Köln Sürth- Es ist das Wahljahr 2014. Die Kommunalwahl in Köln steht vor der Tür. Die GRÜNEN/Bündnis90 war die Partei, die in den letzten Wahlen im Kölner Süden den höchsten Stimmzuwachs hatte. Viele meiner Nachbarn und ich waren sich sicher, das mit einer Stimme für die Grünen, das Kreuz an der richtigen Stelle gemacht wäre. Zumindest was die Themen Ökologie, Natur und Umwelt angeht. Doch nicht alle Träume gehen in Erfüllung. Schon gar nicht die Politischen. Ich beziehe mich in erster Linie auf die GRÜNEN in Köln, aber auch in Sachen Bundespolitik gibt es Zweifel. So schreibt die Welt in einem Kommentar:“Nullkommanull „“ die Grünen sind am Tiefpunkt„.
Wo steht die GRÜNE Politik in Köln? Pro Natur? Drei Monate nach der ersten Bürgerbefragung zum Innenausbau Heidelweg entstehen bei den Bürgern in Sürth tiefe Zweifel!
Das Thema Natur- Naturschutz und ökologische Verträglichkeit schien bei den GRÜNEN früher immer gut aufgehoben zu sein. Stets waren bei grünen Themen sachkundige Streiter und Kenner in der Sache zur Stelle, um CDU, SPD,Linken und der FDP das Leben schwer zu machen. Streitbar bis zum geht nicht mehr und in der Regel recht erfolgreich. Das mehrte den Glauben der Bürger, bei den GRÜNEN liegst du genau richtig, wenn es um Schutz und Erhalt der Natur und um Nachhaltigkeit geht.
Inzwischen herrscht drei Monate Funkstille auf dem Kanal. Keine Pressemitteilung. Keinerlei Ankündigungen was man in der Sache zur Unterstützung der Menschen und der Natur vor Ort tun will.
Ok. Es gab eine Nachfrage in der Bezirksvertretung Rodenkirchen zum Thema Baumrodung. Auf Veranlassung der GRÜNEN. Doch wurde dem Bürger das kommuniziert? Blicken wir auf die unendlich vielen Kölner Grünen Webseiten – finden wir nichts! Auch in den städtischen Nachrichten äußern sich die GRÜNEN nicht. Das empfnde ich als besondere Wertschätzung der Wähler im Kölner Süden. In Sachen Naturerhalt allemal. Danke!
Mein Eindruck. Den GRÜNEN ist bei der Mitwirkung in der Kölner Regierung der Schneid und die Kompetenz bei ökologischen Themen abhanden gekommen. Und die SPD macht was sie will und haut sich vor Lachen über die Bewegungslosigkeit der Kollegen auf die Schenkel.
Die GRÜNEN geben im Rat stets ihren fast obligatorischen Segen in den Abstimmungen. Mag sein, das sie nach wie vor an den Verlusten bei der letzten Bundestagswahl leiden und sich erst mal neu aufstellen müssen. Man diskutiert vielleicht eine Menge im Grünen Lage. Aber eher intern. Zumindest wird nach außen nichts kommuniziert. Ein Fahrrad Expressweg für E-Biker ist von den Grünen erwünscht. Der nützt mir wenig und ich finde ihn auch fragwürdig. Die SPD kündigt gegenüber Colozine wenigstens Gespräche an. Schriftlich und sogar per Post. Anfragen per Mail zu einem Termin, bleiben bis heute unbeantwortet. Scheint für die SPD auch in Ordnung zu sein, denn wenn die Kollegen aus dem Grünen Lager sich nicht zu Wort melden, besteht offenbar kein Handlungsbedarf.
Wo bleibt der Stempel Grüner Politik im Kölner Süden? Beim Hafenausbau Godorf können wir auf Grün vertrauen.
Im Natur und Hochwasserschutz? Fehlanzeige! Da sehen wir ein Manko und da stehen andere Mahner in der Sache an der Front.
Bei der Planfeststellung und der Bebauungsplanung im Kölner Süden, ist in Sachen Nachhaltigkeit und Naturschutz für uns Sürther noch lange nicht alles geregelt.
Der GRÜNE Themenkreis Natur Umweltschutz und Nachhaltigkeit sieht aus Bürgersicht ungeregelt aus. Allein der Millionen Liter große Kerosinsee in Goodorf würde mindestens eine monatliche Massendemonstration rechtfertigen. Aber nicht nur der. Fragen wir die Familien mit Kinder und zum Thema KITA und Schulen, stehen die Grünen ebenso im Schatten der SPD und wahrnehmbarer Politik in der Sache. Das Thema Verkehrsinfrastruktur erfordert aus Sicht der Sürther ebenso Handlungsbedarf.
Uns geht es inzwischen nicht nur um den Heidelweg.Meine Nachbarn und ich haben klar vor Augen, das der Innenausbau in Sürth, gerade mal ein erster experimenteller Vorstoß der Stadtplaner ist. Gelingt er, dann ist es um die gesamten Innenräume in Sürth, Weiß und Rodenkirchen geschehen.
