Köln- In der Reihe der „Altes Pfandhaus“ Jazz Konzerte vor der Sommerpause, hatte ich großes Glück und erwischte einen wirklich außergewöhnlichen Jazz Abend in der Kölner Südstadt.
Mit Jeff Lorber trat einer der besten Sachbearbeiter des Genres Funk in den geweihten Hallen des Pfandhauses an.
Aufgrund der großen Karten Nachfrage, gab es das Vergnügen an diesem Abend zweimal hintereinander. Alexander Sandmann der Organisator und Manager hat mit der Auswahl von Jeff Lorber zum Abschluß der Saison sicher einen Glücksgriff getan. Überhaupt avanciert der rege Chef mit dem Pfandhaus, mit seiner Auswahl an Jazz Events, zu den Spitzen Jazz Clubs bei Jazz Konzerten auch überregional.
Noch einen Tag vorher sprach ich mit einem Nachbarn darüber, das ich im Besitz eines Ticket für dies Konzert sei. Sein Kommentar:“ Ach das sind doch diese Smooth Jazzie Fuzzies aus den USA. Das ist doch kein Jazz“
Ich bin selbst Smooth Jazz Fan und Jeff Lorber ist an solchen Produktionen beteiligt, was ihn allemal auszeichnet.
Ok denke ich mir, no diskutier, das nimm als Jazz Fan einfach mal so hin. Wobei die wenigsten Smooth Jazz Fans wissen, das Jeff Lorber als Funk Pionier aus den Siebzigern gilt. Mit der »Jeff Lorber Fusion«, als Begründer der zweiten Fusion-Bewegung in den Achtzigern bekannt ist. An seiner Seite spielte, der von mir persönlich geschätzt Saxophonist Eric Marienthal und mit Jimmy Haslip ein Sechs Seiter Experte an der Bassgitarre den ich noch nicht bewußt wahrgenommen habe. Randy Brecker die Jazz Trompetenlegende braucht man wohl keinem Jazz Kenner beschreiben und dann war da noch der mir unbekannte Tony Moore an den Drums.
Es war übrigens das einzige Konzert in Deutschland und das Rund des Alten Pfandhaus war gut gefüllt. Spannung lag in der warmen Luft.
Pünktlich kam die Band, lässig locker und relaxt betraten sie das Rund, euphorisch begrüßt und dann ging es auch direkt hemmungslos zur Sache. Fetter Funk und Jazz vom feinsten. Nicht die Bohne Smooth.
Es gab eine sehr fette Bassdrum (knackig mit Kunststoff Schlegel-*staun*) vom aus Los Angeles stammenden Drummer Tony Moore, unterlegt mit satten dicken Bässen von Jimmy Haslip, die ab da, den Abend mit einer perfekten Time, tight und taff über anderthalb Stunden begleiteten.
Ich habe musikalische Kommunikation auf allerhöchster Ebene erlebt. Die beiden Solisten Eric Marienthal und Randy Brecker gaben uns ausführliche Beweise dafür, das sie excellente Könner des Jangres Jazz sind.
Zu Jeff Lorber kann ich nur sagen, ich hätte nicht gedacht, das ein Pianist der schon vor 15 Jahren ein Erlebnis und Ereignis war(North Sea Jazz), sich noch so steigern kann. Nicht das Tempo ist das Ding, sondern die Phrasierungen und Akzente die er einsetzt. Das ist Ober-Funk!! Meisterlich geniale Ideen die er locker und auch gefühlvoll im Griff hat.
Diese Formation gewährte mir einen tiefen Einblick in ihr musikalisches Verständnis und ihr perfektes Können. Hier konnten selbst Musiker miterleben, wie man es machen sollte und wie Jazz klingen kann, wenn man Instrument und Gehör perfekt beherrscht. Man konnte das Gespräch der vier Herren gut verfolgen und das Publikum dankte es bei allen Stücken mit verdient tosendem Applaus.
Einzig Mr. Brecker wirkte etwas müde, sogar einen ausgiebigen Gähner erlaubte er sich, wurde aber immer wieder von seinen Kollegen zu Höchstleitungen nach vorn gepeitscht. Am Ende war auch er hellwach.
Das Gefühl nach diesem Konzert kann man wohl einheitlich und über die volle Länge als Genug bezeichnen. Mehr hätte in meinen Gehörgang auch nicht reingepasst.
Trotz Überlänge des Konzerts, die Zugabe wurde durch den verdient frenetischer Beifall direkt angehängt, musste die Band dann noch einmal auf die Bühne den niemand verließ das Pfandhaus Rund. Ich ging wie wohl fast alle Besucher des Konzerts, satt, dankbar und glücklich nach Hause.
Im Altes Pfandhaus gibt es aktuell eine kleine Sommerpause.
Wer den Drummer Tony Moore noch nicht kennt kann sich dieses Video von Youtube , aus einem Konzert mit Jeff Lorber ansehen. Da bekommt man einen kleinen Einblick…..
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