Köln – Das war ein kollektiver Bournout des 1.FC Köln und die 2:0 Niederlage in Berlin kam nicht von ungefähr. Für mich ist das die Quittung für die UECL Teilnahme, die den Kölnern da von Hertha BSC präsentiert wurde. Dabei waren die Berliner in keiner Phase voll überzeugend, aber eben in zwei Spielzügen klar im Kopf und sie nutzten einfach die sich bietenden Chancen besser. Der FC war immer bemüht das Spiel zu drehen, scheiterte dabei aber mehrfach.
Steffen Baumgart veränderte die Manschaft im Vergleich zu Leverkusen auf zwei Postionen. Für Nikola Soldo spielte Timo Hübers in der Innenverteidigung und Ondrej Duda ersetzte Denis Huseinbasic. Ich dachte noch Jan Uwe…. aber was soll es. Wird schon hinhauen.
Und schon wieder ein frühes Gegentor
Das dieser Gedanke falsch war, erwies sich trotz 7.000 FC-Fans auf den Rängen die richtig Alarm machten, sehr, sehr schnell. Denn bereits nach wenigen Minuten schlug mir der Kopf das erste Mal auf die Tischplatte. Plattenhardt mit Einwurf Richtung FC-Strafraum. Kanga ist da und köpft aus kurzer Distanz, frisch, fromm, frei, zum 1:0 für Hertha BSC ins Köln Netz(9.). Alter Schwede! Was war das denn?
Der FC jetzt wach geküsst fängt an in die andere Richtung zu laufen. Maina kommt über rechts und passt auf Adamyan. Der steht gut, doch statt den Ball ins Netz zu drücken, leistet er gute Abwehrarbeit und hebt den Ball locker fluffig über das Tor. Kann man so machen! Oder Shit am Stiefel ist halt Shit am Stiefel. Dann eine Ecke von Kainz. Adamyan, kommt im Gewühl an den Ball, kann ihn aber nicht an Christensen vorbei drücken(23.) Booa..Eh!
Der FC bestimmt jetzt das Spiel. Ein Hübers Pass auf Linton Maina. Maina läuft allein auf Christensen zu. Und?? Der Abschluss geht rechts am Pfosten vorbei(25.) Und dann verflacht das Spiel. Berlin hat noch eine gute Chance durch Kanga. Und dann muss Schwäbe zweimal gegen Sunjic retten. So ging es für den FC mit einem glücklichen 0:1-Rückstand in die Kabine.
Pausengeflüster
Was wird Steffen seinen Jungens sagen? Was auf Twitter los war erspare ich mir hier. Ich bin mir nicht ganz sicher, doch ich meine kurz nach dem Wiederanpfiff blendet die Kamera Steffen Baumgart an der Seitenlinie ein. Der greift sich ans Kinn und schüttelt den Kopf, obwohl auf dem Rasen noch gar nichts passiert ist. Eine Geste die ich bisher bei ihm noch nie gesehen habe. Aber ich vermute , das in der Pause einige Spieler gesagt haben: „Chef! Heute ist einfach nicht mehr drin. Flasche leer.“
Kein vehementer Anlauf nach der Pause
Ich sehe ein Spiegelbild der ersten Hälfte. Der FC sucht Chancen nach vorne, wird aber nicht fündig. Schindler kommt für Schmitz und wird kurz darauf über links von Lukebakio überlaufen und der schließt ab. Marvin Schwäbe klärte den Ball mit dem Fuß. Und? Genau vor die Füße von Richter. Der haut den Ball trocken zum 2:0 unter die Latte(54.) Shit Happens!
Die Wechsel bringen keinen Schwung
Hertha verwaltet die Führung und Baumgart bringt noch einmal Impulse. Tigges, Thielmann und Huseinbasic kommen auf den Rasen. Der FC sucht weiter nach den Chancen und ermüdet nicht nur mich mit dem ewigen Ball-Geschiebe in der eigenen Hälfte, sondern man sieht die Schwere in den Beinen und in den Köpfen. Marvin Schwäbe glänzt ein um das andere Mal und verhindert, das die Niederlage noch höher ausfiel. Somit geht der FC mit 17 Punkten nach 15 Spielen in die WM- und Winterpause.
