Omar Hakim -The Trio of OZ- Feuer unter dem Pfandhaus Dach

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Köln- Da hatte Alexander Sandmann, Veranstaltungsorganisator des Kölner „Alten Pfandhaus“ gestern ein weiteres mal ein sehr  ein glückliches Händchen.
Mit dem Engagement des legendären Drummer Omar Hakim war das wohl in diesem Jahr der sechste Jazz Volltreffer dem ich beiwohnte.
Omar Hakim ist seit den 80er Jahren bei Weather Report, Sting (Dream of the Blue Turtles, Bring on the Night), Miles Davis (Tutu, Music from Siesta), Dire Straits(Brother in Arms, Money for Nothing) und David Bowie zu hören.
Ich habe mir sofort ein Ticket gesichert, denn welcher Drummer schwärmt nicht für Omar Hakim. Das letze mal sah ich  den USA Trommler live beim North Sea Jazz Festival, so  Mitte der 90er Jahre in einem Konzert mit Herbie  Hancock . So  freute ich mich auf seinen Gig im Kölner „Pfandhaus“. Für mich war es sozusagen  ein Wiedersehen.
Das Rund im Pfandhaus war gut gefüllt und man spürte eine lockere Spannung. Die sich aber direkt legt, als der Meister der Trommeln seine Stöcke perfekt vor sich auf der Snare  positioniert hat.
Das macht Omar Hakim fast vor jedem Stück, geradezu akribisch liebevoll ordnet er die Stöcke vor sich, inklusive einer kurzen fast meditativen Konzentrationsphase, bevor er dann loslegt.
Schon nach den ersten Stücken ist Feuer unter dem Dach des Kölner Pfandhaus.
Zum Trio of OZ gehört die aussergewöhnlichen US-Pianistin und Keyboarderin Rachel Z. Sie hat sich zuerst durch Wayne Shorter einen Namen gemacht. Später sammelte sie  neben eigenen Bands auch bei Steps Ahead oder Peter Gabriel Erfahrungen.
Wirkt sie im ersten Stück noch etwas verkrampft und zurückhaltend, löst sich das Gefühl nach dem ersten Jubel im Rund auf. Omar Hakim spielt sein Pearl Set, das auffällig eng um ihn angeordnet ist furios. Er treibt seine Pianistin leicht vor sich her, bis diese dann Vollgas gibt, den Meister überholt und der dann wieder zulegen muss. Ein wenig schwingt er schon die Peitsche, das merkt man, das stört aber nicht. Denn das was rauskommt ist superschöner Fusion Jazz. Wie sagt man so schön, er hat das Ding im Griff.
Zusammen mit dem virtuosen Kontrabass von Maeve Royce spielt das Trio of OZ an diesem Abend einzigartige Arrangements und Interpretationen. Jazz-Standards, Rock,Pop Songs die wir alle kennen. Der junge Mann am Bass spielt gefällige und gefühlvolle Soli die er mit seiner Stimme untermauert. Er hat ein super Timing und passt wie Faust auf“˜s Auge in das Trio.
Nach  „Ain“™t no sunshine“ in der Version wie ich sie dann höre, wird mir die musikalische Größe dieses  Trio erst richtig klar. Das ist musikalisches Verständnis auf allerhöchstem Level.
Das Stück wird angespielt, man erkennt die Melodie. Auf einmal hat man das Gefühl  da läuft eine Analyse. Dann beginnt das Zerlegen.  Omar Hakim am Drumset und Rachel Z. am Piano spielen, bis nur noch verbleibende Restfragmente überbleiben und man das Stück nicht mehr erkennen kann.
Nur der Bass hält noch Bestandteile so aufrecht das man meint:Aha wir sind noch im Song. Oder?
Ja klar, denn plötzlich wird es vom Trio mühelos in einer nie gehörten Art und Weise wieder neu erbaut und taucht wie Phönix aus der Asche im alten Gewand wieder auf.  Da entsteht ein Sound im Raum, bei  gerade einmal drei Instrumenten, da bekomme ich das Gefühl,  gleich hebt die Decke ab. Nichts ist Zufall. Grandios arrangiert.
Help me if you can. Was am Weather Report Jazz  war damals so bahnbrechend? Das war mir nie ganz klar. Jetzt verstanden Packie?  Ja jetzt ja: Vor 30 Jahren noch nicht.
Der Mann ist erwachsen und reif geworden und hat nichts von dem jungen Wilden  aus  Weather Report Zeiten verloren. Seine marginalen damaliger Jazz Absichten übertrifft er heute um ein vielfaches.
Was mich beim Drummer Omar Hakimn beeindruckt, ist die Dynamik und das Filigrane, bei  Betonungen  und Akzenten und die absolute Perfektion in der Lautstärke.
Er wirkt stets ausgewogen ja fast ruhig, spielt immer leicht nach vorn, um dann urplötzlich zu explodieren. Er geht bis an die Grenze dessen, was man gemeinhin meint, am Drumset möglich ist.

