„Innenausbau Heidelweg“ Sürth erste Bürgerbefragung

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Innenausbau Heidelweg wo sich Eule Wiesel und der Fuchs gute Nacht sagen
Innenausbau Heidelweg wo sich Eule, Wiesel und der Fuchs gute Nacht sagen

Köln – Gestern Abend  fand die erste Bürgerbefragung zum Stadt Planungsvorhaben „Innenausbau Heidelweg“ in der Albert Schweitzer Schule in Köln Weiß statt. Die Aula der Schule war gut besetzt. Viele Anlieger, Mieter, Eigentümer der beiden betroffenen Straßenabschnitte Sürther Hauptstrasse und Heidelweg waren gekommen  um sich über die geplanten Bauvorhaben  des Stadtplanungsamt Köln,  vertreten durch Edmund Marutzki  zu informieren.

Bezirksbürgermeister Mike Homan aus Rodenkirchen, führte sicher und im weitesten Sinne neutral, durch den Abend. Es wurde aufgedeckt, wer denn, die in der Einladung angekündigten Investoren  sind.
Eine gespannte Bürgergemeinschaft erfuhr durch Bürgermeister Homann, das wir es nicht mit einem großen Immobilien Investor zu tun haben. Da war man doch erst einmal beruhigt. Im weiteren Verlauf wurde die Aufregung dann doch ziemlich groß.

Die Investoren sind fünf  Grundbesitzer, die alle bereits seit Jahrzehnten eingetragene Grundstücke vor Ort besitzen.  Die Eigentümer Gemeinschaft  lässt sich von der GEBIG Immobilien- und Projektentwicklungsgesellschaft vertreten.

Die Stadt Köln verweigerte Jahrzehnte die Bebauung des Grünstreifen. Warum jetzt?

Bisher wurden in dem Grüngürtel in dem sich Igel,Eule, Wiesel,Fledermäuse und Fuchs gute Nacht sagen, also dem kompletten Innenbereich des Areals zwischen der  Sürther Hauptstrasse und dem Heidelweg , allen Eigentumsbesitzern jegliche Baumaßnahmen verweigert. Der breite, mit teils dichten Wald besetzte Geländestreifen ist Lebensraum vieler Tiere und zieht sich von der Hammerschmidt Strasse bis hinunter zum Haus Maassen, also in Richtung Sürth Zentrum. Siehe Video
Ein älterer in Sürth aufgewachsener Herr gab zu Protokoll, das genau dieses vom Planverfahren betroffene Gebiet als :

“ der letzte zusammenhängende, mit hohem Altbaumbestand, bestehende Grüngürtel in Sürth überhaupt.

zu sehen ist und meinte weiter:“ Ich bin entsetzt, das sie uns Bürgern das wegnehmen wollen!“

Es war eigentlich klug,  das die Stadt Köln bis heute den Bauvorhaben einen Riegel vorgeschoben hat.

Denn so verblieb allen Anliegern in diesem Wohngebiet eine  800 m lange grüne Lunge. Das ist ein extrem hoher Wohnwert und rechtfertigte für viele Bürger die in den letzten Jahren nach Sürth kamen, den Kauf auch teurer Eigentumswohnungen und Häuser an beiden Straßenzügen.  Das brachten  Anwesende Bürger und Eigentümer der Stadt gegenüber auch zu Protokoll. Man muss nur lange genug suchen, dann findet sich juristisch immer eine Lücke im Baugesetz der Stadt Köln.

Die winzige Lücke  durch welche die aktuellen Grundbesitzer –  zum eigenen Vorteil  – jetzt schlüpfen möchten – trägt die Städtebauliche Bezeichnung: „Innenausbau“.

Die alten Luftbildaufnahmen, die in keiner Weise dem Zustand des heutigen Gebietes und der aktuellen bereits vorhandenen Bebauung entsprechen und die Jahre währende Bauverweigerung anderen Eigentümern gegenüber , sorgte nun für heftige Aufregung.  Im Fragenkatalog der Bürger kam das deutlich zum Ausdruck.

Schnell stellte sich heraus, das es wirklich nur eine erste Bürgerbefragung war. Wesentliche Punkte, wie Hochwasserschutz, Umweltschutz, Lärmgutachen, Verkehrs und Zufahrtsrecht, Sicherheit von Feuer- und Rettungswegen sowie die Baumbestände müssen  erst noch untersucht werden. Auch die Forderungen des europäischen Hochwasserschutzgesetzes,  von Thomas Kallix  vorgetragen, wurden zu Protokoll genommen.

Bei den vorgestellten Planungen handelt es sich bei allen drei Modellen, um Bauvorhaben von Eigentums Wohnungen oder Doppelhaushälften. Der komplette Vortrag der Eigentümer Investment Vereinigung  basiert darauf,  allen Anliegern schmackhaft zu machen,  wie wertvoll diese Planung für den Sürther Bürger letztlich ist.

