vorherigen Plan. Es gab  KLARO! 

Karolina Strassmayer & Drori Mondlak - KLARO! Foto (c) Gerhard Richter Köln
Karolina Strassmayer & Drori Mondlak – KLARO! Foto (c) Gerhard Richter Köln

Das ist ein Bandname  entspringt  Karolina Strassmayers Kindheit als Wortspiel mit ihrem Spitznamen Karo. „“˜Klaro – Karo!“™ war immer ein Wort der Ermutigung, ein sanfter Schubs, mich in die Welt hinauszutrauen“, sagt Strassmayer, „deshalb war es nur natürlich meine Band so zu nennen „” KLARO!“ Karolina Strassmayer war mir bis gestern vollkommen unbekannt und somit betrat ich Jazz Neuland.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Html code here! Replace this with any non empty text and that's it.

Relaxed nahm ich im gut gefüllten Rund des Pfandhaus Platz um der  in New York und Köln lebenden, österreichische Altsaxophonistin Karolina Strassmayer ihrem Quartett zu zuhören. Und wurde vollkommen überrascht. Zum einen von einem wirklich phantastischen Soundmix, hier muss man dem Mann an den Schiebereglern des Pandhaus ein riesengroßes Kompliment aussprechen, weil er dem Konzert eine grandiose Akkustik verlieh. Das war ein genialer und absolut ausgewogener Studio Mix, der wirklich jede Nuance eines jeden Instruments zum tragen brachte.

Karolina Strassmayer & Drori Mondlak - KLARO! Foto (c) Gerhard Richter Köln
Karolina Strassmayer & Drori Mondlak – KLARO! Foto (c) Gerhard Richter Köln

Zum zweiten einem furiosen Jazz Quartett. Geboten wurden schlafwandlerische Spielroutinen angereichert mit unendlich viel Gefühl. Ein Jazz Traum wenn man die Augen schloß. Das war aber so kaum möglich, den sonst hätte man die unglaubliche Spannung der  Musiker untereinander nicht mitbekommen. Es wurden wunderbare Geschichten erzählt, denn einige der Kompositionen von Carolina Strassmayer entspringen dem wirklichen Leben.

Es war grandios, ihren in Töne gewandelt Erlebnisse zu verfolgen. Sie benutzt ihr Saxophon im Gegensatz zu vielen Kollegen des Genres modernes  Saxophon  nicht, um den Hörer mit technischen Fertigkeiten und Geschwindigkeit auf den Klappen zu verblüffen, sondern eher um Gespräch und Storytelling spannend zu gestalten. Das wurde von Ihren Kollegen auch dementsprechend aufgenommen.

Perfekt empfand ich die Begleitung des Bassisten Martin Gjakonovski. Sein liebevoll zurückhaltendes und doch  entscheidend prägnantes Bassspiel, lieferte er einen grandioses Teppich für Schlagzeug und Vibraphon. Sein groove und seine Saiten gestalteten den Raum warm und angenehm.

Meine privat Sensation  war  der international etablierte und in New York lebende Vibraphonist Stefan Bauer. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann ich einen Vibraphonisten  nach Lionel Hampton gehört habe, der mich so beeindruckt hat. Seine Akkordfolgen und Wechsel legten sich so geschickt drapiert unter das Saxophon, das es ein Freudenfest für meiner Ohren war.

Sorry das ich so ins schwärmen gerate, doch das Vibraphon  Klang für mich gestern um ein vielfaches besser und interessanter, als so mancher Jazz  Flügel tut. Was für ein Timing und welch Brillianz. Was für ein gefühlvoller Klangteppich. Der ermöglichte geniale Dialoge zwischen den vier Musikern und brachte letztlich gestern Abend, selbst für Unkundige wie mich,ein verständliches gesamt Kunstwerk hervor.

Ich war mächtig neugierig und musste  Stefan Bauer nach dem Konzert  unbedingt  fragen, wie man denn zu einem solchen Verständnis für Akkorde, Lagen und derartig fulminanten Tonfolgen kommen kann. Er antwortete mir sehr freundlich:“Ich habe als kleiner Junge mit Klavier begonnen und kam erst ziemlich spät, also mit neunzehn Jahren zum Vibraphon.“

Ich hatte vergessen ihn zu fragen wer sein Vorbild war, aber egal. Er hat es in jedem Falle geschafft, einen neuen Fan zu gewinnen. Der Name Drori Mondlak sagte mir vorher nichts und doch habe ich natürlich  Auge und  Ohr foccussiert in Richtung Trommeln gehabt und eine exorbitant fantastische Lehrstunde Jazzdrums bekommen. Der Set Aufbau allein ist für Drummer sehenswert. Der Klang und seine Spielart sind extrem unique und einfach perfekt. Er steht in diesem Quartett für das Außergewöhnliche Moment. Er bringt manchmal ungewohnt überraschende Akzente hervor und liefert  mit seinen Rhytmen einen perfekten Spannungsbogen.

Stellt Euch das in ungefähr so vor. Das musikalische Quartett wandert Arm in Arm die Sixt Avenue in New York runter und erzählt sich dabei  lachend, was Sie gemeinsam gerade erlebt haben. Jeder bringt sich mit einem Gimmick oder einer Bemerkung ein. Sie sprechen über Ihre Gefühle und einer hat für den anderen Verständnis. Die Stimmung ist fröhlich, gut und sehr harmonisch. Oder sie sitzen in einer Runde und erzählen sich Geschichten aus ihrer Jugend. Wie vier gute Freunde. Die schon lange Nächte gemeinsam durchlebten, sich etwas zu sagen haben und jetzt gemeinsam als gute Geschichten Erzähler auf der Bühne stehen.

Kann  es für einen Jazz Hörer etwas schöneres geben als so etwas zu erleben, zu sehen und zu empfinden? Harmonie in der Musik und im Leben, beides beflügelt uns. Es stimmt mich positiv und dieses Konzert gestern war ein wunderschönes Weihnachtsgeschenk des Alten Pfandhaus. Für das sich übrigens auch die Musiker beim Pfandhaus bedankten.
Ich kann last but not least, nur Danke sagen, für ein super tolles Konzert und kann Euch nur raten, setzt KLARO! auf Eure „to do liste“ bei den Konzerten in  2014 und natürlich für den Kauf einer  CD (Siehe Link unten).

 

KLARO! spielte mit:
Karolina Strassmayer – alto saxophone | Drori Mondlak – drums | Stefan Bauer – vibraphone | Martin Gjakonovski – bass

 

http://klaromusic.com/

Vorheriger ArtikelSimple Man- Andreas Kümmert wird “ the Voice of Germany“ 2013
Nächster ArtikelEin Weihnachtsgeschenk für die FC Fans – 2:3 Sieg im Derby gegen Düsseldorf
Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74