Köln- Das war es zuerst einmal mit der Tabellenführung des 1.FC Köln in der 2. Bundesliga. Die Kölner agierten in der der Auswärtspartie in Hamburg am Ende zu nachlässig. Das Team von Markus Anfang machte sich zum Steigbügelhalter für die Mannschaft von Hannes Wolf. Der HSV gewann am 82. Geburtstag von „uns Uwe Seeler“ verdient mit 1:0 und ist jetzt Tabellenführer in der 2. Fußballbundesliga.
Markus Anfang nahm gegenüber der Pokalpleite nur eine Änderung im Kader vor. Terodde spielte für Cordoba. 53000 Zuschauer sahen ein von den Medien komplett überbewertetes 2.Bundesligaspiel. In einem zähen von Taktik geprägten Spiel, zeichneten sich die Geißböcke wieder einmal durch haarsträubenden Torwart Rückgaben aus. Wobei der folgende, erneute Spielaufbau ausgehend von Timo Horn, dann spätestens im Mittelfeld des HSV stecken blieb.
Einige Male hatten Risse und Meré sogar tierisches Glück, das der HSV ebenso zu blöde war, um aus der Balleroberung mehr zu machen. Nach einer guten Viertelstunde hatte man den Eindruck, das es nur ein Team auf dem Rasen gab, das einen Sieg anstrebte und das war leider der HSV.
Die Hanseaten wirkten frischer und lauf stärker. Immer einen Tick schneller am Gegner. Beim FC waren Terodde und Guirassy nach vorn hin komplett abgemeldet. Und auch Schaub und Drexsler hatte die HSV Abwehr bestens im Griff. Und wenn es dann zum letzten Ball der Geißböcke kam, verschwand dieser im HSV Abendhimmel, oder in den Armen von Pollersbeck.
In der zweiten Hälfte dann ein ähnliches Bild,wobei man festhalten muss, das der FC in der Schlussviertelstunde endlich einiges drauf packte. Timo Horn hielt uns gegen einige Chancen des HSV im Rennen. Es roch ein wenig nach FC Tor. Doch genau in dieser Phase reichte dem HSV dann ein einziger Konter um Lasogga in Szene zu setzen. Die FC Abwehr wurde locker überrannt und der Ball war zum 1:0 im Netz.(86.) Shit happens.
Armin Veh hatte ja vor dem Spiel verlauten lassen, für wie talentiert er Markus Anfang als Trainer hält. Da stimme ich ihm unumwunden zu. Doch Talent heißt nicht unbedingt erfolgreich zu sein. Nicht jede Methode wirkt in jedem Team. Erfolgreich sahen die letzten FC Spiele wahrlich nicht aus.
Könnte es sein, das die Wirkung des Stabsunteroffiziersgebrülls am Spielfeldrand, derzeit bei einigen Spielern gar nicht ankommt? Könnte es sein, das die Reaktionszeit bei Markus Anfang auf die Schwächen von Spielern, viel zu lange währt? Könnte es sein, das Hannes Wolf ständig mitgehört hat und im Gegenzug dankbar,ruhig und souverän, das Spiel seiner Mannschaft angepasst hat? Na ja. Ich hätte einiges anders gestaltet.
So sehr ich Serouh Guirassy mag, gestern hätte ich ihn bereits nach 20 Minuten auf die Bank gesetzt. Und auch ein zwei andere Spieler, hätten sicher ebenso, eine Pause wegen Tatenlosigkeit verdient gehabt. Nach wie vor, kann ich keine stabile Defensive und im gestrigen Spiel kein System erkennen, das einen Gegner ernsthaft beschäftigt, oder in den eigenen Strafraum zwingt.
Eher sah ich nun die vierte gegnerische Mannschaft, die einigermaßen hoch gegen uns steht und damit so enorm unter Druck setzt, das ein geordneter Spielaufbau unserer FC Talente unmöglich wird. Oder der Unfähigkeit zum Opfer fällt? Vielleicht ist das 4-1-4-1 nichts für die kölsche Spieler Seele und den Verstand?
Ich weiß es wirklich nicht. Ich bin eigentlich der, der grundsätzlich, erst einmal keinen Trainer in Frage stellt. Doch zum ersten mal in dieser Saison beschleicht mich das Gefühl, das Anfang nur ein billiger Ruthenbeck Ersatz ist. Es kann sein das sich mich täusche. Und Gefühle sind sicher der falsche Ort in diesem Business.
Ich sehne mich jedoch aktuell sehr zurück zu ruhigen Zeiten. Einer Spielweise, in der unser FC, aus einer sehr sicheren Abwehr, klug gekontert hat. Ich sehne mich zurück nach einem Sturmtank, der den Gegner allein schon durch seine Anwesenheit auf dem Rasen und in der Box in Angst und Schrecken versetzt. Der vor allem in der Ballannahme und danach in der eins zu eins Situation, überzeugend agiert.
Optional kann unsere Mannschaft, gestern war es keine, das nur durch einen einheitlichen Zug am Seil kompensieren. Gemeinsam Tempo machen und alles geben. 90 Minuten bedingungslosen Einsatz. Das war gestern leider nicht der Fall.
Nun sind es ja noch einige Spiele bis zum Saisonende und vielleicht sollte man den Jungs die Erfahrung gönnen ein oder zwei Spiele zu verlieren. Ihnen noch mehr Zeit geben, weiter zusammen zu wachsen. Ich warte jetzt erst einmal geduldig die nächsten drei Spiele ab. Englische Wochen gibt es ja nach dem Pokalaus in der Folge keine mehr und somit bleibt dann der Mannschaft mehr Zeit, die letzten Niederlagen, auch psychologisch zu verarbeiten.
Jetzt kommt am Samstag Dynamo Dresden ins RheinEnergieSTADION. Dann heißt es wieder: Come on Effzeh! 🙂
1. FC Köln: T. Horn – Risse, Meré, Czichos, Hector – Höger – Schaub (87. Sörensen), Özcan (73. J. Horn), Drexler, Guirassy (81. Cordoba) – Terodde
Hamburger SV: Pollersbeck – Sakai, Lacroix, van Drongelen, Douglas Santos – Mangala – Hunt (88. Jatta), Holtby (82. Moritz) – Narey, Arp (68. Hwang) – Lasogga
Tore: 1:0 Lasogga (86.)