Das ist bei diesem Projekt, einem 3 geschoßigen Hinterhofausbau auch psychologisch wichtig.  Machen Sie einem betroffenen Anlieger/Wohnungseigentümer auch mal klar, das er in der Folge statt auf Bäume,  nur noch auf 7 Plattenbaudächer blicken muss.

Durch den Einsatz einer Planungsgesellschaft  soll verschleiert werden, das es hier  bereits vorhandener Besitz  eindeutig vermehrt werden soll. Der Bau und Verkauf  neuer Immobilien bringt zusätzlichen Ertrag. Ein dem derzeitigen Immobilienboom entsprechendes  Kapital-Ertragsmodell oder besser  Spekulationsmodell.

Hauptargument der Planer und Investoren:“Wir schaffen Wohnraum, damit sich ältere Hausbesitzer in Sürth, denen ihr Anwesen zu groß ist, statt dessen in dem von uns geschaffenen Lebensraum und den entsprechend kleinerer Wohneinheiten wohl fühlen können.“  Ich bezeichne das gegenüber den jetzigen Anliegern im Umfeld als blanken Hohn!

Wenn die  Stadt  Köln dieses Planverfahren billigt, und nur wir Bürger können das verhindern, müssen sich die Sürther Bürger darüber im Klaren sein, das auch im weiteren Bereich des Grüngürtel, ähnliche Eigentümer Gemeinschaften entstehen werden. Es muss ja auch gleiches Recht für alle gelten, oder?

Ein Anlieger/Besitzer beklagte sich darüber, das im Baumaßnahmen verweigert wurden. Der Vorschlag des Bezirksbürgermeisters, sich doch der Gemeinschaft anzuschließen, verdeutlicht den Ansatz der Stadt Köln. Die hat kein Geld und kann nicht bauen. Wenn nun Investoren das machen wollen ist das höchst angenehm. Jedoch. Dem Wahnsinn in Sürth wäre Tür und Tor geöffnet.

Ich hatte bei Facebook einen Beitrag veröffentlicht in dem ich folgendes verlautbarte:

„Es gibt wohl doch noch ein paar mehr Bürger, welche die Natur und gewachsene soziale Strukturen erhalten wollen. Wenn die Eigentümer/Investoren den Innenausbau Heidelweg durchkriegen, dann haben SPD und Grüne den Grundstein für einen sozialen Keil in Sürth gelegt.

Kapital siegt über Natur. Schickeria und Leben vor den Interessen der sozial Schwachen !

Studenten, Renter und Arbeitnehmer ab nach Chorweiler…. hier ist kein Platz mehr für Euch, denn eine Eigentumswohnung in Sürth wird sich wohl keiner leisten können.“

Darauf gab es einen Kommentar von Sabine Müller (Grüne/Bündniss90  Köln ):

“ wie sollen wir denn die Bedürfnisse einer immer noch wachsenden Stadt nach bezahlbarem Wohnraum erfüllen, wenn jede vor seiner Haustür so argumentiert? Durch solch eine „Innenverdichtung“ versuchen wir doch, weitere Freiflächen vor Bebauung und Versiegelung zu bewahren. Bitte schaut doch nicht nur aus eurem eigenen Fenster sondern lasst uns Gesamt städtische Lösungen finden!“

Betrachten wir das Thema notwendiger bezahlbarer Wohnraum in Köln, dann stimme ich Sabine Müller von den Grünen voll zu. Aus diesem Blickwinkel  dürften wir Bürger eine Bauplanung nicht verweigern, selbst wenn ein Wald der Baggerschaufel geopfert werden muss. Das soziale Gefüge einer Stadt ist für uns alle wichtig.

Deswegen fordere ich die Stadt Köln und die Politiker auf:

Wenn der Grüngürtel der Baggerschaufel zum Opfer fällt,  dann doch bitte nur unter der Maßgabe eines sozial politischen Vorteil für Kölner Bürger.

Dann darf  hier  in diesem Grüngürtel in  Sürth auch nur bezahlbarer Wohnraum entstehen!

Eine weitere Forderung ist:  Wenn hier im Städte planerischem Sinne gebaut werden soll, dann müssen alle Anlieger , auch die des jetzt noch nicht bebauten Grüngürtel, an einen Tisch. Dann müssen alle Anlieger der Sürther Hauptstrasse in diese Diskussion einbezogen werden.

Es kann und darf im Bürgerinteresse  nur eine einzige gemeinsame Entscheidung geben.

Entweder „Alle“ bauen mit einem Konzept zum Vorteil der Sürther  oder „Keiner“.

Wenn das Planungsvorhaben berücksichtigt und voraussetzt, das Studenten und Renter und auch sozial schwache Bürger später an dieser Stelle in Sürth wohnen können, dann finde ich das in Ordnung. Wenn  eine Rentner mit  750 Euro Rente dort wohnen könnte, oder wenn Studenten es sich leisten könnten, in ein paar Jahren hier in Sürth zu wohnen, dann stehe ich einem solchen vorhaben nicht im Wege. Ich kann mir aber leider nicht vorstellen, das die Eigentümer/Investoren Gemeinschaft das im Sinn hat.