Aus der Perspektive der Stadtplaner ist es ein legitimes Mittel, die Kosten für den Bau neuer Wohnungen in den Bereich der privaten Investoren zu verlagern. Sozialer Wohnungsbau ist bei leeren Stadtkassen auch schlecht möglich. Verständlich das man für jede Alternative dankbar ist.
Also werden in der Folge noch viele Bäume den Rhein runter gehen. In Köln müssen gefällte Bäume von den Bauherren gemäß der Kölner Gesetzgebung, nicht wie in anderen Städten und Gemeinden geregelt neu gepflanzt, sondern können Geldwert ausgeglichen werden. Da böte sich eine wunderbare und sinnvolle politische Aufgabe für die Kölner GRÜNEN. Es gab diese Chance in der letzten Legislaturperiode. Statt ständig jegliche SPD Politik ab zu nicken, hätte man bei der SPD auch mal was einfordern können. War wohl nichts. Steht auch nicht auf der Agenda. Ein Ausrufezeichen hat die Kölner GRÜNEN Poltik im Süden nicht verdient.
Die GRÜNEN stimmen für Beton – statt für Natur in Sürth!
Um noch mal zum Aufreger zu kommen. Die Anlieger des Heidelweg und der Sürther Hauptstrasse beklagen den realen Verlust eines Natur und Lebensraumes. Nicht nur einen für die Tiere und Arten wie die Fledermaus. Nein es geht auch um die Menschen. Der Wald von dem wir reden besteht dummerweise zum großen Teil aus Tannen. Tannen behandelt man in der Politik nicht als Bäume und Wald. Dabei sehen wir Menschen den Wald als ganz wichtig an. Tannen auch dicht gewachsen, sind ökologisch verzichtbar. Ein seltener Frosch oder eine Fledermaus würde uns helfen. Tja. Frösche helfen mir nicht, die Benzin geschwängerte Luft durch SHELL in Sürth zu reinigen.
Folgen wir dem GRÜNEN Wesen, dann ist die Verdichtung durch Neubauflächen das extrem schlimmere Übel. Und deshalb stimmen die GRÜNEN eindeutig für: Weg mit den Drecksbäumen – her mit dem Beton.
Das Gutachten der durch die Investoren beauftragten Ökologin scheint unanfechtbar, obwohl im weitesten Sinne umstritten und unvollständig. Greifen die GRÜNEN an. Zeigt sich eine Initiative?
Ein Baum wurde ohne Genehmigung gefällt, obwohl er zu retten gewesen wäre. Nachfrage keine! Strafverfolgung keine!
Immerhin lag uns Anliegern für diesen Baum Angebot eines Baumöklogen vor, der für 500 Euro das Leben des ausgehöhlten Walnussbaum um 15 Jahre verlängert hätte.
Sein Plan: Beschneidung der Krone und anbohren des Stammes hätte diesen aus der Gefahrenzone gebracht.
Der Plan der Investorin: 500 Euro? Niemals! Sterben lassen. Konzept aufgegangen.
Weiter beklagen viele Nachbarn, das überhaupt keine offizielle Stellungnahme der Grünen/Bündnis90 zum Thema, für den Bürger lesbar und nachvollziehbar bekannt gemacht wurde. Für eine Grüne Partei schon harter Tobak. Das hinterfragt nicht zu unrecht auch Nachbar Christian S. :“Wenn das für die Grünen kein Thema ist, ja für wen den dann?“
Seit die Grünen die Bundestagswahl verloren haben, sind sie aus der Sicht meiner Nachbarschaft offenbar vom politischen Radar verschwunden. Hier vor Ort wird man das Gefühl, des verlassen Sein nicht los. Dabei stehen in Kürze Wahlen an. Die politischen Parteien die in der Sache bisher Stellung nahmen , waren die CDU und die FDP. Von Seiten der CDU gab es sogar den Rat zur Gründung einer Initiative. Das könnte so deren Vorschlag mehr Presse Aufmerksamkeit in der Sache erzeugen.
Ich bedanke mich für diesen Vorschlag. Und für die vielen Mails der Nachbarn in Sachen Innenausbau Heidelweg. Die Freude der Anlieger, das sich Einer in der Sache aus dem Fenster lehnt,hat mich gefreut. Leider steht mir kaum Zeit für eine politische Tätigkeit in diesem Sinne zur Verfügung. Ich bin ja kein Rentner und Stimmenfang ist auch nicht mein Metier. Bei mir liegt der Ball also im falschen Feld. Aus meiner Sicht kann es nicht sein, das wir Bürger neben den regulären Parteien, ständig neue und eigene Politikfelder kreieren. Für jeden Furz eine Bürgerinitiative geht gar nicht. Wir Bürger können nicht dauernd auf persönlichen Stimmfang für die Sache gehen, nur um das Recht in eigener Sache, dann auf einer anderen Ebene politisch doch noch durchzusetzen.