Er hebt im Finale eines Solos, die Lautstärke bis fast an den Bereich wo ich meine, ups jetzt wird es aber sehr laut, um dann mit einem gekonnten Schwung ,auf niedrigstem Lautstärke Level wieder auf dem Boden zurück zu sein.
Präzise gehen seine Akzente mit den Klavierakzenten einher. Es sind kleine Bläsersätze auf den Becken der K-Serie, die bestens zum Drumset passen. Er hat melodisch gestimmte Trommeln, das erkennt man  gut .  Das Trio Kraftwerk wirkt in Kombination mit den melodiösen Basslinen fast orchestral.
Genial erfüllt das Trio mein Harmoniebedürfniss zu über hundert Prozent. Mehr geht nicht.
So manchem Schlagzeugfan in den Reihen vor mir und gegenüber  quellen fast die Augen über. Das eine oder andere verschmitzte Grinsen in der Runde.
Gegenüber sitzt ein noch ganz junger Fan, der in der Pause noch wild auf seinen Oberschenkeln rumklopft. Es sind Parradiddel.  Als Omar seine Zugabe beendet hat, ruhen seine Hände schon ganz lange. Die Augen sind  rot und  wirken sehr müde.

Man sieht es ihm an: Die Birne voll mit Tönen und Patterns. Mehr passt eben auch bei den ganz Gierigen nicht rein.
Omar Hakim ist bestens gelaunt und mit genug Rhythmus im Blut um auch den letzten Zuhörer mitzureißen. Selbst in der Pause signiert er seine CD“™S relaxt, hält Small Talk mit den Jazzfans. Hat für jeden ein Lächeln. Nichts scheint ihn zur Eile zu treiben.
Nach dem Konzert gefragt  wo es denn nun auf seiner Tour hingehe, sagt er:“ Nur noch ein Konzert in Brüssel und eins in Rom dann ist die Tour vorbei.“
Dann erzählt er uns, das er schon seit drei Monaten unterwegs ist. Erst mit der Omar Hakim Band und nun noch mit dem Trio of OZ.  Auf die Frage worauf er sich denn in New York am meisten freue, sagt er „ Endlich wieder im eigenen Bett schlafen“!  Gut das verstehen wir alle.
Für mich war es ein sehr lehrreicher Abend, der mich beflügelt. in Zukunft noch etwas mehr an meinen eigenen Fähigkeiten zu feilen. Omar Hakim ist und bleibt ein gutes Vorbild.
Wenn man sieht welche Dynamik und welches Tempo Omar Hakim allein aus seinem Zeigefinger und dem Daumen holt, dann stehe ich eben erst am Anfang dessen, was ein Drummer können sollte um solch eine Musik zu machen.
Er ist ein beeindruckender Großmeister der Tromml Gilde und wahrlich eine noch lebende Jazz Legende die ich hoffentlich noch einmal sehen werde.

Die Besetzung:
Omar Hakim Trio »The Trio of OZ« |Omar Hakim drums |Rachel Z piano| Maeve Royce bass

By the way die Cd’sL: Reflections (****** Stars)

und die CD : Trio of OZ (******* Stars)  direkt aus den  OZ Mosis Studios kann ich nur empfehlen.

Mehr Informationen unter www.myspace.com/omarhakimthegroovesmith

Omar Hakim

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Packie lebt im Kölner Süden und ist Gründer, Entwickler und der Chef des COLOZINE Magazin, das als Blog neben der Kölner Süden Seite "Packie.de" aufgebaut wurde. Im weitesten Sinne ist diese Seite mehr den Farben, der Musik und den persönlichen Themen gewidmet. So zum Beispiel, wie ich zur Musik kam, warum mich Motorsport fasziniert hat, und welchen Bezug ich zu Tennis und Squash habe.