Eine kleine Anmerkung über die gnadenlose und Rücksichtslose Vorgehensweise der Eigentümer- Gemeinschaft.  Die 8 Mietparteien des Sürther Hauptstrasse 231, zahlen ihre Mieten wegen des Wohnwerts und der im Hause  von allen Mietern geschätzten und per Nebenkosten bezahlten Gartenbenutzung!

Nach dem vorliegenden Bauplan, verbleibt ein Sitzplatz auf der Gartenbank, auf dem gepflasterten Garagenhof. Denn nach geplanten neuen Grundstücksaufteilung im Bebauungsplan, stehen die Grünflächen nur den neuen Wohneigentümern zu.

Mehr braucht man doch zu diesem Bauvorhaben nicht zu sagen: Oder?

Einer Vereinigung von Investoren, die in Ihrem Bau oder Planvorhaben,  die eigenen Mieter  die teils über 20 Jahre dort wohnen,  derart zu diffamieren und bloß zu stellen!

Denen will die Stadt Köln und die verantwortlichen Politiker vertrauen? Vertrauen schenken das dieser Plan von höchstem Bürgerinteresse sei?

Seid gewarnt liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen!

Hier geht es um ein eiskaltes und lange geplantes und gut vorbereitetes Immobilen Geschäft. Denn schon 2010 wurde ein „fragwürdiges“  Naturschutzgutachten  von der GEBIG  in Auftrag gegeben. Was da gestern als sinnvolles Immobilieninvestment verkauft werden sollte sehe ich als reine Abzocke. Gewinn Maximierung um jeden Preis. Ein Wald, oder Biotop, Anlieger, Befindlichkeiten sind für die vollkommen Belanglos. Das geht gar nicht.

Ich bitte deshalb alle Anlieger die Option zu nutzen und Einwände gegen dieses Bauvorhaben dringend an den Bezirksbürgermeister Mike Homan zu senden. 
Abgabe Termin bis 27.11 .2013 per Mail.

Ein Kölner Architekt und Anlieger zum Thema.“ Was sich Herr Heuser (Allianz Agentur Heidelweg), Frau  Huf (Immobilenmakler Köln) und andere ausgedacht haben, das läuft doch schon seit mehr als 20 Jahre hinter den Kulissen ab. Die wollten immer schon dort bauen. Ich bin nur nicht eingestiegen, weil mir 40 000 Euro Vorlage zu hoch waren!“

Die  Stadt Köln und alle politischen Parteien wie die CDU und FDP, sind neben den Grünen und der SPD gefordert, die Anliegen der Bürger sehr gewissenhaft zu prüfen und danach zu entscheiden, ob diese  Planung wirklich  Sinn macht.

Ich sehe andere Wege  Sürth zu gestalten und an die Metropole Köln anzupassen, als diesen vorliegenden Plan. Dabei denke ich an erster Linie an bezahlbaren Wohnraum für junge und ganz alte Menschen, für die bezahlbare Mieten in der Südstadt und der Innenstadt in weite Ferne gerückt sind.  Deren letzte Enklaven, die dörflichen Gemeinden wie Rondorf,Sürth und Weiß sind auf dem besten Weg den gleichen Weg zu beschreiten. Das kann und darf nicht sein.

Hier nachgereicht für die Naturschützerin, die ja im Auftrag der Investoren, keine schützenswerten Tier am Heidelweg fand.

Vogelrufe in der Nachbarschaft- wer ist es? Vogelrufe in der Nachbarschaft- wer ist es

Schriftliche Stellungnahmen bis einschließlich 27. November 2013 an:
Mike Homann
Bürgeramt Rodenkirchen
Hauptstraße 85
50996 Köln

mike.homann@stadt-koeln.de

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Jazzie ist mein Nickname als Jazzmusiker. COLOZINE Magazin ist mein Blog. Beruflich bin ich Inhaber einer Internetagentur in Köln und Ostfriesland. Hier fröne ich meinen Hobbys. Ich liebe Smooth Jazz und die USA Jazz Musik Szene. Als Jazz Fan sehe ich Harmonie, nicht nur in der Musik, als unser allerhöchstes Gut an. Jazz-, Pop-, Hardrock- und Bluesmusik hat die Welt verändert und ist für mich unverzichtbar. Grund genug, durch die Welt zu surfen und Ausschau nach guten Music Acts und Musikern zu halten. Ich bin Fan des 1. FC Köln. Weitere Faibles gelten dem Motorsport, Tennis und Motorrad fahren. Ich bin ein Honda Freak und lasse mir gerne den Wind um die Nase wehen. Inzwischen habe ich meinen Lebensort an die Nordsee in Ostfriesland verlagert, weil ich mein Herz an ein Denkmal von Anno 1746 verloren habe. Bei Fragen oder Fehlangaben auf den Colozine Köln News Seiten hier die Kontaktmöglichkeit Jazzie (Reinhold Packeisen) oder Mail an info@koeln-news.com :-) Tel.+49 170 90 08 08 74