Die letzten Niederlagen sind der Preis, den der 1.FC Köln für die Teilnahme an der UECL zahlt. Die Körner und die verletzten Spieler, welche die Mannschaft in diese Spiele investiert hat, fehlten zum Ende der Saison in der Bundesliga. Vergleichbar ist das mit FC Union, die sich ebenso in den zwei letzten Spielen richtige Klatschen eingefangen haben. Kann man so machen, aber so ein bournout kann auch Folgen in die Gegenrichtung haben. Die Reisen für die Fans waren schön und spaßig. Wieviel das gebracht hat sehen wir dann nächstes Jahr.
Bei komplettem Kader, topfit und frisch in den Beinen, hätte der FC in Berlin niemals verloren. Jetzt kommt nach einer tollen Saisonhälfte eine verdiente Pause und dann sehen wir weiter. Ich bin weit davon entfernt, einzelne Spieler zu kritisieren, denn jeder hat für die Spiele und Punkte bisher sein Bestes gegeben.
Steffen Baumgart wird, wenn alle wieder an Deck sind, einiges umstellen müssen. Und er wird eine Menge Aufbauarbeit vor sich haben um vor allem die Abwehrarbeit im Mittelfeld wieder auf einen aktuellen Stand zu bringen. Und er muss auch für schnellere Übergänge zwischen Abwehr und Mittelfeld sorgen. Ich bin mir aber sicher, das er es schafft und wir dann im Januar wieder voll angreifen können. Ich bin super zufrieden, will auch keine neuen Spieler kaufen, außer Seb Andersson haut endlich in den Sack und wir holen dafür noch Hilfen für Kleines, wie bei Huseinbanic. 😉
Nach dieser komischen Reise in die USA, ohne Florida Cup,beginnt bereits im Dezember die Vorbereitung auf die Rückserie. Am 21. Januar 2023 empfängt der FC den SV Werder Bremen und ich freue mich wenn es wieder heißt: Come on Effzeh!
Die Stimmen zu den 1.FC Köln Rasen Events
Ein Kommentar der mir besonders gut gefiel, weil ich das so unterschreibe !
Sargis Adamyan: „Wir haben alles rausgehauen. Für das, was wir abreißen, müssen wir uns einfach mehr belohnen. Wir kriegen zu einfache Gegentore und machen sie vorne nicht rein. So ein Ding habe ich noch nie vergeben, ich weiß selbst nicht, wie ich den nicht reinmachen konnte. Der Ball springt vorher kurz auf und ich treffe ihn nicht richtig – dann ging er eben drüber. Wir haben uns natürlich einen besseren Jahresabschluss gewünscht. Aber nach den letzten Wochen und Monaten sind wir froh, dass wir jetzt mal durchschnaufen können.“
Jonas Hector: „Wir haben in der ersten Hälfte zwei, drei richtig gute Möglichkeiten, die wir nicht nutzen. Dann fangen wir uns fast das gleiche Gegentor wie gegen Freiburg, das 2:0, und das ist ein bisschen zu billig. “
So standen die Teams in Berlin auf dem Rasen
Hertha BSC: Christensen – Kenny, Rogel, Kempf, Plattenhardt (24. Mittelstädt) – Tousart, Sunjic, Boetius (84. Serdar) – Lukebakio (69. Ejuke), Kanga (84. Selke), Richter (84. Boateng)
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (50. Schindler), Kilian, Hübers, Hector – Martel (70.Tigges), Skhiri – Maina, Duda (56. Huseinbasic), Kainz – Adamyan (56. Thielmann)
Tore: 1:0 (9.) Kanga, 2:0 (54.) Richter