Politik ist ist die Aufgabe etablierter und gewählter Parteien. Deren Pflicht ist der Dialog mit dem Bürger und wenn möglich ,die gesetzliche Umsetzung so sie machbar erscheint zu realisieren. Doch wo findet der Dialog mit dem Bürger in Sürth statt? Frage ich meine Nachbarn ob jemand mit Ihnen gesprochen hat ist die Antwort ein Kopfschütteln.
Ich bin inzwischen ziemlich sauer ob dieser Bewegungslosigkeit. Ich habe die Sürther und die GRÜNEN am Mönchshof Quartier unterstützt und dadurch wurde verhindert, das „zwei Bäume“ vom Investor gefällt wurden. Das war nach Meinung des Bauherren zwecks Einfahrt für Baufahrzeuge erforderlich. Die Bäume blieben. Jetzt sind die Häuser fertig und die wunderbare Allee blieb Sürth erhalten. Das war vor der Landtagswahl in NRW!!
Hier am Heidelweg fällt jetzt ein Refugium für Menschen.Ein Tannen und Mischwald,Hecken,Sträucher und Baumresten. Er ist ein Refugium für hunderte Vögel. Leider ist keine Landtagswahl in Sicht. Was bedeutet das für den Heidelweg? Shit Happens!
Dabei sollten wir daran denken das unsere Ressourcen begrenzt sind. Dazu ein Zitat aus einer NASA Studie bei N24 :
… die Überlastung der Ökosysteme durch zu hohen Verbrauch der globalen Ressourcen bei gleichzeitiger Aufspaltung der Gesellschaft in reiche Eliten und den armen Rest. Beim Untergang aller großen Hochkulturen in den letzten fünftausend Jahren haben diese beiden Dynamiken eine zentrale Rolle gespielt.
Letztes Jahr nutzte der Mensch mehr Ressourcen als auf der Erde nachwachsen. Auch die Ungleichverteilung der vorhandenen natürlichen Güter nimmt weltweit zu. „Der angehäufte Überfluss ist in der Gesellschaft nicht gleich verteilt und wird stattdessen von einer Elite kontrolliert. Der Großteil der Menschen, der den Wohlstand produziert, bekommt nur den Bruchteil von dem, was die Elite bekommt“, heißt es in der Studie, wobei mit Elite die westlichen Industriestaaten gemeint sind.“
Wer mehr darüber wissen möchte: Studie der NASA Die Menschheit ist am Ende
Mein Fazit: In Sürth ist die Menschheit zwar nicht am Ende, aber man muss sich einfach vor Augen halten, das die Bebauung leerer Flächen bei weitem weniger Ressourcen fristt, als die Zerstörung eines großen Naturkomplexes. Kapitalertrag von Investoren darf Ökologie, Nachhaltigkeit und Verantwortung vor allem nachfolgenden Generationen gegenüber, darf keinen Vorrang bekommen.
Ich nehme zur Kenntnis, das die etablierten Parteien kein Interesse am Thema haben. Ich kann mit einer solchen Entscheidung leben, denn ich bin ja kein Wohnungseigentümer.Last but not least kann ich ja wenn die Bäume fallen,Köln den Rücken zuwenden und brauche mir das Elend nicht ansehen. Im weitesten Sinne ist auch da Abwenden eine Lösung. Ich sehe das als die eher sehr traurige Variante an.
Für die vergangene Legislaturperiode gebe ich den GRÜNEN jetzt die Quittung und zwar für die Bewegungsarmut in der Sache. Ich werde GRÜNE/BÜNDNIS90 2014 nicht wählen. Das wird die nicht stören,aber ich werde mich einfach besser fühlen.
Meine Begründung ist die Grüne Politik im Kölner Süden:
Die SPD und die Grünen wollen politisch zusätzliche Flächenverdichtung in Köln verhindern, so die Aussage der GRÜNEN und SPD im Rat der Stadt Köln. Somit erfolgt nun der Innausbau am Heidelweg in Sürth. Politisch ausgespart und schön unter den Teppich gekehrt wird das Sürther Feld.
Denn wir Sürther müssen die Flächenverdichtung am Sürther Feld für den geplanten Bauabschnitt II und III hinnehmen. Dort fällt kein einziger Baum. Gibt es einen Verhandlungsspielraum in den Planverfahren und Bebauungsplänen für die Sürther Bürger? Nada! Null! Weil wir nun mal nicht mit dem Rat verhandeln können. Die GRÜNEN ja. Tun sie es? Nein
Dabei wäre die politische Fordeung an die SPD recht einfach zu formulieren:
Wenn schon so viel Fläche in Sürth verdichtet wird, dann lasst doch bitte die Finger von der Innenraumbebauung Heidelweg! Lasst die Finger von unserem Wald!
In der Weltpolitischen Verantwortung zählt aus meiner Sicht, das jeder Baum der erhalten werden kann, unbedingt erhalten werden muss. Auch wenn das kleinkariert klingt. Ich kämpfe für meine Kinder,Enkel und die Tierwelt, welche sich nicht wehren kann.