Jazzie und die „ungeprobt Serie“, oder Jazz auf ungewohnten Wegen

1746

Hi Jazz Folks und willkommen im Jazz Jahr 2011. Für mich war das vergangene 2010 ein persönlich sehr erfolgreiches musikalisches Jahr. Tolle musikalische Momente mit meiner JPC Band, jedoch auch musikalische Sternstunden mit Jeff Lorber, Bob James oder Omar Hakim im Pfandhaus.
Im nachhinein noch in Atem halten mich aber die vier „ungeprobt“ Konzerte mit Keyborder und Pianist Wolfgang Behrendt Rodenkirchen.
Für die meisten Musiker in einer Band geht der reguläre Weg zu einem Konzert über die Probe. Da wird eifrig geübt und einstudiert was dann den Zuhörer erfreuen soll. Aus der Reihe tanzt hier nur die öffentliche Session. In der Regel stets besetzt von studierten und gelernten Musikern. Da gibt der Amatuer Jazzer schnell schon mal die Stöcke an den Profi ab. 🙂

Im Jahre 2010 kam es für mich dann zu einer vollkommen neuen Erfahrung. Mein erstes öffentliches Konzert ohne jede Probe. Ja sogar ohne den Sänger und dessen Programm zu kennen. Absprache auf der Bühne vor dem Stück! Also 30 Sekunden Vorbereitung und dann rein ins kalte Wasser. Was für ein Gefühl. Beim ersten mal ging mir der Ar.. erst einmal voll auf Grundeis. Nachdem es geklappt hat entstand der Hunger auf mehr. Unglaublich für mich, was mir Angst einjagte, beflügelt mich inzwischen.

Da gab’s den Gig mit Stella Tonon und Wolfgang auf dem Maternusplatz in Rodenkirchen. Stella Tonon ist eine wunderbare Jazz Sängerin.Ich kannte Ihr Repertoire und ihre Stimme vorher nicht. Jetzt bin ich begeistert. Die Frau hat Jazz und ist einfach ein Erlebnis.
*Empfehlung:Besucht mal einen ihrer Piano Jazz Abende in ihrem Restaurant Primo Piano in Rodenkirchen.

Möglich waren die Gigs nur, weil Wolfgang Behrendt eine Ausnahmeerscheinung ist. Er ist stilsicher, erfahren, groovt, arrangiert während er in die Tasten haut und lenkt genial mit Kopf- und Handgesten durch ein Programm. Timing und Gefühl für die Stücke sind extraordinär. Das steckt an, macht Mut, reduziert mich an der richtigen Stelle auf das wesentliche, ohne jeglichen Verlust zu empfinden. Hinhören, aufpassen, bescheiden hinzufügen und genau dann ensteht auf einmal Musik mit viel Raum für alle Beteiligten. Musiker und Zuhörer.

„Wolfgang was reizt dich an ungeprobt?“ habe ich ihn gefragt und er antwortet in seiner bescheidenen Art:“ Ich habe keine Lust die Stücke immer wieder gleich zu spielen.“

Dann eine Sitzung mit Thorsten Flach am Kontrabass und Wolfgang Behrendt. Die brachte mir eine gebrannte CD ein. Auf der kann ich mich auf 16 Tracks hören. Ich selbst erkenne mich nicht. Da ich aber weiss, ich war dabei, muss es wohl so sein. Schön.
Es folgt ein Gig mit „se voise“ Gesang und Percussion, Wolfgang am Piano und Bass und wieder fahre ich unendlich reicher heim. Die Schultern nach unten verbogen durch das viele Schulterklopfen der Gäste und Zuhörer nach dem Konzert.

Last but not least das Konzert mit JPC im Eck am 30.12.2010 Hier steigerte sich die Band ohne Probe um ein vielfaches gegenüber den sonst geprobten Auftritten. Es enstanden in diesem Konzert extraordinäre Klänge. Auf der Bühne gab es für die Musiker musikalische Magie in einigen Passagen, wie ich sie selten in dieser Vielfalt erlebt habe. Beim Publikum kam es ebenso an denke ich.

Was soll uns das sagen. Ich kann anderen Bands nur empfehlen verlasst einfach mal den Regelkreis. Begebt Euch mal so richtig auf Glatteis. Wenn ihr ohne gebrochenes Bein in den Proberaum zurückkommt, werdet ihr merken, ihr habt eure eigene Musik ganz neu erfahren und das Publikum nimmt es euch nicht übel wenn mal was daneben geht. So und nun hoffe ich und arbeite daran das es 2011 wieder ein paar schöne Gigs gibt.
Um den richtigen Einstieg für das Jahr zu finden habe ich ein wenig bei Youtube gestöbert. Da wurde ich dann auch fündig und jetzt folgt ein Schmankerl für Bassmänner und Drummer 🙂

Das Knaller Video 2010 Dennis Chambers und Marcus Miller

Und jetzt rein ins Vergnügen, gefunden bei Youtube……
Das geniale: Es gab sie beide und das Stück nie zusammen. Der Bursche der das zusammenfügte ist ein Großer und man sieht so schön kann Jazz und Funk Musik sein.

[pro-player]http://www.youtube.com/watch?v=e6mq_tdjarg&feature=related[/pro-player]
Zum kommentieren beu Youtube:

Vorheriger Artikel1FC Köln gewinnt Testspiel gegen Antalyaspor nach Elfmeterschießen
Nächster ArtikelDie FDP sägt am Stuhl von Guido Westerwelle, die SPD verharrt derweil im Vollschlaf
Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74